Unser Ziel erreichten wir am Samstag, als wir in Dürrenroth ankamen. Es handelt sich hierbei um ein kleines, recht verschlafenes Dörflein im unteren Emmental, an der Buslinie von Huttwil nach Sumiswald gelegen. Entgegen spasshafter Munkeleien sind die Menschen da jedoch kaum mehr „düre bi rot“ als andernorts.
Zuerst zog es uns in Dürrenroth direkt ins Restaurant. Wobei ich hier das Wort „Beiz“ definitiv bevorzuge: Der „Bären“, die Wirtschaft an der Hauptstrasse, ist dem Schein nach eine klassische – und jetzt kommt‘s – Landbeiz. Wenn man von den offensichtlichen Neuerungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert absieht, könnte man sich in einem Gotthelf-Film oder zumindest in einem der schwarz-weissen Heimatfilme aus den 50er- oder 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts wähnen.
„Dem Schein nach“ deshalb, weil da und dort moderne Hilfsmittel und Gadgets Einzug gehalten haben: Smartphone-Buchungssystem, Desinfektionsmittel, Gummipuffer bei den Türen, (verdiente) 13 GaultMillaud-Punkte. Klassisch jedoch eben die vorzüglichen typischen Emmentaler Speisen (laut Speisekarte „etwas kleiner als normale Emmentaler Portionen“ gegen Food Waste, mit Hinweis auf Supplements bei Bedarf) wie Fleischvögel oder ein währschaftes Kotelett.
Klassisch auch der Pokal vom Hornussen-Fest im Vorraum zum WC: Zum 6. Rang. In der 4. Stärkeklasse.