Category Archives: Unterwegs

Am Wochenende war das Zürifäscht. Dieses findet grundsätzlich alle drei Jahre statt, wurde jedoch diesmal Corona-halber um ein Jahr verschoben. Deshalb waren es diesmal vier Jahre.
Viele Dinge gibt es da zu sehen: Foodstände en masse, Jahrmarktbahnen und Feuerwerk, um nur einige der Highlights aufzuzählen.
Auch die Besucher und Besucherinnen, die man sah, waren sehr unterschiedlich: Von Jung bis Alt, von sehr alternativ Eingekleideten über sommerlich Angezogene bis zu jenen Männern ohne Hemd und T-Shirt, über die sich die Zeitung „20 Minuten“ lautstark zu echauffieren vermochte.
Die Kinderwagen, die ich sah, liessen mich zum Teil staunen: Neben den Wagen mit „Kiste“ für die ganz Kleinen und den drei- oder vierrädrigen für die grösseren Kinder sah man auch Wägelchen, die aussehen wie moderne Leiterwagen mit Seitenwänden aus Segelstoff statt Holz und mit passendem Stoffdach, in denen jeweils bis zu zwei Kinder herumgezogen wurden.
Der speziellste Kinderwagen – wenn man denn als solchen bezeichnen konnte – war jedoch das Laufgitter, das auf einer Art überdimensioniertem Kinderwagen-Gestell befestigt worden war und in dem ein Kind die Aussicht genoss.
Das Laufgitter war zu einem Rollgitter geworden …

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Letzten Donnerstag stand ich einmal mehr am Bahnhof Stadelhofen und wartete auf meine S11. Dies eine Stunde später als normal: Irgendwann um 18:35 rum müsste sie fahren.
Leider gab es ein unschönes Ereignis im Netz, das den Fahrplan etwas durcheinanderbrachte: In Zürich Altstetten brannte eine Lok. Alle Züge, die vorher dort gewesen waren, konnten weiterfahren, andere wurden wohl angehalten oder umgeleitet.
Mein Zug kam denn auch, halt einfach etwas später. Die Abgangsverspätung in Zürich Stadelhofen belief sich auf moderate sechs Minuten. Kurz vor Winterthur jedoch meldete sich der Lokführer: „Geschätzte Fahrgäste, hier spricht Ihr Lokführer. Aufgrund der Lage ist es nicht möglich, in den Bahnhof Winterthur einzufahren. Ich bitte Sie noch um etwas Geduld. Besten Dank.“
Nun ja: Warten, kein Problem. Etwas später rollten wir dann doch noch die 300 Meter und trafen im Bahnhof ein.
Mit einer Abgangsverspätung von 14 Minuten gings weiter in Richtung Tösstal. Dort sind die Geleise gut ausgelastet; da die S26 zwischen Winterthur und Rüti pendelt, hat die S12 auf dem weitgehend einspurigen Trassee nur enge Slots.
Dies zwang die SBB zu einem sehr unüblichen Schritt: Wer nach Turbenthal wollte, musste in Rämismühle-Zell aussteigen und auf die nachfolgende S26 warten. Die S11 fuhr ohne Halt weiter nach Wila.
Ein regelrechter Schnellzug, sozusagen!

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Hunde an und für sich senden ja keine Botschaft aus. Sie bellen zwar, sind mehr oder weniger angriffig, besser oder schlechter erzogen, geeigneter oder ungeeigneter für die ihnen zugedachte Aufgabe.
Man kann sie jedoch mit einem Requisit oder einem Merkmal versehen, das in Verbindung mit dem Hund ein Signal sendet. Neben dem „Arbeitsanzug“ des Blindenhundes habe ich zum Beispiel schon leuchtend gelbe Halsbänder für nachts unterwegs im Strassenverkehr gesehen. Signal: „Passt auf!“
Es gibt aber auch diese Mini-Hündchen, die von ihrem Herrchen oder Frauchen ein mehr oder weniger hübsches Kleidchen erhalten haben. Man kann da zum Teil anhand der Machart sehr genau ablesen, wie wichtig es dem Besitzer oder – viel öfter – der Besitzerin ist, zu zeigen, wie geliebt der Hund ist.
Letzthin im Zug habe ich einen Hund mit Kammfrisur gesehen: Ein Teil der Kopfhaare war hochgebürstet, rot eingefärbt und fixiert worden, sodass er nun aussah, als hätte er einen Irokesenschnitt.
Punk ist auf den Hund gekommen …

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Wer heute nicht zwischen 06:35 und 06:42 in Richtung unseres Bahnhofs unterwegs war, mag es nicht für möglich halten: Es regnete, oder besser ausgedrückt: Es schüttete wie aus Kübeln.
Es ging so richtig los, als ich das Haus verlassen hatte, und hörte mehr oder weniger schlagartig auf, als ich am Bahnhof ankam.
Das Resultat: Ein nasser Schirm, nasse Unterschenkel (bei Jeans besonders unangenehm), trotz Regenjacke nasse Unterarme sowie ein trotz Schirm teilweise nasser Rucksack.
Das alles wäre nicht so schlimm, aber dass ich verregnet wurde und der Regen anschliessend so abrupt aufhörte, nehme ich schon fast persönlich …

