Author Archives: Peter Haslebacher

Gestern war im Winterthurer Hauptbahnhof einmal mehr einiges los: Zwischen den Perrons 3 und 4 war alles freigelegt, und man sah die Baustelle der neuen Unterführung in ihrem ganzen Umfang: Gigantisch, was da unter den Geleisen und Perrons gebaut wird! Etwas skurril erschienen da die Abfahrtstafeln auf Gleis 3 und 4, die verkündeten, dass von dort in den nächsten Minuten Züge abfahren würden. Auf den zweiten Blick erschien das logisch: Weiter vorne im Bahnhof waren die Geleise wohl intakt und…

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Immer wieder kommt es vor, dass jemand die Laternenmasten und Verteilerkasten mit Vermisstmeldungen für seine Katze bepflastert. Darauf ist jeweils ein Bild der Vermissten abgedruckt, eine Beschreibung und ihr Name. Ebenfalls vermerkt ist eine Kontakt-Telefonnummer. Einige wenige Leute laminieren die Anzeige, auf dass sie lange gut leserlich bliebe. Andere stecken sie in eine Zeigetasche, die sie bestenfalls mit einem Klebeband oben abdichten. Leider jedoch ist es vielfach so, dass jedes noch so schön gestaltete Plakat nichts nützt und die Katze…

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Wenn ich morgens das Haus verlasse und die S11 Richtung Winterthur noch nicht durch ist, so ist klar, dass ich sicher noch mehr als genug Zeit habe für den Weg zum Bahnhof. Die S11 fährt ungefähr um 06:44 vorbei, der Weg dauert ungefähr sechs Minuten und meine S26 fährt um 06:55. Wenn mein Sohn auf den Zug muss, geht er rund sieben Minuten vor Abfahrt los. Für mich wäre das schlicht zu stressig. Ich habe lieber ein bisschen mehr Zeit,…

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Als ob sie schliefe, sah sie aus: Die kleine Maus fand ich gestern Abend in der Unterführung vor, wo sie reglos, leblos aber augenscheinlich unversehrt lag. Am Morgen war sie noch nicht da gewesen. Jetzt jedoch war sie offensichtlich tot. Was war hier wohl geschehen?

Auf meinem Weg zum Bahnhof komme ich an einem Spielplatz vorbei. Dieser ist zwar von der Grösse her recht bescheiden, aber doch noch ziemlich apart, mit Brunnen und zwei Sitzbänken. Was auffällt: Auch die Wiese um diesen Spielplatz rum wird als ökologische Ausgleichsfläche genutzt worden sein. Das Gras steht teils hüfthoch und wartet seit dem 21. Juni darauf, schliesslich abgeschnitten zu werden. Wenn man jedoch weiss, wem das Land gehört, begreift man, dass der Eigentümer nicht alle seine Wiesen aufs…

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Alle standen unter dem Bahnhof-Vordach. Niemand wollte freiwillig länger als unbedingt nötig im Regen stehen. Im letzten Moment kamen sie aufs Perron und strebten zügig den Eingängen des Zuges zu. Ich war zu Hause bereits bei Regen losgegangen und hatte den Schirm aufgespannt. Deshalb spielte es mir auch keine Rolle, ein paar Minuten auf dem Perron zu stehen. Ich blieb ja trocken. Dass mein Rucksack dabei hinten unter dem Schirm hervorgeschaut hatte und nass geworden war, hatte ich nicht rechtzeitig…

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Dass an den Eingängen der Läden Schutzkonzepte aufgehängt werden, ist glaub Vorschrift. Jedenfalls hängen überall mehr oder weniger kunstvoll gestaltete Blätter, auf denen deklariert wird, wie man sich zu verhalten hat: Maximale Personenzahl, genügend Abstand, Hände desinfizieren, etc. Dass bei den Formulierungen mal etwas daneben gehen kann, ist klar, und zuweilen ist es sogar fast etwas amüsant. Dies zum Beispiel, wenn an der Tür einer bekannten Metzgerei steht „Maximal 5 Kunden dürfen das Geschäft gleichzeitig betreten.“ So breit ist die…

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Rund um das Bahnhofgebäude ist unser Bahnhof sehr überschaubar: Zwei Automaten für Lebensmittel, einer für Billetts, ein gedeckter Unterstand, Veloständer, eine Handvoll Parkplätze, ein Ständer für Gratiszeitungen, sowie ein gelber Post-Briefkasten. Kein Bahnhofs-WC. Schade eigentlich, aber klar: Man kann leider nicht davon ausgehen, dass alle „treffen“, und auch sonst kann es schmutzig werden. Das muss dann immer jemand putzen. Einmal mehr scheint es jedoch, als ob ich einfach zu wenig genau beobachtet hätte, zumindest bis jetzt: Bei einem grösseren Mehrfamilienhaus…

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An meinem Weg zum Bahnhof, vor einem Mehrfamilienhaus, stehen seit mindestens drei Tagen ein Fensehmöbel und eine vollständige Stereoanlage mit CD-Player, Doppelkassettendeck (mit eingelegter Kassette) und sogar einem VHS-Videogerät. Es scheint, als sei das Möbel genau so aus dem Wohnzimmer einer Wohnung der 1990er-Jahre getragen worden. Nicht nur angesichts dieser Verwirrung in der Zeitepoche, kann man sich fragen, wer hier, in einer Gegend ohne Laufkundschaft und in einer de-facto-Sackgasse, eine solche Anlage haben will, auch wenn ein Zettel dran hängt,…

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Gelbe Briefkästen der Post hat es wohl bei jedem Bahnhof. In städtischen Gebieten werden sie jeweils abends zum letzten Mal geleert; bei uns auf dem Land ist es eine Aufgabe des Briefträgers, auf seiner morgendlichen Zustelltour auch gleich die paar Briefe mitzunehmen, die sich während der vergangenen 24 Stunden gesammelt haben. Mehrmals schon habe ich in Rikon eine Frau beobachtet, die völlig ausser Atem den Bahnhof erreichte und krampfhaft versuchte, mehrere Couverts in den Briefkasten zu werfen. Dabei stand sie…

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