Auffahrts-Ausfahrt 1: Stau

Auffahrts-Ausfahrt 1: Stau

Während die halbe Schweiz vor dem Gotthard im Stau stand, um ins Tessin oder nach Italien zu kommen, hatten meine Frau und ich andere Pläne für Auffahrt: Mit dem Zug sollte es via Winterthur, Zürich, Bern und Zweisimmen nach Montreux gehen, von wo aus wir dann mit dem Schiff nach Lausanne fahren würden.

Nun ja, Stau erlebten wir auch, jedoch vor allem passiv. Mit dem Intercity ab Winterthur konnten wir bis Bern sitzenbleiben und mussten nicht umsteigen. Dass wir in den Wagen mit den reservierten Sitzplätzen eingestiegen waren, merkten wir erst auf der Suche nach Plätzen, die nicht mit einem „Reserviert“-Täfelchen versehen waren. Kurz vor dem Flughafen konnten wir in das Abteil oberhalb der Treppe wechseln, das nur aus zwei Sitzen besteht und das nicht reserviert war.

So waren wir nicht tangiert von den Schwierigkeiten, die sich bereits am Flughafen abzuzeichnen begannen: Ungeachtet der Reservationen setzten sich Passagiere in die freien Abteile, versperrten diese zum Teil mit ihrem Gepäck und machten es sich gemütlich. Als sich der Wagen in Zürich HB füllte, dämmerte es ihnen, dass sie dort wohl nicht sitzen bleiben konnten. Da jedoch die Passagiere, die reserviert hatten, in den Gang aufrückten, konnten sie nicht raus.

Mit der Zeit begann der Stau sich aufzulösen. Der Kondukteur (zwischendurch hiess die korrekte Bezeichnung übrigens „Reisezugbegleiter“ und jetzt „Kundenbegleiter“) informierte uns über Lautsprecher, dass es in den Wagen 8, 9 und 10 noch freie Sitzplätze habe – von unserem Wagen (Nummer 6) aus sehr einfach und schnell zu erreichen.

Irritiert war ich über den Mann, der je einen Becher Kaffee und Tee in der Hand hielt und offenbar einen Weg vom benachbarten Speisewagen durch das Getümmel gefunden hatte. Wie er das wohl geschafft hatte?

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