Ein bisschen speziell sind sie schon, die Schwinger und ihre Mitstreiter auf der Tribüne: Speziell vor allen für mich, der ich nicht allzu grossen Kontakt mit der volkstümlichen Kultur habe. Verfolgen tue ich die Schwingfeste gerne – bis jetzt vor dem Fernseher.
Grosse Hochachtung habe ich vor der Wendigkeit und auch vor der Kraft der Schwinger im Ring, die genau zu wissen scheinen, wie man einander auf den Rücken legt – und dieses Wissen dann auch umsetzen können. Anschwingen – Ausstich – Kranzstich – Schlussgang: Die Namen der acht Gänge am ESAF 2025 – dem „Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest Glarnerland +“ – sind mir ähnlich fremd wie jene der Schwünge. Lätz, Brienzer, Kurz, Wiiberhaagge, und wie sie alle heissen.
Nichts desto trotz fuhr ich am Sonntag nach Mollis und wollte etwas Schwingerluft schnuppern. Da, wo ich mich herumtrieb – herumtreiben konnte ohne Billett – gab es Public Viewing auf grossen Leinwänden, aber auch beispielsweise beim SRF-Pavillon. Man konnte sich mit urtümlichem Essen – wie Älpler Makronen, Rösti oder Hörnli und Gehacktem -, aber auch Exotischem wie Momo und Schamarwa eindecken. Es gab für alle etwas.
Zum Dessert Schokolade allenthalben. Der Hauptsponsor, Läderach, liess Schokoladetäfelchen verteilen und unterhielt an seinem Stand mehrere Schoggibrunnen mit der Möglichkeit, mittels eines kleinen Löffels flüssige Schokolade aus Hahnen aufzufangen und zu kosten. An jenem Stand war auch eines der Glanzstücke ausgestellt: ein Stier in Lebensgrösse, ganz aus Schokolade. Etwa eine Tonne schwer, hergestellt von Elias Läderach, dem kreativen Kopf der Firma, in Zusammenarbeit mit Marc Trauffer – im Stil von dessen Holzkühen.
Da hätte ich gerne noch etwas verweilen können …