Author Archives: Peter Haslebacher

Dass es im Februar mal Schnee geben kann, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Dass dieser auch mal bis in die Niederungen fällt, kommt ebenfalls vor. Nichtsdestotrotz waren wir durchaus erstaunt, als wir gleich nach dem Erwachen den Schneepflug hörten und kurz darauf die weisse Pracht auch sahen.
Bei uns wird nun fleissig gepflügt, geschaufelt und wohl auch gesalzen. Ich jedoch, ich konnte auf einer frisch verschneiten Strasse vorbei an frisch verschneiten Bäumen, Hecken und Waldrändern zum Bahnhof spazieren, mit Blick auf ebenfalls frisch verschneite Wiesen und Felder.
Herrlich!

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Wenn Skirennen anstehen, fiebert unsere ganze Familie mit: Während der Arbeit – zwischendurch kurz, gegen Ende intensiver. Unterwegs – keine Ahnung, wie intensiv. Auf dem Sofa – #ausGründen intensiv. Vor Ort – sehr intensiv. Dieses Mitfiebern, dieses Ausharren lohnte sich gestern ganz besonders: An der Ski-WM feierten die Schweizer Männer einen dreifachen Sieg in der Team-Kombination. Ein historisches Ereignis: Erst zweimal waren zuvor an einer Ski-WM bei einem Rennen der Männer alle Medaillen an die Schweiz gegangen. Ein ganzes Podest…

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In Zürich und Winterthur sind momentan Skiferien. Viele Leute, die mit Schulkindern oder auch Teenagern zu tun haben – Väter, Mütter, Lehrpersonen, Schüler/innen, Lernende, Schulangestellte, … – sind in den Bergen oder haben sonst frei. Sie sind denn logischerweise auch nicht im Zug anzutreffen.
Auf der Fahrt mit der S11 am Feierabend von Zürich nach Winterthur ist jedoch davon nichts zu spüren: Der Zug ist gefühlt mindestens so voll wie normal. Ab Winterthur leert er sich dann aber merklich, und ich kann mich ausbreiten.
Wenn ich denn gewollt hätte, hätte ich mich auf vier Abteile aufteilen können …

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Es kommt vor, dass ich beruflich ennet der Rämistrasse zu tun habe. Dann heisst es diese mit Trams, Autos, Motor- und Fahrrädern reich befahrene Strasse irgendwo zu überqueren. Zu Fuss, versteht sich.
Naheliegend für mein Ziel ist jeweils der Fussgängerstreifen oberhalb des Bellevues, zwischen Stadelhoferstrasse, ehemaliger Rämipost und Beginn des Oberdorfs.
Dort hat es eine Ampel, wie sie typischer für Zürich nicht sein könnte: Eine gewisse Hektik lässt sich da nicht verhehlen. Ich habe es schon mehrmals probiert: Selbst wenn ich auf der einen Seite der Strasse in dem Moment losgehe, wenn es grün wird, und mich recht zügig fortbewege, schaffe ich es nicht über die Strasse, bis es wieder rot oder zumindest orange ist.
Den Sinn hinter diesem Verhalten des Lichtsignals verstehe ich nicht wirklich. Es treibt wirklich zu ungesunder Hektik an.
Wie weit käme ich wohl, bis es wieder rot wäre, wenn ich bei grün in normalem Tempo losschlenderte?

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Auf dem Rückweg vom Skitag war ich mit dem fahrplanmässigen Zug unterwegs. Es galt in Ziegelbrücke umzusteigen und auf eine S-Bahn umzusteigen, die aus dem Glarnerland kommend nach Zürich fuhr.
Unterwegs wurde durch eine Lautsprecherdurchsage bekanntgegeben, dass dieser Zug nach dem Halt in Wädenswil bis nach Zürich HB durchfahren würde. 
Ich nahm an, dass sich alle Passagiere damit abfänden und allenfalls, bei Bedarf, auf eine andere S-Bahn umsteigen würden. Dich weit gefehlt: Kurz nach unserem Halt in Wädenswil ertönte wieder eine Stimme aus dem Lautsprecher: „Geschätzte Fahrgäste, dieser Zug hält heute ausnahmsweise in Thalwil. Grund dafür ist der Ausstieg von Reisenden. Nächster Halt Thalwil.“ 
Wer würde dort aussteigen wollen, wo der Zug doch eigentlich durchführe? Weshalb waren die nicht in Wädenswil ausgestiegen? Und, zumal in einem unbegleiteten Zug:
Wie hatten diese Leute ihren Wunsch auszusteigen geäussert?

