Tauwetter bringt es mit sich, dass der Schnee und das Eis auf Strassen und Trottoirs schmelzen und eine rutschige Pflotsch-Schicht entsteht. (Ja, ich weiss, dass Pflotsch kein hochdeutsches Wort ist, aber mir gefällt es.) Dieser Pflotsch macht, dass Autos beim Durchfahren hinter ihren Reifen wahre Fontänen aufspritzen lassen, denen man als Fussgänger besser ausweicht. Man muss auch fast noch besser aufpassen, dass man nicht ausrutscht, als wenn eine regelmässige Schneedecke auf dem Trottoir läge.
Auf dem Weg zum Bahnhof sind mir verschiedene Spuren aufgefallen: Es soll tatsächlich Leute geben, die bei diesen Verhältnissen Velo fahren. Die Spuren zeugten von schmalen Rädern: Logisch, dass der Fahrer mehr Kurven als normalerweise nötig gemacht hat …
Zu Fuss waren auf der Strecke auch schon recht viele Leute unterwegs. Einige trugen auf ihrem Weg offensichtlich Winterschuhe. Das charakteristische Profil war unverkennbar. Andere Spuren mussten von flachen Turnschuhsohlen herrühren, wie sie unter den Jugendlichen heute in sind. Auch Geschäftsleute müssen um diese Zeit in unserem verschlafenen Dorf schon unterwegs gewesen sein. Dies verrieten die typischen profillosen Spuren mit den Absätzen – sowohl von Damen- als auch von Herrenschuhen. Was ich den Spuren auch ansah, und da bin ich bei bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt fast noch froh: Niemand schien heute früh barfuss unterwegs gewesen zu sein.