Heuen
Ökologische Ausgleichsflächen müssen – so habe ich das in Erinnerung – bis zum 21. Juni stehen gelassen werden, bevor man das Gras abschneiden darf. Deshalb sah man bis zum Wochenende allenthalben Wiesen mit veeschiedensten Gräsen und Blumen. Auch bei uns auf dem Gelände hat es verschiedenste solcher Flächen. Ihnen wird heute zu Leibe gerückt. Da mag ziemlich viel Heu zusammenkommen. Bekommen es wohl unsere Alpacas zu fressen? Und übrigens: Wer mäht wohl die kleineren Flächen beim Bahnhof, neben dem Perron?
Das Parfüm
Er kam aus einem Seitenweg, von seiner Wohnung her, und bog auf auf meinen Arbeitsweg ein. Knapp vor mir gehend, enteilte er in Richtung Bahnhof. Vom Styling her nicht ganz alltäglich, mit schulterlangem Haar, Lederjacke und Röhrlijeans. Und in eine dicke, schwere Parfümwolke gehüllt. Für mich war das Parfüm etwas gar im Überfluss aufgetragen; ich bin eher der Typ „Deo“. Ganz klar ist für mich jedoch: Lieber riecht jemand intensiv nach Parfüm, als sehr stark nach Schweiss …
Nägeli
Manche mögen seine Werke als Schmierereien bezeichnen. Für andere ist das Kunst. Ich zähle mich zu letzterer Gruppe. Harald Nägelis Graffitti tragen bald seit Jahrzehnten eine eigene Handschrift. Obwohl eigentlich illegal, sieht man in Zürich mancherorts fast auf Schritt und Tritt einen Nägeli. Allein auf und neben dem Areal unserer Schule hat es drei dieser in schnellem Strich hingeworfenen Werke. Wie es Herr Nägeli wohl fertigbringt, immer wieder unerkannt eine Sprayerei anzubringen und dann zu verschwinden?
Anschleichen
Als hässlich würde ich diese Tiere nicht bezeichnen. Auch furchteinflössend sind sie nicht. Am ehesten war sie überraschend, erschreckend, fast etwas mystisch, als sie da plôtzlich auf meinem Arbeitsweg erschien. Da gewesen war sie schon zuvor, einfach getarnt zwischen den trockenen Blättern. Sie hatte sich also nicht wirklich angeschlichen. Woher sie wohl gekommen sein mochte? War sie die einzige ihrer Art, oder gab es wohl noch mehr in der Gegend? Gibt es im Allgemeinen noch viele von diesen Tieren in…
Schloss Laufen am Rheinfall
Nein, es war nicht mehr 15:08, als ich am Freitag den Monitor fotografierte. Es war etwa 16:25. Die Foto entstand zwar ebenfalls in der S12, aber mit dieser hier war ich von Zürich Stadelhofen Richtung Winterthur unterwegs. Was war denn aber mit diesem Zug los? Die Anzeige stimmte nicht nur von der Zeit und dem Ort her nicht. Dieser Zug konnte auch unmöglich in so kurzer Zeit bis Schaffhausen und anschliessend via Brugg wieder nach Zürich Stadelhofen gefahren sein. Seltsam.…
Herbst im Juni
Nebel umfängt Felder und Wälder. Die Sonne ist fast zu schwach, um eine definierte Lichtquelle zu bilden und nicht einfach den Nebel aufzuhellen. Tau liegt auf Büschen und Wiesen. Herbst. Was nicht passt: Kein Baum hat verfärbte Blätter, kein Busch ist kahl. In zwei oder drei Stunden wird der Spuk vorbei sein: Heute wird es sonnig bei 24 Grad …
Das abgebrannte Haus
Damals, als ich auf dem Weg zum Bahnhof beim Haus vorbeikam, das gebrannt hatte, hatte die Feuerwehr bereits alles gelöscht und war am Zusammenräumen. Schlimm sah es aus, auch wenn auf den ersten Blick noch einiges intakt schien. Nun aber ist die ganze Wahrheit zu sehen: Mit Baggern wird die Ruine – als solche kann man das Gebäude nur bezeichnen – abgetragen, und mit jeder Schaufel wird mehr sichtbar von der Verheerung des Feuers. Furchtbar, das so ansehen zu müssen!
Neue Zustände in der Mensa
Nein, das darf nicht der neue Alltag werden: Das Schutzkonzept unserer Mensa sieht vor, dass an jedem Tisch genau jemand sitzt. Hintereinander, alle in der selben Richtung. Solo-Essen, sozusagen, in Reihen. Schlimmer als in der Schule. Ein Besuch in der Mensa bedeutet für mich mehr als blosse Nahrungsaufnahme. Ebenso dazu gehören für mich soziale Komponenten wie Gespräche und Lachen. Das Essen – so gut es in der letzten Zeit geworden sein mag – macht die triste Atmosphäre nicht wett. Die…