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Unsere Wanderung – unser Winterspaziergang – führte uns von der Prodalp unterhalb des Prodkamms entlang des Schilstals in Richtung Spitzmeilen. Dem Wetter geschuldet, sahen wir weder den Talboden, noch die gegenüberliegenden Berge, geschweige denn den Spitzmeilen. Irgendwann hatte ich das Gefühl, wir kämen nicht mehr an unserem Ziel an, dem Alprestaurant Panüöl. Glücklicherweise tauchte die Häusergruppe dann doch plötzlich aus der Nebelsuppe auf. Früher, in meiner Kindheit – so habe ich es in Erinnerung -, bereitete eine ältere Frau in…

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Jedes Jahr kurz vor den Sportferien fahren unsere ersten, zweiten und dritten Klassen für einen Tag in die Berge, genauer ins Skigebiet Flumserberg. Sie tun dies ohne Lehrpersonen, da jene in der Zeit die Notenkonvente durchführen. Einzig ein paar Instrumentallehrer, ein Sprachassistent, Ehemalige aus Lehrer- und Schülerschaft sind als Betreuer dabei. Und ich.
Eine Lehrerin stemmt die Herkulesaufgabe, alle so einzuteilen, dass es klappt: Mit einem Zug gar nicht so einfach. Die Schlittler fahren in den vordersten beiden Wagen nach Flums und von dort zur Schlittelbahn, die Skifahrer, Snowboarder und Wanderer besetzen die hinteren sieben Wagen und steigen bereits in Unterterzen aus. Von da aus fahren sie mit der Gondelbahn hoch ins Skigebiet.
Ein Kollege und ich, wir begleiten jeweils die Schlittler und machen anschliessend einen Spaziergang. Wir geniessen dabei jeweils die Aussicht auf Churfirsten, Walensee oder auch Spitzmeilen.
Leider war dieses Jahr nicht so viel los diesbezüglich: Dichter Nebel umfing uns und liess uns die Aussicht nicht einmal erahnen. Schade. Über Mittag jedoch wurden wir reich belohnt für unsere Wanderung unter etwas trostlosen Umständen.
Doch dazu morgen mehr …

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Im Zug kann man sich verschiedener Formen der Ablenkung hingeben: Einige befassen sich mit ihren Smartphones oder lesen Zeitung, andere dösen vor sich hin. Wieder andere diskutieren – ich habe es erwähnt – laut, leise oder geräuschlos. Die Telefonierer gibt es auch.
Eine Frau jedoch, sie ist mir schon mehrmals aufgefallen: Sie nimmt jeweils ein Säcklein aus der Tasche, entnimmt diesem Nadeln und Faden oder Garn oder Was-weiss-ich und beginnt zu stricken. Sie scheint dabei ziemlich gut voranzukommen.
Was es wohl am Ende gibt?

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Letzthin war ich wieder mal kurz im Zentrum „Glatt“. Als ich ein Kind war, nannten wir es „Glatt-Zentrum“ oder – früher und heute – schlicht „s Glatt“.
Ein solcher Besuch birgt Erinnerungen: Als Kind waren wir einige Male im Glatt. Dies war jeweils ein regelrechter Familienausflug: Meine Mutter mit meinem Bruder und mir sowie eine Freundin meiner Mutter mit ihren drei Töchtern. Alle in einem Volvo Kombi.
Ich erinnerte mich an das „Gwürzhüsli“, das immer noch ungefähr am selben Ort stand, an die Migros, den Globus (den wir aber schon damals links liegen liessen). Am klarsten jedoch ist die Erinnerung an zwei Dinge: unser gemeinsames Mittagessen (Poulet und Pommes-Frites) im Migros-Restaurant. Aber auch, ganz besonders, die Besuche im Kinderland „Müsliburg“.
Und es gibt sie tatsächlich noch, die Müsliburg! 🙂

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… der Mond schien helle …“, so beginnt ein Gedicht, das aus lauter Gegensätzen besteht. Es handelt vom Schnee, der auf der grünen Flur liegt, von einem fahrenden Auto und einem schlittschuhlaufenden toten Hasen. Etwas weiter im Gedicht heisst es: „Drinnen sassen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft …“
Letzteres ist – das kann ich aus täglicher Erfahrung sagen – nicht unmöglich: In meiner S11 hat es regelmässig zwei bis vier Personen in einem Abteil, die sehr stark ins Gespräch vertieft sind, ohne jedoch etwas zu „sagen“.
Es ist wie erwähnt schon nicht so, dass sie einander anschwiegen, vor allem, wenn man den Begriff mit „nicht kommunizieren“ definiert. Sie sprechen in einer enormen Geschwindigkeit miteinander, ohne dass man etwas hörte.
Sie bedienen sich dafür der Gebärdensprache …

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