Zug defekt
Letzten Dienstagabend hiess es in Winterthur Seen einmal mehr, wegen eines Defekts am Zug sei unsere S11 so stark verspätet, dass sie in Turbenthal nicht anhielte, sondern von Rämismühle-Zell direkt nach Wila weiterführe. Turbentnull sozusagen. Nun, mir sollte es recht sein: Hauptsache, bei meinem Bahnhof hielte er.
Die Verspätung wuchs, die Ratlosigkeit der Mitfahrenden ebenfalls. Als unser Lokführer dem Zug entlang nach hinten lief, wurde klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Informationen gab es jetzt indes keine mehr.
Immer mehr Leute – und schliesslich auch ich – stiegen aus, um auf die nachfolgende S26 zu wechseln: Besser ein verspäteter, allenfalls überfüllter Zug, als ein defekter, der gar nicht weiterfuhr. Drei Personen waren mit der automatischen Kupplung der S11 beschäftigt, und das konnte sich noch hinziehen.
In der S26 – man glaubt es kaum – konnte ich sogar sitzen …
Ein Polizeiauto
Der Polizeifahrzeuge sind viele: Kombis, SUVs, Kleinbusse, Motorräder, City-Bikes – und sogar Pferde (obwohl diese ja schwerlich als „Fahrzeug“ durchgehen).
Gerade die Kleinbusse haben jede Modeströmung mitgemacht: Früher waren es VW-Busse, dann lange Zeit VW-Transporter, und jetzt VW ID.Buzz. Ein Elektrofahrzeug mit dem „verenglischten“ Wortteil „Buzz“. „Bus“, halbübersetzt, sozusagen.
Nun ja, sei‘s drum. Was mich viel mehr amüsiert, ist die Tatsache, dass sich das Gefährt – so abgerundet, wie es ist – nun je länger, desto mehr seiner Nachbildung für die Kinder zu ähneln beginnt:
Einem knuddeligen Plüsch-Bus …
Der goldene Berg
Letzthin, auf dem Heimweg, war besonders eindrücklich, was man in Winterthur sah: Die untergehende Sonne strahlte den südlichsten Teil des Lindbergs an. Am liebsten wäre ich aus dem Zug gesprungen und da hoch gerannt, um noch etwas davon zu erhaschen. Selbstverständlich wäre ich jedoch zu spät da hoch gekommen.
Nun denn: Die Sonne tauchte diesen Hügel in ein fast goldenes Licht, und gerade zu diesem Zeitpunkt hatte er seinen Namen mehr als verdient:
der Goldenberg …
Dem Stadtrand entlang
Die Weiterbildung, von der ich letzthin geschrieben habe, fand in Regensdorf statt. Da in der Nähe – eine Busfahrt von Endstation zu Endstation entfernt – bin ich aufgewachsen. Ein Auto besassen wir damals nicht; wir waren mit dem öV unterwegs. Trotzdem habe ich damals einen Teil der Umgebung da kennengelernt.
Lange kam ich nicht draus, wo in Regensdorf sich denn nun das Gebäude befand, in dem meine Weiterbildung stattfand. Erst aufgrund eines anderen Gebäudes, das damals schon stand, konnte ich darauf schliessen, dass die Wehntalerstrasse neben dem Haus verlief – die Ausfallachse aus Zürich, über die man jeweils mit dem Individualverkehr von dort zu mir nach Hause kam.
Als ich nun zu meiner Weiterbildung unterwegs war, fuhr ich zwischen Zürich Seebach und Zürich Affoltern jeweils gefühlt über grüne Wiesen und Waldrändern entlang. Gefühlt wenig städtisch, fast schon ausserhalb des Stadtrandes.
Google Maps gab mir schliesslich recht: Da hinten, hinter einem kleinen Hügel war der Katzensee!
Eine nasse Alternative zum trockenen Seminar …
Ein Hundewagen
Hundetaschen, Hundekörbe, Hundekisten, ja sogar Hunderucksäcke habe ich schon gesehen. Alles Geräte, um den Hund gut von A nach B zu bringen, und zwar möglichst kompakt, praktisch und günstig. Im öV wird ein Hund in solch einem Behältnis ja wohl kaum etwas kosten.
Diese Woche ist mir zum ersten Mal an unserem Bahnhof ein Hundewagen aufgefallen: Ähnlich wie bei einem modernen Kinderwagen, der gleichzeitig als Veloanhänger gebraucht werden kann, wird das vierrädrige Gefährt herumgeschoben und kann mit einer Art Segeltuch verschlossen werden. Der einzige Unterschied dabei: Statt eines kleinen Kindes sitzt ein mittelgrosser Hund darin und lugt etwas dümmlich oben raus.
Auch so kann man wahrscheinlich die Kosten für ein Hundebillett sparen …
Eine Seniorenreisegruppe
Am Morgen habe ich es in der S-Bahn gerne etwas ruhig. Ich kann dann meinen Gedanken nachhängen und langsam richtig wach werden. Es ist mir unverständlich, wie man morgens bereits so beschwingt sein kann, dass man lauthals diskutieren kann. Diskutieren zu zweit, zu dritt – oder auch in einer grösseren Gruppe.
Heute stand am Bahnhof eine Seniorengruppe, die immer grösser und gefühlt immer lauter wurde. Jeder dieser Männer begrüsste jeden anderen im Überschwang. Sie würden wohl weiter hinten in meinen Zug oder erst in die S26 einsteigen und dort für eine gewisse Portion Dichtestress und erhöhten Lärmpegel sorgen.
Hoffentlich haben sie sich heute gut amüsiert …
Velofahren, erschwert
Dass es schwierig ist, im Regen mit dem Velo unterwegs zu sein, ohne dabei nass zu werden, ist ein offenes Geheimnis. Dass eine Regenjacke oder eine Pellerine die idealen Kleidungsstücke sind, um diesem Umstand zu begegnen, ist ebenfalls hinlänglich bekannt. Dass es auch anders geht, hat mir gerade heute wieder jemand gezeigt:
Eine junge Frau war unterwegs und hielt sich mit der einen Hand am Lenker fest, an dem eine Handtasche baumelte. In der anderen Hand hielt sie den aufgespannten Taschenschirm.
Immerhin: Die Haare blieben so trocken, die Frisur intakt …
Foto: Symbolbild
“It‘s science, baby!“
Am Selecta-Automaten bei unserem Bahnhof hat es ein Werbeplakat. Es wirbt für irgendein Getränk. Dieses soll scheint‘s erfrischend und gesund sein. Schliesslich enthält es 6.6 Gramm Nahrungsergänzungsmittel.
Nicht zuletzt beruft sich das Getränk, beziehungsweise die Werbung dafür, auf die Wissenschaft: „Made for recharge. Backed by science. Developed to perform.“ Dann wird‘s ja wohl – muss es ja wohl – stimmen …
Ob das Graffitti, das zumindest zu Beginn ziemlich echt erscheint („It‘s science, baby!“) wahnsinnig viel zur Glaubwürdigkeit des Ganzen beiträgt, sei dahingestellt …