Im TGV
Gestern Nachmittag musste ich aus privatem Anlass nach Basel reisen. Nicht so lange, aber doch mittags hin und im Laufe des Nachmittags zurück.
Es traf sich relativ gut, dass mein Tram in Basel grad kurz vor halb vier am Hauptbahnhof eintraf: Die Aussicht, mit dem TGV nach Zürich zu reisen, gefiel mir. Was mir jedoch beim näheren Hinsehen nicht so sehr gefiel, war der Umstand, dass ich den Bahnhof um kurz vor 15:30 Uhr betrat und die Abfahrtszeit auf 15:33 angesetzt war.
Die Abfahrt verzögerte sich – und das stand da glücklicherweise auch – um etwa sechs Minuten. Also, nichts wie los, über die Passerelle, auf Perron 6. Dort zügig in den TGV – um ernüchtert feststellen zu müssen, dass da nicht wirklich etwas frei war. Der Zug war vollgestopft – grossteils mit ostasiatischen Leuten, die offenbar eine Europareise unternahmen.
Also: Wieder aussteigen, mit der Aussicht auf einen Platz im InterRegio um 15:43. Doch noch einen Blick in den vordersten Wagen erhaschend, stellte ich jedoch fest, dass dort tatsächlich noch zwei Abteile ganz leer waren. Also los: Einsteigen, abfahren.
Wieso der Zug anschliessend noch mehr Abgangsverspätung erhielt als prognostiziert, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf die Abfahrtszeit des Zuges trifft der Name „TGV“ schon mal nicht zu:
“Train à Grande Vitesse“ („Zug mit grosser Geschwindigkeit“) …
Sturm am Bahnhof
Gestern Abend regnete es im Raum Zürich/Winterthur nicht zu knapp. In Zürich erreichte ich den Zug noch ziemlich trocken, aber spätestens ab Dietlikon war kein Halten mehr. Der Regen peitschte an die Fenster, der Wind blies stürmisch, und es war richtig unangenehm.
Unangenehm auch die Vorstellung, bald in diesen Sturm raus zu müssen und dann gleichsam „heimgespült“ zu werden. Die leise Hoffnung war, dass es bei uns nicht regnen würde. Diese – die Hoffnung – stirbt bekanntlich zuletzt.
Der Sturm hatte sich bei meiner Ankunft im Tösstal etwas abgeschwächt. Der Wind liess jedoch trotzdem Schirme sich drehen, und der Regen war unerbittlich.
Viele Passagiere hatten Autos organisiert und retteten sich gleichsam im Sprung aus dem Trockenen ins Trockene. Ich jedoch spazierte mit meinem Schirm nach Hause.
Frische – auch nasse – Luft tut gut …
Zwanzig Minuten am Bahnhof
Bei uns am Bahnhof gibt es drei Automaten: den Billett-Automaten, den Selecta-Automaten und einen Zeitungs-Automaten. Wobei letzterer ja nicht wirklich ein Automat ist: Man nimmt die „20 Minuten“-Zeitungen aus dem blauen Ständer. Fertig. Gratis.
Dieser Ständer, nun, er ist gewandert: Stand er früher etwas abseits, ausserhalb des „Passagierstroms“, so steht er nun prominent neben dem Selecta-Automaten. Seit wann? Keine Ahnung. Wieso? Keine Ahnung. Haben sich die Inhalte der Zeitung dadurch markant verbessert?
Nein, ich denke nicht …
Gitter zu
So muss das also nachts aussehen: Letzten Donnerstag war am frühen Morgen eines der Gitter zwischen dem Perron bei den Gleisen 2 und 3 einerseits und der unterirdischen Ladenpassage andererseits nicht geöffnet worden. Man konnte die entsprechende Treppe also nicht benutzen.
Andere solche Gitter sind mir auch schon aufgefallen, ganz speziell oberhalb des Lifts, wo sie nachts einfach nach vorne geklappt werden und so den Weg versperren.
Am spektakulärsten muss jedoch die Schliessung des Zugangs vom Perron 1 zum Ladengeschoss sein: Eine kühne Konstruktion mit einem Drehgelenk ragt tagsüber schräg nach oben und kann – wahrscheinlich auf Knopfdruck – nachts abgesenkt werden.
Das sähe ich gerne mal live!
