Lange unterwegs
Gestern war ich morgens früh nochmals mit der S26 losgefahren und hatte für die korrekten technischen Abläufe an den schriftlichen Maturprüfungen zu sorgen, von denen bei uns die meisten jeweils am Computer geschrieben werden. Am Nachmittag konnte ich bereits einen Teil der Computer wieder abräumen, und zu zweit brachten wir sie zurück in ein anderes Gebäude, das zur Schule gehört.
Eine Stunde später als gewohnt ging‘s heimzu, mit der S11 in Richtung Tösstal. Leider war ich dann anscheinend irgendwie abgelenkt worden: Plötzlich stand da „Turbenthal“ …
Der nächste Zug zurück nach Rämismühle-Zell fuhr glücklicherweise bereits acht Minuten später …
Begrüssungen
Im Zug, Bus oder Tram durch den jeweiligen Chauffeur begrüsst zu werden, erachte ich nach wie vor nicht als selbstverständlich. Wenn das zur frühen Morgenstunde passiert, umso schöner.
In der S23 am Montag wandte sich der Lokführer („Geschätzte Fahrgäste, hier spricht Ihr Lokführer“) an uns:
„Ich begrüsse Sie in der S23. Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche, ganz viel Sonnenschein und freue mich, dass Sie mit der SBB unterwegs sind.“
Das musste ich mir doch grad notieren …
Siddhi
Am Samstag war ich wieder einmal im Zoo. Ein Tag bei der „Nikon School“ stand an: Man zahlte einen Betrag in Voraus und erhielt dafür Zutritt zu gewissen Vorträgen und Zoo-Fotowalks, abhängig vom bezahlten Betrag. Zudem konnten die neusten Kameras bewundert und ausprobiert werden, und auch die grossen, sehr teuren Teles standen zum Durchschauen und So-Tun-Als-Ob bereit.
Während des ganzen Tages – und das war ebenso wichtig für mich – war der Zoo zur freien Besichtigung und zur Fotosafari offen. Deshalb war ich bereits um 9 Uhr, als der Zoo öffnete, da und nutzte die frühe Stunde, um das eine und andere Sujet zu fotografieren, bevor der grosse Ansturm käme.
Während die Familien mit kleineren Kinder und die meisten anderen Besucher sich in Richtung der Elefanten und Giraffen aufmachten, zog es mich hoch zu den vielleicht etwas weniger augenfälligen Tieren.
Dass die Kleinen Pandas gerade gefüttert worden waren, als ich kam, erwies sich als Glücksfall: Das Männchen sass die längste Zeit auf einem Balken etwa auf Augenhöhe und beobachtete mich, wie ich da stand. Fast skurril, die Szene. Etwas künstlich halt auch, irgendwie, auf dem Balken, auf dem er da lag.
Als Siddhi – so heisst das Tier – dann doch seinem Instinkt folgend vom Beobachtungsposten weg und in Richtung Baumwipfel davonlief und -kletterte, konnte ich ihn in einer einigermassen natürlichen Situation fotografieren.
Ohne falsche Bescheidenheit: Keine schlechte Foto.
Einmal mehr: Geänderte Formation
Oh, wie mich das nervt: „Der Zug verkehrt in geänderter Formation“ hiess es heute in der SBB-App. In Wirklichkeit war es so, dass einmal mehr einfach nur ein Teil des Thurbos fuhr. Wo der zweite Teil abgeblieben war, weiss ich schlicht nicht.
Dass man sich wenigstens nicht von Anfang an vorkam wie in einer Sardinenbüchse, war wohl dem Umstand geschuldet, dass ich nicht „wie früher“ mit der S26 06:55 ab Rämismühle-Zell unterwegs war, sondern mit derjenigen eine halbe Stunde früher. Viele Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten waren zu dieser frühen Morgenstunde noch nicht unterwegs.
Definitiv: Ich lobe mir die S11 als Standard-Verkehrsmittel. Im Tösstal einsteigen, in Zürich Stadelhofen aussteigen. Ohne Risiko von verkürzten Zügen, fehlenden Anschlusszügen etc.
Wer einen Platz hat, behält den Platz …
Elf Minuten später
Am Mittwochabend hatte die S23 Richtung Romanshorn bereits in Zürich Stadelhofen elf Minuten Verspätung. Das ist doch reichlich viel: DerZug fährt in Zürich HB los. Irgendwo muss er zuvor schon aufgehalten worden sein. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Dadurch wurden die nachfolgenden Züge ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen: Sie erhielten bis zu sieben Minuten Abgangsverspätung.
Hätte ich in Winterthur den Anschluss auf meine S11 erwischen müssen, wäre es wohl knapp geworden. Wobei: In diesem Zug würde ich dann bereits sitzen. Ich besteige ihn ja bereits in Zürich Stadelhofen …
Gedanken-Kapriolen: Immer wieder toll, ich liebe das!
Microlino
Bis dahin negierte ich schon die blosse Existenz solcher Gefährte. Auf Fotos und in Online-Werbung hatte ich zwar die Fahrzeuge schon gesehen, aber nicht gedacht, dass es dafür überhaupt einen Markt gibt: für den Microlino. Laut Eigenwerbung bietet das Ding Platz für zwei Erwachsene und drei Bierkästen und ist der ideale Mix zwischen Auto und Motorrad.
Letzten Samstag habe ich nun tatsächlich zum ersten Mal einen Microlino gesehen: Entgegen allen Erwartungen sieht das Ding schon noch cool aus. Wobei cool falsch ist: Das Wort „herzig“ trifft es eher. Ob ein Microlino wirklich so bequem und auch sicherer als ein Motorrad ist?