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Letzten Freitag durfte ich der Diplomfeier meiner Tochter beiwohnen. Sie hat die Ausbildung am „Institut Unterstrass an der PHZH“ abgeschlossen.
In der Aula gab es kurze Reden, Darbietungen einiger Absolventinnen und Absolventen und die Übergabe der Zeugnisse. Anschliessend, in der Mensa, wartete ein sehr reichhaltiger Apéro, ein Apéro Riche sozusagen: Alles in allem ein würdiger Abschluss.
Was mir am Rande auffiel, waren die zwei Wegweiser, die im hinteren Teil der Aula die Treppe hinunter die Richtung „Raum der Stille“ und „WC“ wiesen.
Bin ich der Erste, der in Gedanken beide Wegweiser verquickt und in Richtung „Stilles Örtchen“ zeigen lässt?

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Letzthin hatten wir in unserer (Kirch-) Gemeinde abends einen Anlass. Man berichtete, was so läuft; auch Erzählungen über besondere Erlebnisse – nicht zuletzt auch mit Gott – hatten ihren Platz. Ein gelungener, informativer Abend mit Freunden.
Davor, in einer Pause und danach kam auch die Kulinarik nicht zu kurz: Sommerdrink, Wurst und Glacé liessen wir uns munden. Wobei sich mir, der mit einer St. Gallerin verheiratet ist, angesichts der bleichen Bratwürste die Frage aufdrängte:
Wie wenig dürfen eigentlich Olma-Bratwürste gebraten sein, um diesen Namen zu verdienen?

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Für mich sind die Dampfschiffe der Inbegriff von Schiffen. Mit ihrer Grazie, die sie ausstrahlen, mit dem Schlagen der Gestänge, mit dem Drehen der grossen Räder der Raddampfer: Das sind Schiffe! Auf dem Zürichsee verkehren zwei solche Wunder der Technik.
Eine noch engere Bindung als an die DS „Stadt Rapperswil“, der wir am Samstag während unserer Rundfahrt begegneten, habe ich zum Schwesterschiff, der DS „Stadt Zürich“. Als Zürcher Unterländer war mir die Stadt Zürich per se schon immer näher, und als das Schiff vor mehr als vierzig Jahren, 1981, nach zweijähriger Restaurationszeit wieder eingesetzt wurde, konnte ich als Knabe bei der ersten Fahrt dabei sein. Diese war, so viel ich weiss, durch die Migros organisiert worden.
Spätestens seither ist das Schiff halt aus rein nostalgischen Gründen gewissermassen – eben auch zu einem gewissen Teil – „mein Schiff“ …

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Ein Kursschiff so zu benennen, ist – gelinde gesagt – mutig. Die Zürichsee-Schiffe haben gemeinhin Namen von Bergen (z.B. MS Säntis, MS Pfannenstiel, MS Etzel), von Flüssen (die MS Linth und Limmat) sowie von Städten wie die MS Wädenswil und die Dampfschiffe, die DS Zürich und DS Rapperswil.
Aber eben: Dieses Schiff hier, die MS Panta Rhei (griechisch „Alles fliesst“), passt schon vom Namen her nicht zu den anderen. Während die anderen Schiffe ganz klassisch daherkommen, ist dies hier doch etwas ungewöhnlich: Es wurde mit viel Glas gearbeitet und so entsteht für mich fast etwas der Eindruck eines Bürogebäudes auf dem Wasser.
Dennoch: Vielleicht will ich doch mal auf der Panta Rhei mitfahren, im – doch sehr klein geratenen – gedeckten 1.-Klass-Aussenbereich. Dort soll es nämlich besonders schön sein:
Mit Aussicht über den ganzen Zürichsee, fast ganz ungestört durch den Anblick der MS Panta Rhei …

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… häsch du für mich keis Plätzeli meh?“. So beginnt ein Kinderlied. Und das war am Samstag auch unsere Frage, als wir in Rapperswil zum Schiffssteg kamen. Doch, das Schiff hatte Platz für uns. Im gedeckten Aussenbereich der 1. Klasse sogar. Der Klassenwechsel hatte sich gelohnt.
Sowieso war das Schiff – die MS Säntis – auf der ganzen Rundfahrt nach Wädenswil und Männedorf und zurück (eben: Rundfahrt!) nie wirklich voll.
Bei blauem Himmel und schönstem Sonnenschein lohnte sich das wirklich.
Die Fahrt auf dem halbleeren Schiff genossen wir in vollen Zügen …

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Die Installation des (oder der?) SID sei fehlgeschlagen, und man solle bitte OMC kontaktieren. Das stand da, schwarz auf weiss, am Samstag auf dem Anzeigescreen am Bahnhof Rüti.
Wer oder was mag SID wohl sein? Wahrscheinlich irgendetwas Englischsprachiges, Abgekürztes. „Swiss Information Device“ vielleicht? Oder „Software Illustration Dialog“? Oder vielleicht doch „Somnambule Italian Dressing“?
Egal. Hauptsache, man verständigt den Oligarcho-Mytochondrischen Chromatographen …

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