Auf meinem Arbeitsweg sieht man die Berge. Selbstverständlich nicht überall, und natürlich auch nur, wenn man auf der richtigen Seite des Wagens sitzt. Wichtig ist auch, dass man rausschaut. Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Wetter einigermassen schön ist. Dies ist jedoch häufiger der Fall, als dass ich bewusst aus dem Fenster schaue. Das Alpenpanorama ist wunderschön; der Anblick lohnt sich.
Diese Feststellungen tönen jetzt vielleicht sehr banal, aber vielfach bin ich zu stark damit beschäftigt, irgend etwas zu „wursteln“, als dass ich kurz innehielte und die Aussicht genösse.
Viel zu oft geht es mir so, dass ich grüble, meinen Gedanken nachhänge oder mich ärgere, anstatt um mich herum das Positive zu sehen, und sei es noch so klein und unscheinbar. Ich will dies häufiger tun.
Ganz bewusst habe ich mich heute wieder mal in der S23 in Fahrtrichtung links hingesetzt und bin gespannt, ob ich bei Dietlikon die Glarner Alpen sehen werde …

Ja, das nehme ich mir auch vor! „Man sollte mehr Zeit mit Glücklichsein verplempern!“ Das habe ich letzte Woche irgendwo gelesen. Wie wahr! Geniessen und sich freuen am Kleinen. Es gibt so viel Schönes um uns herum, wir müssen es nur sehen!
Das ist tatsächlich ein weiser Spruch. Gerade jetzt habe ich die Wahl: Ich kann mich über den dunklen Himmel nerven, den ich vom Büro aus sehe, oder ich kann mich über die Sonne freuen, welche die Kirche vis-à-vis anstrahlt und das Fenster glänzen lässt.
