Anders hell
Wenn man – wie ich – vier Jahre lang ziemlich regelmässig um 06:55 auf den Zug geht, weiss man nicht nur, wen man auf dem Weg ungefähr wo antrifft. Nein, es ist auch immer mehr oder weniger in den gleichen Wohnungen und Häusern hell. Entweder sind die Leute nun, da ich rund zwölf Minuten früher dran bin, noch nicht wach oder haben aus sonst einem Grund kein Licht, oder sie sind später schon weg und haben das Licht dann schon wieder ausgeschaltet. Oder wie auch immer.
Klar ist jedenfalls: Ich kann aus einer Momentaufnahme nicht schliessen, wer noch schläft, und wer nicht.
Und sowieso: Vielleicht sitzt ja irgendwo irgendwer wach im Dunkeln und liest im schwachen, von aussen her unsichtbaren Schein einer Taschenlampe die Zeitung. Wach und da, aber dunkel.
Kann ja sein …
Schreiben und malen mit AI
Die AI ist in aller Munde: Die „Artificial Intelligence“, zu Deutsch „Künstliche Intelligenz“. Je nach Generator lassen sich Texte übersetzen, Geschichten, Sachtexte oder gar Gedichte und Lieder schreiben, oder – und das kann ganz hübsch werden – Bilder malen. Bei den Bildern kann man sogar auswählen, in welchem Stil ein solches generiert werden soll, und „schwupp“ ist es da.
Zur Probe habe ich – Lokalpatriot der ich bin – das Ortswappen von Zell neu interpretieren lassen: Einfach ausgedrückt eine weisse Weinbergschnecke auf grünem Grund, die nach rechts schaut.
Dieses Sujet liess ich zuerst im Stil der Pixar-Animationsfilme umsetzen, dann als Foto. Dort dann jedoch bewusst in der grünen Wiese und im besten Licht präsentiert.
Durchaus hübsche Resultate sind entstanden, oder?
Zwischenhalte
Eigentlich weiss ich ja genau, wo die S11 überall hält: Im Tösstal an jeder Station, dann in Winterthur, Stettbach, Stadelhofen, Zürich HB und anschliessend wieder überall bis Aarau. Eigentlich weiss ich auch, dass lange nicht alle Stationen auf dem Anzeigemonitor im Zug Platz haben.
Trotzdem war ich letzte Woche kurz irritiert, als ich zum mal wieder mit der S11 fuhr und einen flüchtigen Blick auf den Monitor warf: Scheinbar würde der Zug zwischen Winterthur und Zürich HB durchfahren, ohne Halt.
Wenn man jedoch die Anzeige näher anschaut, sieht man, dass dort, wo mindestens ein Halt zwischen zwei angegebenen Stationen liegt, die Linie nicht durchgezogen, sondern gestrichelt ist.
Um das zu sehen, muss man jedoch nahe genug sein oder die richtige Brille tragen …
Verstopfte S12
Eigentlich war es angesichts der Umstände zu erwarten gewesen: Die S12 war gestern völlig überlaufen. Dass die S11 aus dem Tösstal nicht fuhr, hatte nämlich auch in Winterthur grosse Wellen geworfen.
Normalerweise steigen in Winterthur die meisten Leute aus der S11 aus. Der Zug füllt sich anschliessend fast restlos mit Passagieren, die nach Stettbach, Stadelhofen, Zürich HB oder noch weiter wollen. Diese Leute verteilten sich nun auf die Intercitys oder warteten in Winterthur auf die nächste S-Bahn.
Die S23 von Romanshorn konnte wegen der ausserordentlichen Bauarbeiten in Dietlikon ebenfalls nicht weiter fahren. Der Zug fuhr heran, alle Leute stiegen aus, und der Zug wurde geschlossen. Auch diese Passagiere brauchten einen Zug für die Weiterfahrt.
