Category Archives: Unterwegs

Nach wie vor hängt der 1. Klasse ein Hauch von Exklusivität an. Die Noblesse ist zwar weitgehend verschwunden, aber mehr Platz und vor allem mehr Sitzplätze pro Person hat es dort schon. Obschon jedoch die Schere zwischen erster und zweiter Klasse nicht mehr ganz so weit geöffnet ist, besteht nach wie vor eine gewisse Trennung, die zumindest durch einen gelben Strich am Boden, meist jedoch durch eine Tür symbolisiert wird. Die 1.-Klass-Passagiere alle über den sprichwörtlich gleichen Kamm zu scheren,…

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Hast du den Heli auch gehört? Was ist da wohl los?“ Diese beiden gehörten zu den häufigsten Fragen gestern Vormittag. Wenn man bei uns – nahe verschiedener Spitäler – einen Heli hört, nimmt man selbstverständlich an, es handle sich um einen der Rega. Und weil es den Lärm zwischen den Häusern ziemlich verschlug, dachten wir zuerst, er befände sich auf unserem begehbaren Dach. Er war jedoch nicht bei uns zugange, und er war auch nicht von der Rega. In gut…

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Wenn meine S26 morgens jeweils in Winterthur ankommt, ist der Anschlusszug entweder schon da, noch nicht da oder im schlimmsten Fall nicht mehr da. In den ersten beiden Fällen lohnt es sich, die Zeit auszunützen und zügig zum richtigen Wagen, beziehungsweise etwas gemächlicher auf die ungefähre Höhe der Tür zu gehen. Im dritten Fall rennt der halbe Zug auf Gleis 7, zur S12. Gestern war wieder einmal ein Tag, an dem der vierte Fall eintrat: Es stand scheinbar noch kein…

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Beim Hafen in Rorschach standen mehrere Bänke. Auf Täfelchen stand da geschrieben: „Wir sind Stadtgärtnerei by bluemehuesli.ch“. Der Zusammenhang war tatsächlich offensichtlich: Die Bänke waren auf Paletten mit Rahmen montiert, die mit Bäumchen, Blumen und Grünpflanzen bepflanzt waren. Unverständlich ist jedoch die Satzkonstruktion: Irgendwas fehlt doch da, oder? Wir sind die Stadtgärtnerei. Na ja. Wir sind Stadtgärtnereien. Wohl auch nicht. Wir sind von der Stadtgärtnerei. Eher, aber holprig, tönt wie „Mir sind vo de Füürwehr“. Wir sind von der Stadtgärtnerei…

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Am letzten Freitag konnte ich am Zeltweg eine Szene beobachten, wie sie anscheinend immer wieder vorkommt. Mehrmals täglich kann man beobachten, wie förmlich das Spiel „Rush Hour“ gespielt wird – mit echten Autos. Die Situation präsentierte sich so: In Richtung Kunsthaus stand eine Kolonne. Die Abzweigung in die Steinwiesstrasse wurde durch einen Smart blockiert, der – bildlich gesprochen – in der Reihe mitgeschubst wurde. In der Gegenrichtung floss der Verkehr langsam, aber doch stetig. Dummerweise sollten nun jedoch Autos in…

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Gestern Abend wad ich etwas später dran als normal. Gerade auch darum freute ich mich darauf, um etwa zwanzig vor acht zu Hause anzukommen. Leider wurde nichts daraus: Kurz vor Rikon meldete der Lokführer, dieser Zug werde in Rikon wenden. Als Grund gab er eine Kollision eines Zuges mit einem Strassenfahrzeug in Bauma an. Wie es für uns weitergehen würde, verstanden die Wenigsten von uns Passagieren. Uns blieb keine andere Wahl als auszusteigen und ahnungslos zurückzubleiben. Nach kürzerer Überlegung, ob…

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Die Aufschrift auf dem Käse war eindeutig: „Sommer-Brie“. Eine Bezeichnung wie „Winzerkäse“, „Alpkäse“ oder „Mutschli“. Er lag neben dem „Schnittlauch-Brie“ in der Migros in Winterthur. Auch Nusskäse gab es da. Wobei die speziellen Zutaten bei jenen Käsesorten auf der Hand lagen. Der Sommer-Brie sah nur „gluschtig“ aus, hatte jedoch nichts Besonderes an sich. Eine reine Marketing-Masche also? Nein. In Henggart gibt es eine kleinere Molkerei. Henggarter Mutschli kommen von dort. Henggarter Hauskäse auch. Und Wyland-Käse. Die Eigentümer der Molkerei heissen…

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Praktisch jeden Morgen sitzt er auf dem selben Platz bei den Sitzen, die quer zur Fahrtrichtung angeordnet sind: Ein junger Mann, wohl um die 20 Jahre alt. Den Kopf an die Säule neben der Tür gelehnt, die Dächlikappe tief ins Gesicht gezogen, schläft er den Schlaf der Gerechten. Woher, wohin: Keine Ahnung. Es soll ja durchaus auch dümmere Arten geben, wie man den Schul- oder Arbeitsweg gestalten kann. Bequem kann das jedoch kaum sein, die Beine so abgewinkelt, aber vor…

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Wie stark es letzte Nacht geregnet hat, weiss ich nicht. Ich habe es verschlafen. Die Fenster waren jedoch durch die heruntergelassenen und schräg gestellten Läden hindurch nass geworden. Andererseits war die Strecke zum Bahnhof zu einem grossen Teil trocken. Ich nehme jedoch an, dass der Boden noch genügend warm gewesen war, um die Strasse abtrocknen zu lassen. Abgekühlt hat es markant: Es war auf meinem Weg zum Bahnhof gefühlte zehn Grad kühler als gestern, aber immer noch angenehm. Die Luft…

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Gestern nach dem Mittag gab es für meine Frau umd mich mehrere Möglichkeiten, den Rest des Tages zu gestalten: Wir hätten zum Beispiel heim fahren und den – momentan überhitzten – Balkon geniessen können. Ins Schwimmbad zu gehen, wäre auch eine Option gewesen – zusammen mit hunderttausend anderen, die wohl die schattigen Plätze am Morgen besetzt besetzt hatten. Auf einen Berg fahren hätten wir ebenfalls können und wären wohl auch da nicht allein gewesen. Stattdessen zog es uns in Richtung…

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