Der Samstagseinkauf

Der Samstagseinkauf

Eigentlich wäre es ganz einfach gewesen: Ich hätte im Migros in Turbenthal das Nötigste eingekauft, das wir über das Wochenende brauchen. Den Rest hatten wir bereits zu Hause. Allenfalls würde meine Frau auch bei Le Shop bestellen oder mit einer Kollegin zusammen per Auto zum Einkaufen fahren. Es hätte also gereicht, zwei Liter Milch, Mozzarella, Crémant-Schokolade, Zopf, Mais, eine Fertigpizza und sonst noch zwei oder drei Dinge zu kaufen. Dies alles hätte ich gut im Rucksack und einer dieser farbigen Mehrwegtaschen verstauen können. Die 1.8 Kilometer Heimweg hätte ich so auch gut meistern können.

Es sollte anders kommen. Die Tages-Aktion („nur heute“) waren 6x 1.5 Liter Cola mit 50% Rabatt („nur Haushaltsmengen“). Bio-Eistee war um 20% reduziert. Meinem Sohn schmeckt der mit den Alpenkräutern sehr gut (6x 1 Liter). Die vier Sorten wollen ausprobiert sein (4x 500 Milliliter). All das, inklusive die Dinge vom Zettelchen, fand gut Platz im Rucksack und zwei der erwähnten Mehrwegtaschen – eine links und eine rechts.

Ich hätte mit dem Zug fahren und vielleicht eine Viertelstunde zu Fuss zum und vom Bahnhof absolvieren können. Aber eben: Knapp zwei Kilometer. Und so schwer war das ja nicht. Zu Beginn sehr würdevoll, ja fast lässig, ging ich meines Weges. Die Würde ergab sich nach und nach der Erkenntnis, dass die Bänder einschneiden, rutschen, zu kurz (die kurzen) und zu lang (die langen Bänder) waren. Ab und zu eine Pause mochte es richten. Die Anzahl und Länge derselben stieg proportional zum zurückgelegten Weg.

Abgekämpft, ausser Atem und schwitzend kam ich nach einer gefühlten Ewigkeit zu Hause an. Äusserst fies jedoch: Meine Apfel-Uhr beschied mir, dass ich in der vergangenen Stunde gerade mal vier Minuten trainiert hätte …

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