Logischerweise gab es beim Gleis 7 ein Gerangel, als die Leute, die immer die S12 benutzen, zusammen mit jenen die von der S11, der S26 und der S23 kamen, einsteigen wollten.
Dass ich grad beim Eingang zur 1. Klasse stand, war ein glücklicher Zufall. So konnte ich mir noch einen Sitzplatz ergattern und einigermassen bequem nach Stadelhofen reisen.
Mit einem Klassenwechsel, selbstverständlich …
Keine S11
Was soll ich jetzt dazu sagen? Keine S11 heute. Nicht, dass ich sie verpasst hätte, nein. Sie kam einfach nicht.
Im Bahnhof Dietlikon gebe es ausserordentliche Bauarbeiten, konnte man in der SBB-App erfahren, und davon betroffen seien die Linien S11, S19 und S23. Nun stehen wir also wieder einmal wie die Ölsardinen in der S26 und baumeln nach Winterthur.
Einige haben sich einen Sitzplatz ergattert – je nach dem mit einem Klassenwechsel sogar in der 1. Klasse. Der Rest von uns steht in den Gängen und im Eingangsbereich.
Gegen zehn Passagiere stehen in der 1. Klasse. Ebenso eng, aber neben bequemeren Sitzen.
Ob die wohl alle ein gültiges 1.-Klass-Billett haben?
Mit der S11 unterwegs
Morgens nehme ich jetzt jeweils die S11. Diese fährt um 6:43, also nicht sehr viel vor der S26. Ich kann jedoch bis Zürich Stadelhofen sitzenbleiben. Wenn ich sie verpassen würde, hätte ich in Rämismühle-Zell 12 Minuten später noch einen Zug.
Dreimal habe ich bereits diesen Zug genommen, bin alsonoch weit weg von der Marke von 65 Wiederholungen, die es – habe ich gehört – braucht, um etwas zur Gewohnheit werden zu lassen.
Wobei: Er kam seit drei Jahren, seit er auch in Rämismühle-Zell hält, noch nie pünktlich.
Offenbar eine Gewohnheit dieses Zuges …
Postauto auf Abwegen
Wenn ein Postauto zwischen Zell und Turbenthal auf der Tösstalstrasse unterwegs ist, so hat entweder der Chauffeur sich verfahren, oder er hat einen triftigen Grund, diese Route einzuschlagen.
Letzthin kam uns ein genau solches Gefährt entgegen. Hatte sich der Chauffeur wirklich so grauenhaft verfahren, dass er über diesen Weg zurück zu seiner eigentlichen Route fahren musste?
Oder gab es eine andere Erklärung? Was hatte er hier wohl vor?
Ein Blick auf die Anschrift des Fahrziels liess keine Fragen mehr offen:
Fahrschule.
Ein weiteres Morgenrot
Wieder ist die Jahreszeit, in der die Sonne ungefähr dann aufgeht, wenn ich in der Schule ankomme. Bisweilen kann es dann vorkommen, dass – je nach Wetter – die Alpen, die sich ost- und südostwärts erheben, in Rosa- und Pinktönen erstrahlen. Was genau zu diesem Morgenrot führt, weiss ich nicht. Wunderschön anzuschauen war es jedoch zum Beispiel grad auch gestern früh, so dass ich kurzerhand meinen Rucksack im Büro deponierte und ein Geschoss höher, aufs Dach, ging, um dieses Naturphänomen…
Im Anflug
Morgens landen die Flugzeuge am Flughafen Zürich Kloten jeweils auf der Piste 34, also von Süden. Im Normalfall. Je nach Wetter werden sie jedoch auch umgeleitet und landen auf der Piste 28, also von Osten her. Will heissen, direkt über unser Haus hinweg. Das stört jedoch nicht sonderlich, denn die gleiten praktisch nur noch, und das auf rund 1500 Metern über Meer. Heute war wieder ein solcher Tag: Die grossen Maschinen von Abu Dhabi, Delhi oder Bangkok flogen von Osten…