Der Baucontainer
Etwa fünf Meter von den Bauvisieren an unserem Bahnhof entfernt steht jetzt ein gelber Baucontainer. Strom bezieht er mit einem dicken Kabel, das dem Bahnhofsgebäude und dann quer über den Platz hängend verlegt ist, von einem SBB-Elektrokasten.
Offenbar geht es vorwärts mit dem Bau des Konstrukts neben dem Perron. Und anscheinend wird dieses nicht einfach nur gemauert oder als vorgefertigter Blechschrank hingestellt, sondern scheint etwas aufwändiger sein.
Ich bleibe dran …
Bauvisiere am Bahnhof
Seit Kurzem stehen an unserem Bahnhof Bauvisiere. Sie bilden eine Art Klotz mit quadratischem Grundriss mit etwa 1.5 Metern Seitenlänge und etwa 2.5 Metern Höhe.
Grundsätzlich gehe ich nicht davon aus, dass das schliesslich wirklich eine Kiste mit diesen Dimensionen wird, sondern eher ein Unterstand oder ein Häuschen.
Oder, ganz old fashioned: Eine rollstuhlgängige Telefonkabine …
Stau
Am Freitag war ich vormittags kurz in Winterthur gewesen. Auf dem Rückweg mit der S12, relativ kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof, blieb unser Zug jedoch unvermittelt stehen.
Der Grund dafür – so nahm ich an – war wahrscheinlich eine Störung am Fahrzeug oder an der Bahnanlage. Letzteres war der Fall, wie uns der Lokführer beschied: „Geschätzte Fahrgäste, hier ist Ihr Lokführer. Die Weiterfahrt des Zuges verzögert sich um etwa 8 Minuten. Der Grund dafür ist eine Störung an der Bahnanlage, weshalb wir im Stau stehen.“
Stau auf den Schienen ist etwas, von dem ich bis dahin noch nie gehört hatte. Jedoch wurde später klar, was los war: Der Fernverkehr hatte Vorfahrt; Intercitys kreuzten und überholten uns, bevor wir weiterfuhren.
Unser Zug war offenbar weniger wichtig gewesen …
Ende der Sommerzeit
Gestern ging die Sommerzeit zu Ende. Wie im Herbst die Gartenstühle zurück gestellt, versorgt werden, wurden auch die Zeiger zurückgestellt.
Einmal mehr ging dieses künstliche Gebilde, das jedem körperlichen Gefühl entgegen steht, zu Ende. Ich konnte heute Morgen bei Tagesanbruch zum Bahnhof spazieren und nicht gefühlt durch die Nacht stapfen. Wenn ich aus dem Zug nach draussen schaue, sehe ich schon vor Winterthur, wie der Tag erwacht, mit Nebelschwaden, die über Wiesen und Feldern wabern.
Diese Zeit ist ja nicht nur einfach die Zeit, die im Winter vorkommt und deshalb Winterzeit heisst. Das trifft die Wirklichkeit nicht.
Jetzt ist die Normalzeit.
Ein spezieller Zug
Letzthin sah ich beim Bahnhof Winterthur einen Zug. Das ist ja eigentlich nichts Spezielles, denn Züge sind das, was man an einem Bahnhof am ehesten erwartet. Dieser Zug jedoch, er war anders. Anders als die anderen Züge, die ich kenne. Einstöckig wie ein Schnellzug, kurz wie ein Regionalzug. Er gehört – so ist er bezeichnet – der SBB und wird von Stadler Rail hergestellt. Das Interieur indes, es wirkte unfertig.
War das am Ende einer der neuen Thurbos?
Ein alter Zug
Den Triebwagen, den wir letzthin an einem Sonntagmorgen im Depot beim Bahnhof Winterthur stehen sahen, hatten wir bereits tags zuvor bei uns im Tösstal gesehen. Damals war er unterwegs Richtung Winterthur gewesen. An diesem Sonntag jedoch war dieser Triebwagen für ein Charterfahrt gebucht. Laut Marc Aeschlimann, einem eingefleischten Eisenbahn-Enthusiasten und begnadeten Trainspotter, handelte es sich dabei um den Triebwagen 101, zusammengehängt mit dem Dynamometerwagen 99701. Eine Gruppe Reise- oder Feierwilliger – sie stand schon sehnsüchtig wartend auf dem Perron 3 – würde einige Zeit darauf verbringen.
Ich habe grossen Respekt vor den Leuten, die in wochen- und monatelanger Arbeit solche antiken Züge restaurieren!