Die Schminktasche

Die Schminktasche

Letzthin teilte ich mir ein Fünfer-Abteil im Thurbo mit vier anderen Personen. Es war unmöglich, einander nicht nahe zu sein. Die meisten sitzen in solchen Situationen still da, lesen, hören Musik oder tippen auf ihrem Smartphone rum.

Nicht so meine Nachbarin: Als ich einstieg, war sie bereits daran, ihr Gesicht mit Make-Up zu traktieren. Wie all die vielen Dinge, die sie aus ihrer Handtasche zauberte, hiessen, habe ich keine Ahnung. Sie grundierte mit Braun- und Hauttönen aus einem regelrechten Malkasten, trug mit einem Schwämmchen weitere Schichten auf, tupfte und staubte, verwischte und tönte ab.

Das Resultat dieser Behandlung konnte Ich nicht sehen – sie sass ja neben mir. So schlecht kann es jedoch nicht geworden sein, hantierte sie doch sehr professionell.

Aber im Zug? Wieso nicht zu Hause oder meinetwegen im Büro? Ich warte bereits auf die erste öffentliche Maniküre …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert