Auf dem Heimweg von Adelboden machten wir in Thun Halt. Wir wollten einerseits einkaufen, anderseits aber auch etwas Spezielles essen gehen.
Wer gerne Meringueschalen, das luftige Gebäck aus Eiweiss und Zucker, isst, dem sei das Restaurant und Hotel Kemmeriboden Bad in der Nähe von Schangnau im Quellgebiet der Emme empfohlen.
Dieses jedoch wurde letzten Sommer Opfer einer grossen Havarie, als ebendiese Emme über die Ufer trat und einige der alten Räumlichkeiten, darunter Küche und Restaurant, mit einer dicken Schicht zähen Schlammes füllte. Das Hotel musste schliessen; bald begann ein emsiges Treiben, als mit vereinten Kräften die Reparatur- und Sanierungsarbeiten in Arbeit genommen wurden, auf dass es baldmöglichst wieder eröffnet werden kann.
In dieser Zeit, bis zur Wiedereröffnung, ist das Restaurant sozusagen „im Exil“ – eben, in Thun. Ein kleiner Vorteil des Ganzen: Man kann die berühmte „Kemmereibodenbad-Merängge“ mit „Chäserei-Nidle“ in einem winzigen Bistro in Thun essen und braucht keinen Tagesausflug in die – landschaftlich ebenfalls wunderschöne – Biosphäre Entlebuch und ins oberste Emmental, dorthin, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, zu unternehmen.
Wir assen nur einen gemischten Salat (riesig!) voraus, um den Boden zu haben für eine Baby-Merängge mit Vanille-Glacé (meine Frau), bzw. eine kleine Merängge (ich). Wobei „klein“ so zu verstehen ist, dass nur eine der monströsen Riesenmeringues mit einer Fülle von Doppelrahm gereicht wurde, und nicht zwei davon.
Ich wusste, worauf ich mich einliess, und mit gemächlichem Essen, Biss für Biss genossen, war es zu schaffen.
Eine Köstlichkeit!