Scotland – Switzerland
Gestern Abend fand an der Fussball-EM jener Match statt, den ich hatte sehen wollen. Oder zumindest den Beginn desselben ich hatte sehen wollen: Schottland – Schweiz.
Ich wusste eigentlich gar nicht so recht, für wen ich sein sollte: Das Auftreten der schottischen Fans ist halt schon eine Nummer für sich, und sie vertreten ein Land, das mir spätestens letzten Sommer ans Herz gewachsen ist.
Amy Macdonald spielte gestern auf Instagram „The Flower of Scotland“, eine der drei inoffiziellen schottischen Nationalhymnen. Meinen Kommentar „I‘m Swiss, but a big fan of Scotland. So, come on, Scotland!“ beantwortete sie mit „aww :-)“. Wer kann schon von sich behaupten, mit einer solchen Berühmtheit solcherart in Kontakt gewesen zu sein?
Die Schweiz schoss übrigens zwei Goals und gewann 1:1, aber wen interessiert das schon …
13 Minuten
Gestern Abend hatte der IR 75 von Winterthur nach Zürich 13 Minuten Verspätung. Dreizehn! Manchmal nähme es mich ja schon wunder, wie sich eine solche Verspätung zwischen Konstanz – dem Ursprungsbahnhof – und Winterthur aufbauen kann. Auch wenn es mich diesmal nicht betraf: Fragen kann ich mich ja trotzdem.
Das sind – seien wir ehrlich – Verspätungen, die in der Schweiz so nur selten auftauchen – im Gegensatz zu Deutschland, wo Verspätungen von 15 Minuten und mehr quasi an der Tagesordnung sind.
Wobei: Vielleicht hat diese Verspätung auch damit zu tun, dass Konstanz in Deutschland liegt …
Konstanten am Bahnhof
Bereits mehrmals habe ich davon berichtet, dass ich unterwegs, aber auch am Bahnhof immer wieder den selben Leuten begegne. Von freundlicheren und weniger freundlichen, von jüngeren und älteren, von Männern und Frauen. Das ist ja aber auch das Spannende unterwegs – die Veränderungen, aber auch das, was gleich bleibt.
So frage ich mich nach wie vor, wo denn plötzlich der Mann in den Fünfzigern mit seiner gerade so erwachsenen Tochter abgeblieben ist. Die beiden waren immer ein sicherer Wert. Die Frau ungefähr Anfang 30, die eben erst die Stelle gewechselt hat, ist ebenfalls ein sicherer Wert – sicherer als der Postangestellte, der immer bei der vordersten Tür eingestiegen war.
Montags, dienstags und donnerstags steht immer die selbe Frau am hinteren Teil des Perrons, während ihre Tochter vorne steht.
Die jüngere Frau mit den Kopfhörern hört zwar wegen des Kopfhörers jeweils nichts, aber für ein „Guete Morge“ reicht es allemal.
Gerne nähme ich mal einen Campingstuhl, würde ein-, zwei Stunden da sitzen und herauszufinden versuchen, ob denn die „Konstanten“, die nicht mehr da sind, einfach den Zug gewechselt haben.
Um nicht allzu stark aufzufallen, könnte ich dann ja auch Kaffee ausschenken …
Wieder einmal Türstörung
Gestern Morgen war in Rikon erst mal Schluss: Unsere S11 konnte nicht weiterfahren. Türstörung. Dies jedenfalls verkündete der Lokführer, bevor er ausstieg und nachschauen ging. Es dauerte eine ganze Weile, während der wir einfach im Zug sitzen und ausharren mussten. Währenddessen kam, wie meine Frau mir auf elektronischem Weg berichtete, die S26 hinter uns immer näher. Die SBB leitete drastische Massnahmen ein und liess die S26 nach Winterthur in Rikon auf Gleis 2 einfahren – besetzten wir doch auf unbestimmte Zeit Gleis 1. Die S26 hätte uns so allenfalls überholen und den in Sennhof-Kyburg wartenden Gegenzug kreuzen können.
Clever, aber unnötig, denn unser Lokführer meldete sich wieder zu Wort, erklärte, ein Stein habe sich in der Tür verklemmt gehabt. Er danke den Helfern, die ihm dabei geholfen hätten, diesen zu entfernen. Wir würden jetzt mit einer Verspätung von 10 Minuten verkehren.
So blieben wir vor der S26, konnten sitzen bleiben und holten bis Winterthur sogar noch zwei Minuten auf.
