Der Plastiksack

Der Plastiksack

Selten noch habe ich mich im Zugverkehr so genervt wie gestern Morgen im Thurbo. Ein älterer Mann mit Skiausrüstung hatte bei den quer angebrachten Klappsitzen einen davon für einen Plastiksack beansprucht und wollte diesen partout nicht da wegnehmen. Er scheuchte mich richtig weg, als ich ihn nett fragte, ob ich mich da hinsetzen könne.

Kein Problem: Im nächsten Abteil, mit dem Rücken zu dem Mann, fand ich Platz. Nicht so ein weiterer Passagier, der in Rikon zustieg und mit mehr Nachdruck und dem Hinweis auf den übervollen Zug diesen Platz einforderte. Er war fast so weit, dass er den Sack eigenhändig zu Boden gestellt hätte. Darauf drohte der Sitzende ihm, er solle sich hüten, den Sack schon nur anzufassen.

Als später ein weiterer Passagier zustieg und den Platz einforderte, ging der Sack-Besitzer in die Defensive und verteidigte seine beiden Plätze. Er faselte etwas davon, dass der Mann aus Rikon nun einen Mitstreiter gefunden hätte und alleine nicht gegen ihn angekommen wäre.

Wie aggressiv aufgeladen die Stimmung geworden war, merkte ich erst vor dem Aussteigen, als einer der Stehenden dem Sitzenden mit der Faust vor dessen Gesicht herum wedelte und ihm klar machte, wie nahe er dieser gewesen sei.

Und das alles nur wegen dieses dummen Sackes …

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