Die Kameratasche

Die Kameratasche

Der Lokführer, der mit „meinem“ Zug drei Stunden später wieder aus Rüti zurükgekommen war und meine Kameratasche in der Hand hielt, hatte schon recht: Je nach dem hätte ich meine Kamera auf Ricardo zurückkaufen können: Kamera, Objektive und Tasche einzeln. Obschon sie schon rund sieben Jahre alt ist, hätte sie wohl durchaus noch ein paar Franken eingebracht, Zum Glück – Gott sei Dank – jedoch war die Finderin ehrlich und gab die Tasche dem Lokfürer ab.

Dabei hatte alles recht entspannt begonnen: Ich war am Samstag unterwegs zur Probe für einen „kreativen Familien-Weihnachtsgottesdienst“, wo es darum ging, die vorlesenden Kinder und die – ebenfalls durch Kinder bemalten – Bilder aus dem Bilderbuch „Raus, kleine Maus“ in Einklang zu bringen, Dies war gestern dann ein Element des Gottesdienstes. Ich war verantwortlich dafür, dass die Projektion klappte.

Die Kamera hatte ich mitgenommen, um einige Bilder von den Kindern zu schiessen, die anschliessend an die Proben Mailänderli buken. Extra, damit ich sie nicht vergässe, hatte ich die Tasche, zusammen mit Rucksack und Jacke, neben mir auf dem Sitz drapiert. Beim Aussteigen blieb sie einsam zurück.

Danke an die ehrliche Finderin, die meine Tasche dem Lokführer überreicht hatte: Für mich ist das alles andere als selbstverständlich!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert