Zu meinem Schirm habe ich eine Art Hassliebe entwickelt. Ich trage ihn nur ungern mit mir herum nur für den Fall, dass es irgendwann mal regnet. Es könnte ja auch sein, dass er kaputtgeht, wenn es ein wenig stürmt. Bei meinem Schirm handeltt es sich um einen billigen „No-Name-eben-Nicht-Knirps“, der halt eben nicht sehr stabil ist.
Zum ambivalenten Verhältnis trug lange der Umstand bei, dass es praktisch unmöglich scheint, einen nassen Schirm in seine Hülle zurückzustecken, ohne dass anschliessend alles nass ist. Auch ein tropfender Schirm will also für sich selbst herumgetragen werden. Seit einiger Zeit jedoch haben wir als Familie spezielle Schirmhüllen von Salut Les Copines (die richtige Website existiert nicht mehr) entdeckt, die aus beschichtetem Stoff bestehen und deren Durchmesser etwas grösser ist als derjenige des zusammengerollten Schirms. Eine gute Sache, wird doch die Tasche, in der man ihn versorgt, so – wenn man es richtig anstellt – nicht nass.
Und: Das Gefahrenpotenzial, den Schirm zu vergessen, verlagert sich markant vom öV zur Arbeit, wo man ihn zum Trocknen aufgestellt und abends stehen lassen hat. Dies ist mir – im Gegensatz zu meinem Bürokollegen – zum Glück noch nie passiert …
