Sich zu orientieren wird auch mit Smartphone und App nicht unbedingt einfacher. Gestern zum Beispiel war ich mit einigen Freunden bei einer Freundin in Winterthur Seen zu Gast und zog die SBB Mobile App zu Rate. Knapp 900 Meter lang sollte der Weg sein und 11 Minuten dauern. Ich ging also los, ständig dem blauen Punkt auf der blauen Linie folgend.
Es ging Quartiersträsschen entlang, teils über etwas grössere Strassen, grossteils durch Tempo-30-Zonen. Abrupt bog mein Weg nach einer Weile rechts ab. Ich glaubte kaum, wo mich die App durchführte: Hinter einem Wohnblock mit verschiedenen Eingängen ging es bis zur letzten Tür, dann unvermittelt rechts eine Treppe hoch und hinter einem Hügel wieder runter. Plötzlich stand ich keine 100 Meter entfernt von meinem Ziel, auf dem Trottoir der Landvogt-Waser-Strasse. Nun musste ich nur noch die Geleise unterqueren und dann auf dem Perron ein Stück gehen, um beim Gleis 2 anzukommen.
Erstaunlich eigentlich: Auf einen solch abenteuerlichen Weg wäre ich nie selbst gekommen. Auch die Apps von Apple und Google verzichten auf solche Schleichwege.
Ich werde wohl ein anderes Mal einen der anderen Wege nehmen. Obwohl: Eigentlich liebe ich ja solche Abenteuer …

Der von Apples App vorgeschlagene Weg Die von Google Maps vorgeschlagenen Wege