Wer den Stein eingeklemmt hatte und ob diese Person einfach einmal hatte lüften wollen, bleibt wohl für immer ein Rätsel …
Ein Baukran für den Dachgarten
Es kommt vor, dass man seinen Garten neu gestalten will: Hier ein Busch, dort ein neuer Pizzaofen, da ein Mäuerchen oder ein Stück Grünfläche.
Offenbar muss dafür unterschiedlicher Aufwand betrieben werden: Während bei den meisten Häusern eine Schubkarre und eine Schaufel oder allenfalls ein kleiner Bagger ausreicht, muss für die Dachterrasse eines Hauses auf meinem Weg zum Bahnhof – wahrscheinlich hinten, bei den Tösslofts – gröberes Geschütz aufgefahren werden: Neben der Strasse steht ein grosser Kranwagen, mit dem laut der Tafel, die Anfang Woche dort stand, Material zu- und abgeführt wird. Über ein Hausdach hinweg. Ungefähr 50 Meter Luftlinie.
Wer so ein Loft vermag, für den ist auch ein solcher Aufwand kaum zu gross …
Blauer Himmel
Nachdem sich in den letzten Wochen die Sonne so ziemlich rar gemacht hatte, war es heute kaum zu glauben: Zwischen den tief hängenden Schleierwolken, die sich etwas weiter oben jeweils als Nebel manifestieren, riss der Himmel heute Morgen auf und präsentierte sich in schönstem Blau.
Auf meinem Weg zum Bahnhof vermochte die Sonne selbst die Wolken noch nicht ganz zu vertreiben. Unterwegs jedoch wurden Wälder, Wiesen und die ganze Gegend nach und nach immer intensiver angestrahlt.
Mit welcher Intensität die Sonne scheint, erlebte ich selbst, als ich sie in Kollbrunn aus dem Zugfenster direkt anschaute.
Autsch, das blendet!
Die Sonderbemalung
Im Allgemeinen bin ich ja Fan von Loks oder ganzen Zügen mit Sonderbemalung: Sei es der gelbe Thurbo-Zug, der seit Urzeiten auf Radio Top, Tele Top und Top Online aufmerksam macht, die verschiedenen Re 460 mit ihren teilweise wunderprächtigen Sujets oder aber auch „meine Lok 624“, die RhB-Lok, die mehrere Jahre lang mit diversen Portraits – unter anderem auch mit meinem – verziert unterwegs war.
Etwas speziell ist die Güterlok, die vor einer Weile in Winterthur ausserhalb des Bahnhofs stand: Sie bewirbt das Jubiläum „2003-2023 / 20 Jahre HSL-Logistik“.
Ich will ja niemandem zu nahe treten, aber so richtig schön kann ich diese Lok nicht finden. Eher etwas wirr …
Der Cursor
Auf dem grossen Bildschirm bei uns am Bahnhof werden Abfahrtszeiten, Zugsdestinationen und -verspätungen angezeigt. Dazu auch das jeweilige Gleis. Wobei dieses – das Gleis – jeweils nicht schwierig zu erraten ist: Es gibt bei uns ja nur eines.
Mit dem Finger kann man auf dem Bildschirm – einem Touchscreen – scrollen und auch zusätzliche Informationen einblenden. Eine praktische Sache.
Was mir heute ganz neu aufgefallen ist: Dorthin, wo ich mit dem Finger tippe, springt auch ein Cursor. Mein Finger bewegt also gleichsam den Cursor und sorgt für eine Art „Mausklick“.
Auch wenn dies einleuchtet: Grafisch umsetzen hätte man das Ganze sicher besser können.
Mit einem Punkt, statt mit einem Pfeil, zum Beispiel …
Ein einsamer Container
In der Gemeinde Zell sind auf dem Trottoir, immer in der Nähe eines Hauses, grüne Tupfen auf den Boden gemalt. Zu Beginn wusste ich nicht, was diese bedeuten, dann jedoch wurde mir klar: Dort wird der Abfall deponiert, der dann durch den Kehrichtabfuhrwagen abgeholt wird.
Heute jedoch fiel mir ein Container auf, der mitten im Nirgendwo, sicher zwanzig Meter entfernt vom nächsten Punkt, an der Strasse stand. Dass er mitgenommen wird, bezweifle ich nicht.
Der guten Form halber nähme ich jedoch einen Kübel grüne Farbe, einen breiten Pinsel, eine runde Schablone und täte selbst, was zu tun ist …