Am Cavlocciasee
Von Scuol-Tarasp her kommend, kann man mit der RhB nach St. Moritz reisen. Dies dauert eine Weile und bedingt einen Umstieg in Samedan. Dennoch haben wir den Weg unter die Räder genommen. Mehr noch: Wir fuhren anschliessend mit dem Postauto Richtung Chiavenna weiter bis zur Passhöhe des Malojapasses. Ein gar seltsamer Pass übrigens: Hier der sanfte, kaum merkliche Anstieg aus Richtung Engadin, da die „Rampe“, eine steil, gefühlt fast senkrecht abfallende Wand ins Bergell.
Sei‘s drum: Unser Ziel war der Cavlocciasee. Eine gemütliche, nicht allzu lange Wanderung. Der Weg war dann, als wir unterwegs waren, noch nicht zu sehr von der Sonne beschienen und die Temperaturen erträglich.
Im Vergleich zum Lai Nair ist der Cavlocciasee bedeutend stärker touristisch erschlossen und genützt: Zusätzlich zum schmalen Zufahrtssträsschen gibt es ein Bergrestaurant (Spezialität: Murmeltierpfeffer!), rege genützte natürliche Liegewiesen und flache Ufer allenthalben.
Ein Bijou!
Die Souvenir-Lok
Am 29. Oktober 2022 fand bekanntlich auf der Albula-Linie der Weltrekord-Versuch „Längster Reisezug der Welt“ statt, bei dem 25 Capricorn-Züge, bestehend aus jeweils vier Wagen, einen 1906 Meter langen Tatzelwurm bildeten, der sich von Preda nach Bergün und noch weiter bewegte. Der Versuch gelang, und der Rekord ist eingetragen.
Zur Feier dieses Anlasses erhielt eine RhB-Lok – eine Ge 4/4 III – eine Spezialbemalung. Ein Künstler hat das Sujet des sich durch das Albulatal schlängelnden Zuges umgesetzt, und so erinnert die Lok nun an diesen Anlass. Eine Lok mit diesem Sujet hat die Firma Märklin übrigens auch als Modellbahn im H0-Massstab 1:87 herausgebracht.
Eine scheusslichere, lieblosere Umsetzung einer tollen Vorgabe habe ich jedoch noch nie gesehen …
Am Lai Nair
Unsere Ferien verbrachten wir im Bündnerland. Wir spazierten, wanderten, fuhren Zug und Postauto – und assen zwischendurch gerne auch mal etwas in einem kleinen Berg- oder Ausflugsrestaurant.
Ziemlich zu Beginn der Ferien zog es uns Richtung Tarasp und Avrona (zu einem Beizli …). Wir einigten uns darauf, dass wir den Abstecher zum Lai Nair noch unter die Füsse nähmen, bevor wir unser Zwischenziel ansteuerten.
Einmal mehr sollte sich dies lohnen: Der See liegt in einer Moorlandschaft, und man kann den Ufern – teilweise mit Holzstegen – entlang wandern.
Auch wenn ich es nicht so sehr mit dem Schwimmen in Seen habe, da mein Respekt vor Entenflöhen und anderem Ungeziefer einigermassen gross ist: Schöne Seen zu bewundern, ist doch schön.
Weitere Beispiele für schöne „Ferienseen“ werden folgen …
Ausgebremst
Das Schienennetz in der Schweiz ist dicht belegt; ein Zug kommt nach dem anderen, und einige Stellen entpuppen sich als wahrhaftige Nadelöre.
Ein solches Nadelör befindet sich beim Bahnhof Winterthur Grüze, wo die Züge aus dem Tösstal und jene aus Richtung Wil und St. Gallen zusammenkommen.
So kann es vorkommen, dass Hierarchien durcheinander geraten: Grundsätzlich – so meine ich zu wissen – hat der Fernverkehr Vortritt vor dem Regionalverkehr. Am Mittwoch jedoch war der EuroCity aus München so verspätet, dass er durch meine S11 „ausgebremst“ wurde und einen Zwischenstopp einlegen musste. So hiess es – frei nach Gorbatschow:
„Wer zu spät kommt, den bestraft der Fahrplan“ …
S-Bahn „Dielsdorf“
Vorgestern fuhr vor meinem Zug im Bahnhof Stadelhofen eine weitere S-Bahn, nach Uster, wenn ich mich richtig erinnere. Dort fährt jeweils eine der älteren Doppelstock-Kompositionen mit der abgesetzten blauen Lok. Ich habe nachgeschaut: Diese 1.-Generations-Züge heissen Re 450.
Diese Re 450 also, sie ist – wie die meisten S-Bahn-Kompositionen – benannt nach einer Gemeinde auf dem ZVV-Netz. Hier ist es das Wappen der Gemeinde Dielsdorf.
Da ich dort aufgewachsen bin, freute ich mich umso mehr über diese kurze Begegnung – obwohl ich selbstverständlich weiss, dass der Zug den Ort nur von der Durchfahrt her kennt.
Ein Bahnhof übrigens, der mit verschiedensten schönen Ausflügen und Unternehmungen aus meiner Kindheit und Jugendzeit verbunden ist:
Da wir kein Auto hatten, begann jede unserer Reisen dort …
Das Kultgetränk
Wer schon mal in Schottland war, dem wird – wenn er sich schon nur ein bisschen für Softdrinks interessiert – Irn Bru ein Begriff sein. Es handelt sich dabei neben Whiskey um das Nationalgetränk schlechthin, und es wird – so habe ich mir sagen lassen – in Schottland sogar noch häufiger verkauft als Coca-Cola.
Am Sonntag kaufte ich mir in Winterthur eine Büchse davon – in sentimentaler Erinnerung an unsere Ferien letzten Sommer und weil ich sowieso noch zwei leere Fläschchen zurückbringen musste. Das zurückerhaltene Depot wurde dem – im Vergleich zu Schottland ziemlich hohen – Preis dafür angerechnet.
Das Ambiente, so im Thurbo unterwegs, stimmte jedoch nicht so ganz, und ich konnte es nicht wirklich geniessen. Mal schauen, vielleicht ein anderes Mal – zum Beispiel zusammen mit einem Shortbread.
Wie es schmeckt? Orange. Es schmeckt orange …
Auf Entsorgungstour
Bei uns in der Wohnung und im Keller hatten sich verschiedenste Dinge angehäuft, die darauf warteten entsorgt zu werden. Ich fuhr also am Samstagmorgen mit dem Velo nach Turbenthal, um das Altöl zu entsorgen, und warf auf dem Rückweg, vor dem Einkauf beim Migros auch noch die PET-Flaschen ein.
Später, als am Nachmittag die gröbste Hitze vorbei war – dies war zumindest meine Hoffnung gewesen -, brachte ich den Karton und die Zeitungen weg. Mit des Nachbarn Velopumpe pumpte ich die Pneus des Veloanhängers auf, bevor ich ihm mit Karton und Zeitungsbündeln belud – zum Glück: So platt, wie sie waren, hätten die Pneus nicht ausgehalten. Dutzende Kilos hatte das Wägelchen zu tragen, Dutzende Kilos hatte ich es von Hand die schätzungsweise 300 Meter zur Deponie zu ziehen. Ein strenges Unterfangen.
Da war es auf dem Weg sehr schön zu sehen, was über dem Haus Pisga aus dem Wald auftauchte und später in der Ferne verschwand: Die A380 nach Dubai war unterwegs.
Halt immer noch ein spezielles, schönes Flugzeug …
Schottlands Hauptstadt
Seit wir letzten Sommer in Schottland und England in den Ferien waren, habe ich bei den Lokalwetter-Favoriten in der SRF-Meteo-App auch die entsprechenden Hauptstädte eingetragen: Edinburgh (heute teilweise bewölkt bei 22°C) und London (heute sonnig bei 29°C).
Wobei sich wieder die Frage stellt, wie man Edinburgh denn korrekterweise ausspricht: „Edinbörg“, „Edinbara“, „Edinbra“ oder – eingeschliffen, wie es in Grossbritannien manchmal ausgesprochen wird – „Embra“?
Nun, meine App foutiert sich darum: Da steht „Édimbourg“, französisch.
Edimbuur ..
H
In Pfäffikon SZ, Richtung Zürich, habe ich auf dem Perron sechs weisse Tafeln entdeckt, die etwa die Form eines stilisierten Hauses haben. Auf ihnen stehen jeweils schwarz mehrere Zahlen geschrieben: „15“ (wobei die 5 etwas kleiner geschrieben ist, also eher wie 1.5 als wie 15), „2“, „3“ – und das Ganze gleich zweimal.
Wer sich etwas auskennt, weiss, dass es sich hierbei um die Zuglängen in 100 Metern handelt, also 150, 200 und 300 Meter. Anders gesagt: Züge mit dieser Länge müssen hier halten.
Nun gibt es eigentlich eine einfache Tafel, die einen solchen Schilderwald unnötig macht: Sie trägt den Buchstaben „H“ und bedeutet, dass Züge aller Längen hier halten müssen.
Ich habe mich gefragt, weshalb hier keine solche Tafel hängt. Dies liegt aber wohl daran, dass auch kürzere Züge hier halten, die weiter hinten am Perron halten müssen.
Das muss ich mir mal anschauen, wenn ich wieder mal in Pfäffikon bin …