„Guten Morgen“

„Guten Morgen“

Es ist interessant: Die Leute, die ich auf dem Weg zum Bahnhof kreuze, grüssen mich, und ich grüsse sie. Bereits am Bahnhof hört dies jedoch auf: Ich habe heute wieder mal versucht, Blickkontakt mit den Wartenden aufzunehmen und einen guten Morgen zu wünschen. Es gibt Leute, die zu zweit am Schwatzen umd deshalb nicht empfänglich für Ablenkungen sind, auch nicht für einen Gruss. Andere starren Löcher in die Luft oder sind in Gedanken versunken. Grüsse auszutauschen funktioniert mit den Allerwenigsten.

In der Stadt ist man noch etwas anonymer unterwegs und grüsst einander nur, wenn man einander kennt. Grüsse können dort durchaus auch falsch verstanden werden. Fast schon legendär ist die Szene, als ich – Unschuld vom Lande – eines Morgens um halb 9 Uhr an der Dienerstrasse in Zürich im Vorbeigehen eine südamerikanisch aussehende Frau grüsste: So, wie sich die Situation präsentierte, musste ich anschliessend davon ausgehen, dass sie aus dieser harmlosen Geste eine eindeutige Aufforderumg herauslas. Mir wurde jedenfalls erst da bewusst, mit welcher Tätigkeit sie wohl ihr Geld verdienen musste.

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