In meiner Wohngemeinde habe ich ein Amt inne: Ich zähle mehrmals im Jahr bei Abstimmungen und Wahlen die Stimmen. Dazu gehört auch die Urnenwache in einem der Ortsteile: Kollbrunn, Rikon, Zell und Langenhard.
Nach wie vor kommen einige Leute am Sonntagmorgen an die Urne, obwohl sie auch brieflich abstimmen könnten. Mit diesen Personen – bisweilen bringen sie ihre Kinder oder Enkel mit – entspinnen sich zum Teil kurze Gespräche. Der Ehrlichkeit halber muss ich anmerken, dass die Gespräche vor allem zwischen meinem „Urnen-Gspänli“ (wir sind jeweils zu zweit) und den Wählenden ablaufen. Ich persönlich kenne nach wie vor nur wenige Leute. Gerade gestern an der Urne sind wir darauf gekommen, dass man vor allem dann schnell Bekanntschaften schliessen kann, wenn man Kinder oder einen Hund hat. Unsere Kinder sind schon zu gross und unser Hund zu inexistent …
Nun denn: Gestern gab es bei uns Wahlzettel in drei Farben auszuzählen. Neben dem zweiten Wahlgang für den Ständerat (blau) standen die Ersatzwahl für den Gemeinderat (grün) und die Kirchenpflege (orange) an.
Ohne das Wahlgeheimnis zu verletzen – die Zahlen sind öffentlich – kann ich sagen, dass die grüne Beige erwartungsgemäss am höchsten war. Trotzdem: Niemand hat den Sprung in den Gemeinderat geschafft, und im März gibt es einen zweiten Wahlgang.
Ob dann wohl mehr als gut 31 Prozent der Zeller Bevölkerung wählen gehen?