Sennhof-Kyburg: Alle aussteigen
Am Bahnhof Sennhof-Kyburg ist es nicht sonderlich schön. Vor allem nicht frühmorgens, wenn es noch dunkel ist. Gestern habe ich das in einem nicht ganz freiwilligen Selbstversuch erlebt:
Unsere S26 war bis Sennhof-Kyburg gekommen. Die üblichen gut zehn Leute waren bei der vordersten Tür eingestiegen. Unser Zug jedoch fuhr nicht weiter. Abwechslungsweise wurden wir durch die Lokführerin und einen Mann von der SBB – er sass wohl irgendwo in einem warmen Büro – informiert, dass in Winterthur Seen ein Zug die Strecke blockiere.
Zuerst schien es noch so, als könnten wir weiterfahren, dann wurden wir jedoch aufgefordert auszusteigen, da dieser Zug nun wenden und wieder das Tösstal hinauf fahren würde.
Also: Alle raus, warten. Auf einem schummrigen, nur mit den üblichen Kandelabern beleuchteten Perron. Auf die nächste S26. Die wieder gleich voll daher kam, wie unsere gewesen war.
Zum Glück fuhr dieser Zug: Sonst hätte sich bald ein Fussmarsch nach Seen gelohnt.
Ein Nachtspaziergang, sozusagen …
Ausserbetrieb
Kreativität ist schön: In der Musik, dem dreidimensionalen Gestalten, der Herstellung von stehenden und laufenden Bildern oder auch beim Schreiben von Texten. Es gibt jedoch auch Bereiche, bei denen Kreativität nicht zwingend erwünscht ist: Bei der Herstellung von Grundnahrungsmitteln – zum Beispiel Reis, Mehl oder Wasser – oder auch bei der Rechtschreibung. Diese mag zwar bei poetischen Ergüssen freier ausgelegt werden können, aber im Alltag sind ihr doch ziemlich enge Grenzen gesetzt. So staunte ich nicht schlecht, als letzthin der…
Spielplatz weg
An meinem Weg zum Bahnhof stand während einiger Jahre ein Spielplatz: Ein Holzturm mit kleinem Spielhaus, Klettergerüst und Rutschbahn. Von diesem Spielplatz sieht man nun nicht mehr viel: Die kaputte Wiesendecke dort, wo die einzelnen Elemente standen, und dort, wo der Auslauf der Rutschbahn sich befand. Er war dafür dort angebracht, dass Rutschende nicht gleich im Gras – oder im Dreck – landeten. Diese Platte ist jetzt an den nebenan vorhandenen Papierkorb gelehnt, als klägliches Überbleibsel des tollen, wenn auch…
Uhr, durchdrehend
Es war vorgestern um 07:39 Uhr, als mir die eine Bahnhofsuhr im Untergeschoss des Bahnhofs Stadelhofen auffiel: Sie zeigte eine falsche Zeit an. Es war laut dieser Uhr bereits 08:54 Uhr, einige Sekunden später 09:05, dann 09:25. Der Minutenzeiger bewegte sich praktisch im Gleichschritt mit dem Sekundenzeiger. Egal, was diese Störung verursacht hatte: Ich ging davon aus, dass die Uhr sich entweder selbst wieder beruhigen oder von jemandem repariert werden würde. Gestern jedoch war sie immer noch am Durchdrehen, und…
Scheren schleifen
Auf letzten Freitag hin war es an mehreren Orten bei uns im Dorf angkündigt worden: Der Scherenschleifer würde an unserem Bahnhof Halt machen. Ausser Scheren – das ist klar – schleift er jeweils auch Messer und, wie ich zu wissen glaube, Sägen. Als ich letzten Freitag beim Bahnhof ankam, hatte er gerade sein Auto parkiert; der Anhänger stand unmittelbar vor dem Parkplatz. Etwas verwundert war ich schon darüber. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er den Anhänger so stehen lassen…
Beeinträchtigt
Sonntag, 16:20 Uhr, Bahnhof Bülach. Aus dem Lautsprecher quäkt eine Stimme etwas im Sinn von „Der Zugverkehr zwischen Winterthur und Effretikon ist beeinträchtigt. Es ist mit Verspätungen und Zugsausfällen zu rechnen.“ Und dann: „Dauer der Störung bis ca. 16 Uhr 16“. Sechzehn Uhr Sechzehn! Ungefähr! Ich habe noch nie erlebt, dass eine ungefähre Zeitangabe auf eine „unrunde“ Minute – also nicht auf fünf oder zehn Minuten – durchgegeben wurde. Geschweige denn auf einen Zeitpunkt, der in der Vergangenheit liegt …
Ein Veloständer
Zu wessen Velo dieser Ständer wohl gehören mochte? Er lag letzthin in unmittelbarer Nähe des Velounterstandes bei unserem Bahnhof am Boden, zu nichts nütze, harrend dessen, was da käme. Wer verliert einen Ständer, ohne es zu merken? Zumal er ihn zehn Meter weiter noch gebraucht hatte, damit sein Velo überhaupt noch stünde. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Ersatz-Ständer dabei hat, ist ja äusserst gering …
In nächster Zeit
„Geschätzte Fahrgäste“, stand auf dem Kleber am defekten Bus-Abfahrts-Anzeigebildschirm beim Bahnhof. „Der Schaden wurde registriert und wird in nächster Zeit behoben.“ Weiter wurde für das Verständnis gedankt und freundlich gegrüsst. Nun ist es ja so, dass einer solchen Ansage eine gewisse Verbindlichkeit innewohnt. Nur sieht man dem Kleber leider nicht an, ob er seit einer Stunde, einem Tag oder gar einer Woche dort hängt. Deshalb ist er wenig aussagekräftig, fast so, wie die Zettel, die manchmal an Türen kleinerer Läden…
Ein spezieller Kasten
Wozu der Kasten wohl dient, der seit neuestem an einem Laternenmast an meinem Weg zum Bahnhof hängt? Er ist klein und handlich, merkwürdig abgewinkelt und oben mit einem Handgriff versehen. Auffällig ist der knallgelbe, dreieckige „Achtung Strom“-Kleber, der darauf prangt. Keine Kabel, gar nichts. Wenn man die Rückseite des kleinen Köfferchens – denn als solches könnte man es am ehesten beschreiben – anschaut, merkt man, dass man es grundsätzlich ganz einfach vom Mast wegheben könnte. Es ist nur mit einem…
Ausser Betrieb
Letzthin war der Selecta-Automat bei uns am Bahnhof wieder einmal defekt. Ein vor die Auslage gehängtes Schild verkündete in drei Landessprachen (wieso fehlt eigentlich Rätoromanisch bei solchen Schildern konsequent?), der Apparat sei ausser Betrieb. Nun mag ich das gerne glauben, auch wenn da nicht auf die Details eingegangen wurde. Was war jedoch mit dem Schild los? Es machte den Anschein, als hätte es bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel, so rostig und schmutzig, wie es sich präsentierte. Was das Schild…