Wahrscheinlich bin ich tatsächlich etwas schreckhaft: Wenn ich in Gedanken versunken an etwas dran bin und nicht merke, dass jemand den Raum betreten hat oder gar in meine Nähe gekommen ist, kann es durchaus vorkommen, dass ich erschrocken zusammenzucke. Das ist wohl normal.
Sich immer wieder am selben Ort, wegen des selben Umstandes, zu erschrecken, ist jedoch fast etwas krass. Und trotzdem zucke ich jedes Mal zusammen, wenn ich bei einem der Aussenstandorte unserer Schule aus dem Keller trete.
An der Wand, halb die Treppe hoch, steht Karl Lagerfeld und schaut mich mit seiner undurchschaubaren Miene durch die schwarze Sonnenbrille hindurch – gewissermassen von oben herab – an. Ja, ich weiss, dass er nur an die Wand geklebt und in Wirklichkeit ja schon seit einer Weile tot ist. Erschrecken tut mich, dass da eine Person steht.
Und überhaupt: Der echte Lagerfeld hätte sicher seinen weissen Kater mit dabei …