Zwei Dinge gefielen uns an Montreux: Die Bahn ins Berner Oberland, mit der wir gekommen waren, und das Schiff nach Lausanne, mit dem wir weiterfuhren. Gut, vielleicht hätten wir dem Ort noch eine Chance geben können, aber was wir sahen, als wir von oben her kommend und anschliessend im Rückblick vom Schiff aus sahen, sah so zusammengewürfelt und ineinander geschachtelt aus, dass beim besten Willen kein Charme zu spüren war. Die Aussicht auf die französischen Alpen – wohl der Grund für das verdichtete Bauen – war leider durch Wolken getrübt.
Dafür war die Fahrt auf dem Genfersee umso schöner: Rechterhand die Rebberge des Lavaux, zu unserer Linken der See und teilweise recht gut zu erahnen die Alpen. Nur der Mont Blanc wollte sich nicht zeigen.
„La Suisse“, unser Schiff, war ein Raddampfer. Ein wunderschönes Schiff aus der Belle Epoque, das laut Prospekten vor 10 Jahren aufwendig restauriert worden war. Erkundungstouren mit dem Fotoapparat boten sich an – schliesslich war ich dank eines Klassenwechsels im Besitz eines 1.-Klass-Billetts und konnte mich auf dem ganzen Schiff frei bewegen.
Zurück auf meinem Platz vergingen keine zehn Minuten, bis der Matrose, der unsere Billette schon bei der Abfahrt kontrolliert hatte, nochmals auftauchte und das ganze Oberdeck kontrollierte. Er schien fast erleichtert zu sein, dass er niemanden mit ungültigem Billett entdeckte.
Leider hatte ich niemanden gesehen, dem ich mein Ticket auf dem Rückweg nach oben hätte zeigen können. Genützt hätte dies jedoch wenig: SwissPass und Klassenwechsel lagen brav im Rucksack an meinem Platz …
