Körperhaltungen

Körperhaltungen

Früher war es in gewissen Kreisen sozusagen vorgeschrieben, so zu stehen und zu wandeln, als ob man mit dem Kopf quasi wie eine Marionette an einem Faden hinge: bolzengerade, vom Scheitel bis zur Zehenspitze geapannt. Andere halten sich auch heute noch an die Maxime „Bauch rein, Brust raus, Blick nach vorn“.

Als ich gestern wieder einmal das Vergnügen hatte, zusammen mit einem ganzen Zug voll S23-Passagiere in der S12 mitzufahren (jener Zug fuhr ab Winterthur nicht weiter nach Zürich HB), konnte ich von meinem Sitzplatz auf dem obersten Treppenabsatz aus eine andere Haltung wahrnehmen: Fast alle, die da standen, hatten den Kopf geneigt. Die wenigsten taten dies zur Andacht. Praktisch alle hatten ein elektronisches Gerät in der Hand und lasen, spielten, streamten oder unterhielten sich per WhatsApp mit Kollegen oder Freunden.

Ganz zu schweigen von den Bloggern, die auf dem obersten Treppenabsatz sassen und schrieben …

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