Zuckerrüben
Es ist wieder Erntezeit. Zuckerrüben-Erntezeit. Zuckerrüben werden geerntet und zu raffiniertem Feinkristallzucker, Zuckerwürfeln und Puderzucker verarbeitet. Auch für die industrielle Verarbeitung fällt etwas ab. Das scheint jeden Herbst ein grosser logistischer Aufwand zu sein: Bauern, die nahe der drei Schweizer Zuckermühlen – Aarberg, Frauenfeld und Rupperswil – wohnen, karren ihre Rüben jeweils mit Traktoren und zwei Anhängern dorthin. Imposanter noch, weil für den Zugfahrer besser sichtbar, sind die fast endlos scheinenden Güterzüge mit zig Wagen voller Zuckerrüben, die weiss ich…
Die Krähe
Wie nennt man eigentlich junge Krähen? Jungkrähe? Frischling? Krählein? Nun denn – nicht so wichtig. Jedenfalls begegnete mir letzte Woche eine Krähe, die auf den ersten Blick aussah, als ob sie gerade erst aus dem Nest entflogen wäre, mit dem für Jungvögel charakteristischen etwas zerzausten Gefieder. Vielleicht war sie aber auch aus ihrem Nest gefallen? Auf den zweiten Blick wurde klar: Das war wohl gar kein Jungvogel. Die Krähe war wahrscheinlich vom starken Regen überrascht und unsanft geduscht worden und…
Im Zugabteil
Im öffentlichen Verkehr, zumal im Pendelverkehr, gibt es verschiedene ungeschriebene Gesetze, die man verinnerlichen sollte: Laute Gespräche – ach, sprechen wir nicht darüber … Telefongespräche kurz halten Telefongespräche mit Lautsprecher: NIE! In einem Viererabteil haben (höchstens) vier Leute Platz. Nicht mehr, aber im Normalfall auch nicht weniger. Eine Person = ein Sitzplatz Berührungen möglichst vermeiden. Manchmal, wenn der Zug recht voll ist, sticht mich der Hafer, und ich fordere mein Recht ein. So zum Beispiel gestern, als ich mich kurzerhand…
Türe defekt
Wie viele Male habe ich schon über defekte Zugstüren geschrieben? Nun – gestern war es wieder so weit: Der Zug fuhr ein, recht gut gefüllt. Dort, wo all die Leute einer gewissen Logik folgend hätten eingestiegen sein sollen, leuchtete der Einsteigknopf nicht auf. Zu beiden Seiten war die vorderste Tür defekt. Na ja, kein Problem: Bei der zweitvordersten Tür eingestiegen, sich hingesetzt und in Winterthur einige Schritte weiter gegangen, um auf die S23 zu wechseln. Wieso jedoch war auf der…
Herbst (2)
Auch das ist Herbst, und gestern habe ich es schon erwähnt: Heute Morgen, als ich aus dem Haus ging, regnete es unaufhörlich, stark, sehr unangenehm. Hätte ich keinen Schirm gehabt, wäre ich wohl, trotz Softshell-Jacke, an einigen Stellen des Körpers bis auf die Haut nass geworden. Nun mag es ja schon so sein, dass die Natur immer wieder Nässe braucht und wohl auch auf diesen Regen angewiesen ist. Es jedoch – das gebe ich unumwunden zu – so, dass ich…
Herbst
Nun ist es also auch astronomisch Herbst geworden: Die Tage sind kürzer als die Nächte. Dies merkt man jedoch, so kurz nach der Tag-und-Nacht-Gleiche vom letzten Freitag, selbstverständlich noch nicht. Was jedoch zur herbstlichen Stimmung beiträgt, ist der allgemein trübe Eindruck, den das Wetter macht: Wenn es nicht grad regnet, ist es zumindest bedeckt. Da mochte ich mich am frühen Sonntagmorgen an einem speziellen Phänomen zu erfreuen: Bei bedecktem Himmel waberte etwa zwanzig Meter über dem Boden ein langes, schmales,…
Elektroscooters allenthalben
Wenn man abends von oben her zum Bahnhof Stadelhofen kommt, empfängt einen jeweils eine ganze Reihe Elektro-Trottis. Irgendjemand scheint das grosse Geld mit diesen Dingern zu machen, so gross ist die Anzahl jeweils. Mich dünkt es nun nicht so, dass diese Gefährte besonders cool aussehen; wer da drauf steht und sich morgens jeweils vom kleinen Elektromotor die Schanzengasse hinaufziehen lässt, macht einen – sagen wir mal – leicht merkwürdigen Eindruck. Für mich sind diese Trottis ungefähr wie die Jogginghosen: Heutzutage…
EuroCity: Verspätet
Als ich letzthin in Heerbrugg war, zeigte mir die Fahrplan-App einen etwas besonderen Heimweg an, den ich dann auch einzuschlagen gedachte: Ich fuhr von Herrbrugg mit dem Bus nach St. Margrethen. Das Ziel war, dort auf den EC von München nach Zürich umzusteigen. Die erste Klippe zeigte sich schon bald: Laut App käme der EC mit einer statt mit zwei Kompositionen. Es würde also wohl kuschelig – um nicht zu sagen, eng – werden. Doch damit nicht genug: Eine Verspätung…
Ein Veloständer
Zu wessen Velo dieser Ständer wohl gehören mochte? Er lag letzthin in unmittelbarer Nähe des Velounterstandes bei unserem Bahnhof am Boden, zu nichts nütze, harrend dessen, was da käme. Wer verliert einen Ständer, ohne es zu merken? Zumal er ihn zehn Meter weiter noch gebraucht hatte, damit sein Velo überhaupt noch stünde. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Ersatz-Ständer dabei hat, ist ja äusserst gering …
In nächster Zeit
„Geschätzte Fahrgäste“, stand auf dem Kleber am defekten Bus-Abfahrts-Anzeigebildschirm beim Bahnhof. „Der Schaden wurde registriert und wird in nächster Zeit behoben.“ Weiter wurde für das Verständnis gedankt und freundlich gegrüsst. Nun ist es ja so, dass einer solchen Ansage eine gewisse Verbindlichkeit innewohnt. Nur sieht man dem Kleber leider nicht an, ob er seit einer Stunde, einem Tag oder gar einer Woche dort hängt. Deshalb ist er wenig aussagekräftig, fast so, wie die Zettel, die manchmal an Türen kleinerer Läden…