Category Archives: Unterwegs

Sehr vieles gäbe es über unser Engadiner Hotel zu schreiben: Dass wir immer sehr freundlich und zuvorkommend behandelt wurden. Dass die Betten sehr bequem, das Zimmer sehr schön und selbsverständlich auch sauber war. Dass wir aus dem Trepoenhaus zwar eine schöne Aussicht gehabt hätten, der Himmel aber sehr verhangen, dennoch das Dorf morgens jeweils pittoresk mit Schnee überzuckert war.
Etwas vom Wichtigsten jedoch: Das Essen war immer vorzüglich. Ich ass zweimal das Halbpensions-Menü, jeweils bestehend aus fünf Gängen, die nicht nur gut sättigten, sondern auch vorzüglich mundeten. Auch die à-la-carte-Gerichte, die wir assen – Cordon bleu, Pizokel und Spargelrisotto – waren ein Genuss.
Bevor ich mich hier jedoch anhöre wie ein Restaurant-Kritiker, möchte ich es nicht unterlassen, auf das reichhaltige Frühstücksbuffet hinzuweisen: Es bot alles, was ein „normaler“ Mensch, der keine Allüren hat, sich wünscht. Ohne alle einzelnen Lebensmittel aufzuzählen zu wollen, sei eine Spezialität dieses Hauses erwähnt: Ganz offiziell und ausdrücklich ist es erlaubt, sich am Buffet zu bedienen und ein Lunchpaket inklusive Wasser oder Tee zusammenzustellen.
So etwas habe ich noch nie erlebt; danke, Familie Schorta!

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In unserem Hotel, dem Hotel „Alvetern“ in Ardez, gibt es einen Cheminée-Raum. Dort kann man gediegen Apéros geniessen, dem Feuer beim Brennen zuschauen – oder aber das dort stehende Schaf – wohl gedacht als Sitzgelegenheit für Kinder – bewundern.
Personen mit ein wenig krimineller Energie – oder schlicht mit etwas Phantasie und Freude an solchen Dingen – hätten sich überlegt, wie man das Schaf wohl am besten rausschmuggeln könnte, ohne dabei entdeckt zu werden …
Im Unterland fände es ja sicher auch ein schönes Plätzchen, dieses tolle, herzige Schäfli …

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Je höher wir auf unserer Reise – zuerst mit dem Thurbo, dann mit SBB, SOB und schliesslich RhB – stiegen, desto präsenter war der Schnee. In Klosters war es definitiv mehr Winter, als wir in den diesjährigen Skiferien in den Bergen gesehen hatten.
Ennet des Vereinatunnels, in Sagliains, war es hingegen Schluss mit dem tiefen Winter: Auf den Bergen und dort, wo die Sonne nicht hinkam, lag Schnee, aber die Wiesen waren grossteils grün. Südeinfluss halt.
In den nächsten Tagen sähen wir sicher, wie sich das Wetter entwickeln würde …

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Im Februar, in Adelboden, hatten wir frühlingshafte Bedingungen angetroffen: schneefreie Winterwanderwege, Skipisten wie weisse Bänder auf grün-braunen Hängen, Loipen, die keine mehr waren.
Letzte Woche, das merkten wir schon bald, sollte alles etwas anders werden: Wir fuhren am Sonntag für ein paar Tage in die Berge – Kurzferien, sozusagen. Schon auf der Fahrt Richtung Engadin, bereits nach zehn Minuten, begegnete uns zum ersten Mal der Schnee: In Turbenthal ging der Regen in Schneeregen über, und weil wir Tösstal-aufwärts und dann via Rapperswil-Pfäffikon SZ fuhren, wurde das Schneetreiben bald noch dichter. Der Schnee begann denn auch mitten im Zürcher Oberland anzusetzen.
Solche Wetterkapriolen gibt es halt, wenn man den Böögg am Sechseläuten nicht verbrennt …

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Letztes Wochenende war es sehr warm für die Jahreszeit. Ich hörte jemanden anmerken: „Ich dachte, das Sechseläuten sei im Frühling und nicht im Sommer?!“ Auf alle Fälle war es fast schon T-Shirt-Wetter.
Seit dem Sonntag sind nun vier Tage vergangen, und die Temperaturen sind eingebrochen. Auch das Wetter ist mässig: Der Himmel ist bedeckt, und zwischendurch gibt es immer mal wieder Niederschlag.
Gestern Abend hatte es sogar so stark abgekühlt, dass sich einige Schneeflocken in den Regen mischten und auf dem Dach des Schopfes vis-à-vis liegen blieben. So ergab es sich, dass ich von unserem Balkon aus verschiedene Weiss-Töne fotografieren konnte: Nebst dem Thurbo im Hintergrund und den blühenden Obstbäumen davor das erwähnte Dach.
Und – nota bene – die Nummernschilder der Autos unserer Nachbarn …

