Nichts geht mehr

Nichts geht mehr

Wäre unser Zug irgendwo zwischen zwei Bahnhöfen stehen geblieben, wäre es klar gewesen, dass es irgendwann weiterginge – oder aber auch, dass dem nicht so wäre und wir gerettet würden. Wir standen jedoch im Bahnhof Sennhof-Kyburg, mit der Tür ungefähr auf Höhe der Bahnhofsgebäudes. Dass wir zuvorderst waren und hinter uns noch eine halbe kurze und eine lange Komposition des Thurbos standen, realisierten viele Leute – zu Beginn auch ich – nicht.

So hatten die Ausstiegswilligen nur Augen für die geschlossene Tür zwischen sich und ihrem Bahnhof. Dass kurz nach der abrupten Bremsung der Stromabnehmer eingezogen, die Klimaanlage ausgeschaltet und die Anzeige mit dem nächsten Bahnhof ausgegangen war, fiel ihnen nicht auf. Stattdessen hämmerten sie auf sämtliche Knöpfe ein, die die Türe hätten öffnen können. Scheint zur Gewohnheit zu werden

Einige Minuten später ging der Stromabnehmer wieder hoch, die Anzeige und die Klimaanlage wieder an. Der Zug setzte einige Meter vor – nicht ohne einige Passagiere nochmals in Panik zu versetzen. Die Türen öffneten sich und entliessen sie ins Wochenende.

Zum Glück hatte niemand die Notöffnung betätigt, sonst hätte es für uns, die noch weiter wollten, eine noch längere Wartezeit bedeutet …

2 comments

Schreibe einen Kommentar zu Miriam Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert