Author Archives: Peter Haslebacher

„Ein Auto, ein Computer, ein Mann“. Wer, wie ich, seine Schulzeit in den Achtzigerjahren verbracht hat und damals einen Fernseher hatte, kennt sowohl dieses Zitat, als auch Michael Knight und sein Auto „K.I.T.T.“.
Die Serie „Knight Rider“ mit der Prämisse (ebenfalls aus dem Intro) „Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht“ war schlicht genial: Ein Auto, das sprechen, denken und autonom fahren konnte; ein Held, der mittels einer Uhr mit seinem Auto sprechen konnte. Unvorstellbare, unrealistische Fiktion damals, aber halt doch – genial.
Nun jedoch stand genau dieses Auto in unserem Nachbardorf an der Gewerbeausstellung: Das rote Lichterband an der Front des schwarzen Trans Am bewegte sich hin und her, das Cockpit erstrahlte in seinem Achtzigerjahre-Chic mit beigem Polster, schwarzem Kunststoff und vielen mechanischen Knöpfen und Tasten.
Dass es sich dabei um einen – wenn auch sehr gelungenen – Nachbau handelte, tat der Faszination keinen Abbruch …

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Lange dachte ich, es gebe nur einen S-Bahn-Zug der neueren Generation – eine RaBe 511 – mit dem Zeller Wappen. Ich hatte das nachgelesen: Mit viel Trara wurde gefeiert, dass die S11 jetzt auch ins Tösstal fährt und dabei zweimal auf Zeller Boden (in Kollbrunn und Rikon) hielt. Zur Feier dieses Umstandes wurde eine solche Doppelstockkomposition auf den Namen „Zell“ getauft. Nach zwei Jahren kam dann endlich auch der Halt in Rämismühle-Zell.
Nun denn: Gestern sah ich von nahem, was ich bisher nur von ferne, undeutlich zu sehen geglaubt hatte: Es verkehrt auch eine S-Bahn der 1. Generation – der blau-weissen mit der blauen Lok – auf dem ZVV-Netz, deren Lok die weisse Schnecke auf grünem Grund spazieren fährt.
Die Frage ist nun: Bin ich wirklich fünfzehn Jahre nach Zürich gependelt, ohne dass mir das Zeller Wappen auf diesem Zug aufgefallen wäre? Oder – viel schlimmer: Wurde das Zeller Wappen klammheimlich degradiert und ist buchstäblich zum alten Eisen gewandert?
Das hingegen wäre schon ein mittlerer Skandal …

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Dass man bei genügend starkem Regen in kurzer Zeit extrem nass werden kann, merkte ich am Mittwoch, als ich von der Schule zum Bahnhof lief: Über die Strasse, dreiundzwanzig Tritte die Treppe hinunter, fünfzig Meter der Promenade entlang bis zur gedeckten Treppe aufs Perron. Rund eine Minute im Freien.
Es regnete Sturzbäche. Innert kurzer Zeit war alles nass: Rucksack, Jacke, Hose. Sehr unangenehm, wirklich, so schnell so nass zu werden.
Meine Frau, die zur selben Zeit im doch eigentlich nahen Winterthur unterwegs war hatte indessen von dieser Sturzflut nichts mitbekommen …

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Als wir gestern Abend in Winterthur am Hauptbahnhof an den interaktiven Anzeigescreens vorbeikamen, war einer davon schwarz. Nicht ganz schwarz, nein: Der Schriftzug „Screensaver“ war unten links schwarz auf weiss zu lesen, während ein stilisierter Fensterschaber die quasi scheinbar von innen her „eingeseifte“ Scheibe feucht abwischte.
So lustig das Ganze wirkte, so stellte sich doch auch die Frage: Wieso war der Screen nicht einfach ganz schwarz, ausgeschaltet gar? Und weiter: Haben hier die Designer den Sinn eines Screensavers begriffen, der seinen Namen verdient?
Grob gesagt dient der Screensaver ja einfach dazu, den Monitor zu schützen. Zu schützen vor eingebrannten hellen Pixeln zum Beispiel. Mit bewegten Bildern – früher, zu Zeiten der empfindlichen Röhrenbildschirme, waren fliegende Toaster sehr beliebt – und Abdunkelung.
Da ist ein grosses, statisches weisses Feld gelinde gesagt ein wenig suboptimal …

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Es war gestern Abend keineswegs so, dass ich zu spät am Bahnhof gewesen wäre. Im Gegenteil: Ich konnte auf dem Perron gemütlich nach hinten spazieren, weil ich ausnahmsweise in Winterthur raus musste.
Verspätet jedoch war die S11: Zuerst 3, dann 4, 5, 6 Minuten und irgendwann unbestimmt. Der Grund waren Personen in Gleisnähe zwischen Altstetten und Hardbrücke. Deswegen stand der Zug irgendwo da.
Irgendwann reichte es mir: Die S11 hakte ich ab, die S12 um 17:50 würde laut Anzeige schon gar nicht fahren. Eine Alternative zu suchen, erwies sich im Nachhinein als das einzig Richtige, denn die S11 hatte zum Ende 30 Minuten Abgangsverspätung.
Kurzerhand fuhr in den Hauptbahnhof, in der Hoffnung, dort die S8 zu erwischen. Die S15 würde um 17:50 im HB auf Gleis 41 einfahren, und mit der S8 ginge es um 17:55 auf Gleis 34 weiter. Rauf, rüber, runter in fünf Minuten.
Die wirkliche Ankunft im HB meiner S8 war um 17:51. An der Türe bereitstehen, die Treppe hoch hasten, die etwa 50 Meter durch den Untergrund hetzen, sich wild in die Tiefe zu den Geleisen stürzen.
merke: Vier Minuten sind bei genügend Fitness mehr als ausreichend für einen solchen Transfer.
Und auch sonst klappts …

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Die S11 um 17:35 fährt von Zürich Stadelhofen nach Wila. Normalerweise. Die hintersten sechs Wagen fahren nur bis Winterthur Seen. Normalerweise. Der drittvorderste Wagen ist ungefähr da, wo ich warte. Normalerweise.
Gestern jedoch, da war alles ein bisschen anders: Irgendwo auf dem Schienennetz musste es ein Problem gegeben haben. Jedenfalls kamen alle Züge – inklusive unserem – zu spät. Unser Zug wurde verkürzt geführt, was bedeutete, dass die Dichte von Passagier pro Quadratmeter wieder um einiges erhöht war. Eine Störung am Zug liess uns noch später abfahren.
Dass der Teil des Zuges, mit dem wir unterwegs waren – also der ganze Zug -, nur bis Seen führe, wurde uns unterwegs mitgeteilt. Auch wurde uns die Möglichkeit schmackhaft gemacht, in Winterthur HB auf die S26 umzusteigen.
Als ich dort angekommen war, merkte ich, dass alle potenziellen S11-Passagiere mangels einer solchen ins Tösstal ebenfalls bereits in dieser S26 warteten …

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Die Definition von Littering ist laut Duden „das ungeordnete Wegwerfen von Verpackungen ohne vorheriges Sortieren“. Dieser Definition entsprach das, was letzthin neben der Kleidersammelstelle anzutreffen war, ziemlich exakt: Säckeweise Hygieneartikel- und Lebensmittel-Verpackungen, von Feuchttüchern über Babybisquits bis hin zu Arborio-Reis.
Wer das wohl wieder war? Nun: Ich bin daran, Gelassenheit zu üben. Deshalb nur so viel:
Wenn man das Zeug in zwei 110-Liter-Säcke gestopft hätte, wäre es wohl nicht sehr viel teurer gekommen als mit diesen 2-Franken-Säcken aus dem Grossverteiler …

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„Frischer Rasen bitte nicht betreten / Danke“ stand auf dem A4-Blatt, das an einem Absperrband hing. Dieses wiederum war um den Spielplatz bei uns auf dem Gelände gespannt.
In der Sache ist alles klar: Der Rasen ist frisch angesät, und um ihm zu schonen, darf man ihn nicht betreten. Grammatikalisch tun sich jedoch Abgründe auf: Der Rasen schreit förmlich nach einem Akkusativ! WEN oder was nicht betreten? DEN Rasen.
Obwohl: Ob man das, was da wächst, wirklich als Rasen bezeichnen kann, ist mehr als fraglich. Wenn wir ehrlich sind, handelt es sich eher um eine Wiese. Und weil sich bei weiblichen Nomen der Akkusativ nicht vom Nominativ unterscheidet, wäre das Ganze auch einfacher richtig zu schreiben:
„Frische Wiese bitte nicht betreten“

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„Rüedu / Dein Hofladen im Quartier“: So sind die mit Holz verkleideten Container angeschrieben, die bei verschiedenen Winterthurer Bahnhöfen stehen. Wie bei „richtigen“ Hofläden findet man dort Gemüse und Früchte, Joghurt, etwas Trockenfleisch, dazu Saucen aus „geretteten“ Früchten und Gemüsen und andere Agrarprodukte bis hin zu veganen Gemüsechips.
Als ich letzten Samstag unterwegs war, stieg ich extra in Winterthur Töss aus und schaute mir an, was die da feilbieten. Wie die Auswahl zeigt: Das Angebot ist umfassend.
Die Leute in Winterthur haben also keine Ausrede mehr, nicht beim Bauern einzukaufen:
Rüedu sei Dank!

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Postautos sind gelb. Das ist doch eigentlich ebenso gegeben wie jener Umstand, dass VBZ-Busse und -Trams blau-weiss sind.
Nun denn: Keine Regel ohne Ausnahme. Letzte Woche sah ich ein Postauto, das nur unten einen relativ schmalen gelben Streifen hatte, oberhalb des typischen schmaleren roten Streifens oberhalb dieses gelben Streifens jedoch in sattem Schwarz gehalten war. So schön mich das dünkte, so ungewöhnlich war es doch.
Es handle sich um eine Speziallackierung für die neuen MAN-Busse, erklärte mir ein Bekannter, der sich mit Bussen und Zügen gut auskennt. Ob das jetzt Schule macht, oder ob es sich nur um einzelne Fahrzeuge handelt, die dann erst noch bald wieder umgespritzt werden, weiss ich nicht. Auf alle Fälle:
Mir gefällt diese Farbgebung sehr!

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