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Dass Appenzell Ausserrhoden Gastkanton am Sechseläuten war, habe ich ja bereits mehrmals erwähnt.
Auf dem Lindenhof hatten jedoch nicht nur verschiedene Formationen im Festzelt, wo man Appenzeller Spezialitäten geniessen konnte, ihre Auftritte. In einem Nebenzelt gab es eine Ausstellung mit traditionellem Brauchtum und Handwerk: Talerschwingen, Sattlerei, Bauernmalerei. Eine Frau stellte Silvesterchlaus-Puppen her, und ein Mann bot handgeschnitzte Kühe feil.
Verschiedene Handwerker aus dem Appenzellerland schnitzen solche Figuren: Kühe mit und ohne Schellen, Ziegen, Sennen in Tracht mit gelben oder braunen Hosen, in Tracht gewandete Mädchen und Knaben, Stiere, Lediwagen – Ross und Wagen mit den Utensilien zum Käsen auf der Alp mit Wagenführer, Bauer und Hund.
Richtig zusammengestellt, kann man mit diesen „Senntumsschnitzereien“ ganze Alpauf- beziehungsweise -abzüge formieren.
Bei uns zu Hause steht ein ganzes solches Senntum, geschnitzt von Noldi Müller aus Urnäsch: alle Figuren geschnitzt und (meist durch seine Frau) bemalt in stundenlanger Arbeit, gekauft und geschenkt erhalten Stück für Stück von verschiedenen Personen zu verschiedenen Anlässen, jedoch alle (ausser einigen wenigen, die vom Vater des Schnitzers angefertigt worden waren) vom Ehepaar Müller angefertigt. Jede Figur mit ihrer eigenen Geschichte, verbunden mit besonderen Emotionen. Der schönste aller Alpaufzüge halt.
Müsste ich auslesen, welche Figur ich auf die berühmte einsame Insel mitnähme, so stünde mein Entschluss schon längst fest: Ich nähme den Appenzeller Bless, also den Hund, mit.
Weswegen? #AusGründen.

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Das Sechseläuten 2024 hatte verschiedene spezielle Facetten: Neben dem volkstümlichen Programm am Samstag zum Beispiel am Montag auch die Silvesterchläuse aus Waldstatt, die bewiesen, dass der Silvester dort nicht nur am 31. Dezember und am 13. Januar, sondern bei Bedarf auch am 15. April sein kann und die ebenfalls auf dem Lindenhof auftraten.
Speziell auch der Böögg mit sennischen Hosenträgern mit angedeuteten goldenen Beschlägen, schwarzem Gurt, sowie mit einem Lindauerli im Mund. Er harrte steif im böigen Wind der Dinge, die da kommen sollten.
Und diese – die Dinge – kamen nicht: Der Zug der Zünfte war wie immer farbenfroh, mit vielen prominenten Ehrengästen, bunten Kleidern und massenhaft Rosen. Etwas „verblasen“ da und dort, aber klassisch halt.
Währenddessen beschlossen die Verantwortlichen, der Wind sei zu stark und zu böig, als dass man gefahrlos ein Feuer in dieser Grösse entfachen könnte. Der Funkenflug könnte auch Panik auslösen. Unter dem Strich blieb zum ersten Mal in der Geschichte des Sechseläutens der einzige Ausweg: Der Böögg wird wegen des starken Windes nicht verbrannt.
Standhaft waren sie halt schon immer, die Appenzeller …

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Am diesjährigen Sechseläuten kommen zwei Welten zusammen, in denen ich mich schon bewegt habe und die auf den ersten Blick so gar nicht zusammenpassen: Hier Zürich, da Appenzell Ausserrhoden. Allzu oft wurde mir während meiner Zeit „dort oben“ zu verstehen gegeben, dass ich als Zürcher in gewisser Weise eine Art „Fremdkörper“ sei.
Nun ist Appenzell Ausserrhoden also Gastkanton am Zürcher Sechseläuten. Am Samstag, als eine Appenzeller Streichmusik aufspielte, begaben wir – meine Frau und ich – uns extra auf den Lindenhof, um den Klängen zu horchen und den Trachtentänzen zuzuschauen. Dies nicht zuletzt, weil der Hackbrettspieler der aufspielenden Kapelle „Echo vom Säntis“ ein Freund aus jenen Tagen ist.
Ein Höhepunkt des Nachmittags war der „Hierig“, laut verschiedener Quellen im Internet ein „alter pantomimischer Paartanz, der die Entwicklung der Liebe von neckischer Liebelei über Streit bis zur liebevollen Versöhnung zeigt“.
Um beim Motto des Gastkantons zu bleiben: Ausserrhodentlich … schön!

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Momentan ist es eigenartig: Es ist nicht so, dass das Wetter allzu grosse Kapriolen machen würde, aber die Temperaturen steigen quasi „in Portionen“ an, um dann wieder markant zu sinken. So wurde vor einigen Tagen irgendwo in der Schweiz eine Tropennacht (Temperaturen nie tiefer als 20°C) gemessen, aber dieser Tage war eine Frostnacht (Temperaturen bis unter den Nullpunkt) bis in die Niederungen ein Thema.
Aufs Wochenende sind wieder Höchsttemperaturen von 25°C und mehr angesagt und am Montag zu Sechseläuten wieder 16°C – ein unangenehmes Auf und Ab. Der Natur – so scheint es – ist das egal: Die Vögel pfeifen, die Bienen summen und die Bäume blühen.
Bäume, deren Namen ich schändlicherweise nicht alle kenne …

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Da war er wieder, der Saharastaub: Übers Wochenende und auch am Montag vernebelte er den Himmel und liess alles in einem diffusen Licht erscheinen. Ganz extrem zu sehen war dies vorgestern, kurz nachdem die Sonne aufgegangen war: Sie schimmerte gelblich und vermochte den feinen Staub kaum zu durchdringen.
Ein sehr spezielles, seltsames Phänomen …

Bild: Regula Haslebacher, zuhause (Vom Zug aus konnte man es leider nicht so gut fotografieren)

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