Am Schalter 7

Am Schalter 7

Es ist nun ja nicht so, dass ich am Samstag, als ich den Verlust meiner Fototasche bemerkt hatte, weiterhin völlig cool und rational hätte denken und handeln können. Klare Gedanken zu fassen, gelang mir einigermassen, aber die Ohnmacht, einfach warten zu müssen, trieb mich um.

In der Hoffnung, dass die Tasche am Bahnschalter abgegeben worden wäre, zog ich eine Nummer und wartete. Und wartete. Eine gefühlte Ewigkeit lang.

Von den etwa fünf besetzten Schaltern erwischte ich Schalter 7. Dort werden die Fundgegenstände gelagert, wie mir die Frau am Schalter verriet – ein Glückstreffer, immerhin. Sie bedauerte, dass sie meine Tasche nicht erhalten hätte.

Mein Auftreten muss ziemlich beklagenswert gewesen sein. Jedenfalls nahm sie meine Telefonnummer auf und versprach mir mit einfühlsamen Worten, mich anzurufen, wenn die Tasche abgegeben würde. Sie habe Spätdienst und sei noch eine Weile da. Auch gab sie mir einen Zettel mit einer Internet-Adresse mit, wo ich meinen Verlust hätte kundtun können: www.sbb.ch/fundservice.

Leider war der Schalter 7 nicht mehr besetzt, als ich die Tasche zurückerhalten hatte. Meinen Dank für ihr Da-Sein konnte ich nur ihrer Nachbarin mitgeben.

Vielleicht lesen Sie diesen Text, „Frau von Schalter 7“? Danke auch auf diesem Weg nochmals!

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