Handgepäck, Teil 2

Handgepäck, Teil 2

Weiter gehts mit meinen Beobachtungen: In Bezug auf Rucksäcke sind jene vom Typ Fjällraven Kånken geradezu diametral anders als die gestern Geschilderten. Diese einfarbigen Rucksäcke, die es in allen erdenklichen Farben gibt, sind immer häufiger zu sehen. Noch vor wenigen Jahren gaben ihre Träger quasi ein Statement ab: Praktisch ausschliesslich Leute, die sich vom Mainstream abheben wollten, trugen einen der Rucksäcke mit Silberfuchs-Logo, häufig auch versehen mit Pins, mit denen sie gegen Atomstrom, für den Frieden oder von mir aus auch für die Freilegung der „Paracidaris eluveitie“ im östlichen Jura oder die Wiederbelebung des Toten Meers warben.

Unterdessen gehören diese Rucksäcke (gibt es eigentlich kein Synonym für dieses Wort?) zum Mainstream. Das bringt mich etwas ins Grübeln: Wie kann man ein solches Ding mit sich herumschleppen, das je nach Füllgrad wie ein Sack am Rücken hängt oder aber seine Quader-Form voll ausfüllt und wie ein Backstein am Rücken klebt? Noch dazu ohne irgendwelche Rückenpolster und mit Tragriemen so schmal wie ein Uhrband? Kann das bequem sein? Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren und durch gute Argumente überzeugen. Nur an der Ideologie kann es – wie erwähnt – ja nicht mehr liegen …

Dass ich nicht alles, was diese Firma herstellt, grundsätzlich ablehne, zeigt mein Portrait auf der Seite „Über mich“. Meine absolute Lieblings-Kopfbedeckung in wärmeren Tagen ist eine Kappe von Fjällraven. Sie musste sich diesen Platz jedoch erkämpfen; weder als Statement, noch als Mainstream-Accessoire dient sie wirklich; sie hingegen ist bequem.

2 comments

Ja, erstaunlich der Wandel. Nun hat fast jeder Zweite unter 20 Jahren einen solchen Rucksack! Zwar nicht mehr unter Zwanzig, aber du bist trendy mit deiner Mütze! 🙂

Ja, tatsächlich. Wobei: Nicht nur die Leute unter zwanzig Jahren haben solche Rucksäcke, sondern auch Leute gesetzteren Alters wie du und ich.
Aber vielleicht sind das ja gar nicht diejenigen, die damit ihre Jugendlichkeit demonstrieren wollen, sondern diejenigen, die nach wie vor ein Zeichen gegen den Mainstream setzen wollen …

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