Wenigstens wird man damit nicht nass, wenn‘s regnet …
Anthrazit statt blau
Weniger achtsame Leute mochten es gestern nicht bemerkt haben: Auf der Strecke der S11 verkehrte ein „falscher“ Zug. Anstelle des in blau-weiss gekleideten ZVV-RABe 511 fuhr der anthrazitfarbige, der normalerweise als InterRegio-Zug unterwegs ist – der einfach gesagt überall unterwegs ist, ausser im ZVV.
Zusätzlich zur Aussenbemalung springt übrigens die Farbe der Sitzpolster ins Auge: Statt blau mit einem Gitter aus hellblauen und einigen gelben Punkten sind die Polster des InterRegio-Dostos anthrazit mit blauen Punkten – ohne die gelben Sprenkel.
Nun denn: Der Fahrkomfort ist gleich, und auch mit diesem Zug kamen wir gut ans Ziel. Was zugegeben aber auch nicht schwierig ist:
Einfach den Schienen nach …
Nicola S.
Gestern war ich unterwegs von einem Besuch in Bülach nach Hause. Ich hatte genügend Zeit, um auf dem kleinen Umweg mit dem Postauto zum Flughafen und von dort mit InterRegio und S26 nach Hause zu fahren: Eine Postautostrecke mit Bergen im Hinter- und Flugzeugen im Vordergrund, immer wieder auch in sehr grüner, ländlicher Umgebung.
Um Berge und Flugzeuge richtig sehen zu können, sass ich – in Fahrtrichtung links – auf der falschen Seite. Pech gehabt: Rechts war alles schon voll.
Hingegen sass auf der anderen Seite des Ganges die grösste Schweizer Triathletin überhaupt: Nicola Spirig. Sie wohnt mit ihrer Familie da in der Gegend. Unterdessen ist sie zurückgetreten; es ist aber enorm, was diese Frau alles geleistet hat! Sie hat so ziemlich alles erreicht, was es zu erreichen gibt: Mehrfache Schweizermeisterin, Europameisterin, Weltmeisterin, Olympiasiegerin, Ehefrau, dreifache Mutter.
Meine Hochachtung sei dir gewiss, Nicola!
(Da wir die selbe Kantonsschule besucht haben, bin ich so frei …)
Wieder einmal „Türe defekt“
Irgendeiner Gesetzmässigkeit folgend, kommt es regelmässig vor, dass bei Zügen, die ich benutzen will, Türen defekt sind. Mal ist es eine, mal sind es zwei, mal zuvorderst, mal ganz hinten, mal links, mal rechts – oder auch beide, links und rechts.
So auch bei dem Thurbo, mit dem wir letzthin von Winterthur heimwärts fahren wollten: Die mittlere der drei Türen war ordnungsgemäss mit den gelben Klebern beklebt, auf denen in vier Sprachen und mit einem Bild klar gemacht wurde, das die Türe defekt war. Zusätzlich war inwendig ein rot-weisses Band gespannt.
Da wir auf der anderen Seite würden aussteigen müssen, wo die Türe funktionierte, stiegen wir vorne ein und gingen im Zug drin zurück, wo wegen genau dieser Umstände weniger Personen mitfuhren.
Herrlich, den Leuten zuzuschauen, die kamen, den Türöffner drückten, dann die Aufschrift lasen, den Kopf schüttelten und weitergingen.
Sie schienen das Offensichtliche schlicht nicht zu sehen …
Im Gartenfenster
Das eigentliche Ziel unserer Reise vom Samstag war jedoch nicht der „Bären“, obwohl ich der Meinung bin, dass Emmentaler Kost halt im Emmental am besten schmeckt.
Nein, das Ziel befand sich auf der anderen Strassenseite, hinter dem Hotel „Kreuz“, das wiederum zum Restaurant „Bären“ gehört, auf dem Areal des Restaurants „Bären“. Etwas kompliziert, aber ja, ungefähr so.
Also, das Objekt der Begierde war das „Gartenfenster“. Nach eigener Beschreibung – ich hätte es nicht besser formulieren können – handelt es sich dabei um eine Wohn- und Gartenboutique. Einfach formuliert hat da ein Ehepaar zwei grosse Wohnhäuser samt Umschwung gemietet, die Räume minimal-invasiv zu Ausstellungsräumen umgestaltet, alles sehr stilvoll eingerichtet, den Garten mit Buchsbaumkugeln, Lavendel, tiefen Hecken und grösseren Pflanzen sowie mit liebevoll angelegten Kieswegen und -plätzen und diversen Lounges arrangiert. Zu kaufen gibt da es alles, was das Boutique-Besucher-Herz begehrt: Von Lavendel über Eukalyptus bis zu Hortensien, Flüssigseife und Kerzen in allen Duftrichtungen, Lederwaren für alle Altersstufen und Geschlechter, Kleidungsstücke, Textilien, Geschirr, Gefässe in jeder Form und Art und Grösse, Gewürze, Deko-Elemente, Möbel, Karten und andere Papeterieartikel sowie noch viele weitere Dinge – grössere und kleinere, die mir schon gar nicht mehr alle einfallen wollen. Wunderschön, aber viel zu viel für mich, um den Überblick zu behalten. Ein zweiter oder dritter Besuch dort könnte dem wohl entgegenwirken.
Gefallen hat es mir da jedenfalls …