Die Ampel an der Rämistrasse
Es kommt vor, dass ich beruflich ennet der Rämistrasse zu tun habe. Dann heisst es diese mit Trams, Autos, Motor- und Fahrrädern reich befahrene Strasse irgendwo zu überqueren. Zu Fuss, versteht sich.
Naheliegend für mein Ziel ist jeweils der Fussgängerstreifen oberhalb des Bellevues, zwischen Stadelhoferstrasse, ehemaliger Rämipost und Beginn des Oberdorfs.
Dort hat es eine Ampel, wie sie typischer für Zürich nicht sein könnte: Eine gewisse Hektik lässt sich da nicht verhehlen. Ich habe es schon mehrmals probiert: Selbst wenn ich auf der einen Seite der Strasse in dem Moment losgehe, wenn es grün wird, und mich recht zügig fortbewege, schaffe ich es nicht über die Strasse, bis es wieder rot oder zumindest orange ist.
Den Sinn hinter diesem Verhalten des Lichtsignals verstehe ich nicht wirklich. Es treibt wirklich zu ungesunder Hektik an.
Wie weit käme ich wohl, bis es wieder rot wäre, wenn ich bei grün in normalem Tempo losschlenderte?
Ausserordentlicher Halt
Auf dem Rückweg vom Skitag war ich mit dem fahrplanmässigen Zug unterwegs. Es galt in Ziegelbrücke umzusteigen und auf eine S-Bahn umzusteigen, die aus dem Glarnerland kommend nach Zürich fuhr.
Unterwegs wurde durch eine Lautsprecherdurchsage bekanntgegeben, dass dieser Zug nach dem Halt in Wädenswil bis nach Zürich HB durchfahren würde.
Ich nahm an, dass sich alle Passagiere damit abfänden und allenfalls, bei Bedarf, auf eine andere S-Bahn umsteigen würden. Dich weit gefehlt: Kurz nach unserem Halt in Wädenswil ertönte wieder eine Stimme aus dem Lautsprecher: „Geschätzte Fahrgäste, dieser Zug hält heute ausnahmsweise in Thalwil. Grund dafür ist der Ausstieg von Reisenden. Nächster Halt Thalwil.“
Wer würde dort aussteigen wollen, wo der Zug doch eigentlich durchführe? Weshalb waren die nicht in Wädenswil ausgestiegen? Und, zumal in einem unbegleiteten Zug:
Wie hatten diese Leute ihren Wunsch auszusteigen geäussert?
Skitag 2025 (1)
Jedes Jahr kurz vor den Sportferien fahren unsere ersten, zweiten und dritten Klassen für einen Tag in die Berge, genauer ins Skigebiet Flumserberg. Sie tun dies ohne Lehrpersonen, da jene in der Zeit die Notenkonvente durchführen. Einzig ein paar Instrumentallehrer, ein Sprachassistent, Ehemalige aus Lehrer- und Schülerschaft sind als Betreuer dabei. Und ich.
Eine Lehrerin stemmt die Herkulesaufgabe, alle so einzuteilen, dass es klappt: Mit einem Zug gar nicht so einfach. Die Schlittler fahren in den vordersten beiden Wagen nach Flums und von dort zur Schlittelbahn, die Skifahrer, Snowboarder und Wanderer besetzen die hinteren sieben Wagen und steigen bereits in Unterterzen aus. Von da aus fahren sie mit der Gondelbahn hoch ins Skigebiet.
Ein Kollege und ich, wir begleiten jeweils die Schlittler und machen anschliessend einen Spaziergang. Wir geniessen dabei jeweils die Aussicht auf Churfirsten, Walensee oder auch Spitzmeilen.
Leider war dieses Jahr nicht so viel los diesbezüglich: Dichter Nebel umfing uns und liess uns die Aussicht nicht einmal erahnen. Schade. Über Mittag jedoch wurden wir reich belohnt für unsere Wanderung unter etwas trostlosen Umständen.
Doch dazu morgen mehr …
Stricken im Zug
Im Zug kann man sich verschiedener Formen der Ablenkung hingeben: Einige befassen sich mit ihren Smartphones oder lesen Zeitung, andere dösen vor sich hin. Wieder andere diskutieren – ich habe es erwähnt – laut, leise oder geräuschlos. Die Telefonierer gibt es auch.
Eine Frau jedoch, sie ist mir schon mehrmals aufgefallen: Sie nimmt jeweils ein Säcklein aus der Tasche, entnimmt diesem Nadeln und Faden oder Garn oder Was-weiss-ich und beginnt zu stricken. Sie scheint dabei ziemlich gut voranzukommen.
Was es wohl am Ende gibt?
Im Glatt
Letzthin war ich wieder mal kurz im Zentrum „Glatt“. Als ich ein Kind war, nannten wir es „Glatt-Zentrum“ oder – früher und heute – schlicht „s Glatt“.
Ein solcher Besuch birgt Erinnerungen: Als Kind waren wir einige Male im Glatt. Dies war jeweils ein regelrechter Familienausflug: Meine Mutter mit meinem Bruder und mir sowie eine Freundin meiner Mutter mit ihren drei Töchtern. Alle in einem Volvo Kombi.
Ich erinnerte mich an das „Gwürzhüsli“, das immer noch ungefähr am selben Ort stand, an die Migros, den Globus (den wir aber schon damals links liegen liessen). Am klarsten jedoch ist die Erinnerung an zwei Dinge: unser gemeinsames Mittagessen (Poulet und Pommes-Frites) im Migros-Restaurant. Aber auch, ganz besonders, die Besuche im Kinderland „Müsliburg“.
Und es gibt sie tatsächlich noch, die Müsliburg! 🙂
„Dunkel war‘s …
… der Mond schien helle …“, so beginnt ein Gedicht, das aus lauter Gegensätzen besteht. Es handelt vom Schnee, der auf der grünen Flur liegt, von einem fahrenden Auto und einem schlittschuhlaufenden toten Hasen. Etwas weiter im Gedicht heisst es: „Drinnen sassen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft …“
Letzteres ist – das kann ich aus täglicher Erfahrung sagen – nicht unmöglich: In meiner S11 hat es regelmässig zwei bis vier Personen in einem Abteil, die sehr stark ins Gespräch vertieft sind, ohne jedoch etwas zu „sagen“.
Es ist wie erwähnt schon nicht so, dass sie einander anschwiegen, vor allem, wenn man den Begriff mit „nicht kommunizieren“ definiert. Sie sprechen in einer enormen Geschwindigkeit miteinander, ohne dass man etwas hörte.
Sie bedienen sich dafür der Gebärdensprache …
Üetliberg sonnig
Von unserem Büro aus sehen wir das Wetter nicht nur direkt durch die Fenster, sondern auch anhand des Üetlibergs auf der anderen Seite der Stadt: Wenn man ihn nicht sieht, ist es neblig oder stark bewölkt. Wenn er verschwommen oder undeutlich ist, regnet es, und wenn er weiss ist, hat es geschneit. Letzten Freitag gab es jedoch – das hingegen ist nicht scherzhaft gemeint – ein wunderschönes Phänomen: Die aufgehende Sonne schien den Üetliberg geradewegs so an, dass er in…
Wie auf Eiern (2)
Auch heute früh glitzerte die Strasse wieder. Auch heute schien es, als ob es nachts auf den kalten Boden geregnet hätte und die Tropfen gerade gefroren seien. Auch heute war es schwierig, sich ohne Probleme fortzubewegen, mit meinen Schuhen auf dieser Unterlage.
Heute jedoch hatte ich bessere Strategien gefunden: Ich ging auf dem nach wie vor nicht asphaltierten Streifen, unter dem im Herbst die neuen Wasser- und Stromleitungen verlegt worden waren. Anschliessend kürzte ich ab über den Weg über die Wiese – häufig „pflotschig“, heute gefroren -, setzte mich anschliessend wieder der glitschigen Gefahr aus, um schliesslich auf dem Grasstreifen, der parallel zum Perron verläuft, in Richtung der Stelle zu zirkeln, wo ich den Zug besteigen würde.
Geschafft!
Wie auf Eiern
Heute Morgen war es mir auf dem Weg zum Bahnhof nicht immer ganz geheuer: Zum Teil glitzerte es auf der Strasse sehr verdächtig. Offenbar war sie in der Nacht feucht geworden, und die nasse Strasse gefror bei den tiefen Temperaturen. Vielleicht war der Regen aber auch auf der kalten Strasse gefroren. Gefrierender Regen, sozusagen.
Ich hatte mir eingebildet, dass meine Schuhe mit ihrem groben Profil auf Eis halten würden. Es zeigte sich jedoch nicht erst gestern, dass es zwar für verschneite, nicht aber für vereiste Unterlagen reichte.
So ging ich also teilweise wie auf Eiern, immer nach einer Stelle Ausschau haltend, die nicht glitzerte. Es stellte sich jedoch rasch heraus:
Solche Stellen gab es nicht sehr viele …