Gestrandet im Sennhof
Am letzten Mittwoch hatte ich in Winterthur einen Zwischenstopp gemacht. Als ich weiterfahren wollte, erfuhr ich jedoch, dass zwischen Rikon und Turbenthal wegen eines Gleisschadens keine Züge führen. Meine S11 fuhr nur bis Sennhof-Kyburg. Der Lokführer gab über den Lautsprecher kurz vor dieser Endstation zwei scheinbar widersprüchliche Meldungen durch: „Steigen Sie um auf die S26 um 18:24 auf Gleis 1“ und „Die Fahrdienstleitung hat einen ersten Ersatzbus auf 18:20 angekündigt“. 18:20 war eher (ja, das ist die Steigerungsform von „bald“),…
VW-Bus, modern
Vor Jahren, als es noch den VW Käfer gab, war auch der VW-Bus unterwegs. Dieser wurde ab 1950 in Serie produziert und hörte gemeinhin auf den Namen „Bulli“. Später gab es modernere „VW Transporter“, die eckiger, weniger kultig, aber doch auch in gewisser Weise „schön“ waren. Fairerweise gilt es zu sagen: Diese gibt es immer noch. Nun aber wird ein Elektrobus als ebenso „kultig“ angepriesen: der „VW ID. Buzz“. Ein solcher ist mir gestern begegnet: ein wirklich hässliches Auto in…
Der Fahrlehrling
Einen Kehricht-Container, den ich am Samstag sah, zierte ein klassisches blaues Magnetschild mit einem grossen weissen „L“. Jenes Schild also, das alle Personen an dem von ihnen gesteuerten Fahrzeug montieren müssen, die die praktische Fahrprüfung noch nicht bestanden haben.
Nun gibt es diese Pflicht ja bei Autos, Motorrädern, Lastwagen und Bussen. Dass man jedoch zum Manövrieren eines Abfall-Containers ebenfalls eine Prüfung ablegen und vorher an diesem ein „L“ anbringen muss, war mir neu. Obwohl: Störrisch benehmen tun sich diese Dinger ja durchaus manchmal, und sie zu manövrieren ist nicht immer trivial.
Wenn ich es mir recht überlege, hat sich das Schild aber wahrscheinlich doch irgendwie dahin verirrt …
„Aazele, Böle schele …
… de Zug fahrt uf Walliselle …“ Ungefähr so lief es letzten Freitag: Statt wie üblich von Winterthur nach Zürich auf der Strecke über Dietlikon, Stettbach und Stadelhofen zu fahren, bog unsere S11 letzten Freitag vor Einfahrt in den Tunnel bei Stettbach nach Wallisellen ab. „Störung an der Bahnanlage“. Wer nach Stettbach wollte, konnte in Wallisellen ins Tram umsteigen, die anderen blieben sitzen bis Zürich HB.
Es folgte das in einem solchen Fall Übliche: Umsteigen in den Bus 31, fahren bis Sprecherstrasse, kurzer Spaziergang zur Schule. Eine Einbusse von ungefähr einer halben Stunde. Einigermassen im Rahmen.
Es wäre mir jedoch nach wie vor lieber, nur „d Chatz gieng uf Walliselle“ …
In der Heimat (1)
Letzte Woche verbrachten wir einige Tage im Emmental. Unser Hotel war der Hirschen in Eggiwil; mit Bus und Zug konnten wir auch von diesem sehr abgelegenen Fleck in relativ kurzer Zeit an andere Orte – zum Beispiel im Emmental – reisen.
Zum Beispiel nach Lützelflüh. Dieser Ort, ein rechtes Stück weit die Emme runter, liegt – wenn es denn ein solches gibt – wohl etwa im mittleren Emmental. Für mich ist vor allem wichtig: Lützelflüh ist mein Heimatort. Hier komme ich her – beziehungsweise hier haben meine Urahnen einst gewohnt. Und weil in der Schweiz ebendieser Heimatort im Pass und in der ID steht, ergibt sich diese Verbundenheit quasi von selbst.
Ich weiss nicht, ob die Einwohner von Lützelflüh wissen, an welch schönem Fleck Erde sie leben. Wenn man durch das Dorf spaziert und auch einen Blick ausserhalb des Dorfkerns wirft, erkennt man einiges von dieser Schönheit.
Ich liebe die Emmentaler Bauernhäuser!
Verschiedene Höfe
Luzern – das habe ich gelesen – hat nur gut 81‘000 Einwohner. Etwa 28‘000 weniger als Winterthur und bei Weitem keine Grossstadt: Als solche gilt eine Stadt erst ab 100‘000 Einwohnern.
Ob es wohl der fehlenden Grösse der Stadt oder dem Zufall geschuldet war, dass letzte Woche an unserer Bushaltestelle am Hauptbahnhof die nächsten drei Busse zu verschiedenen Höfen fuhren? Biregghof, Matthof, Hirtenhof. Ob da wirklich jeweils nur ein einzelner Hof an der Endstation stünde?
Wobei: Im grossen, mondänen Zürich fahren Trams und Busse ebenfalls an „Höfen“ vorbei: Am Meierhofplatz mitten in Höngg das Tram Nummer 13, und der Bus Nummer 46 fährt bis zum Rütihof.
Einem „Weiler“ mit 4000 Einwohnern …
Dem Stadtrand entlang
Die Weiterbildung, von der ich letzthin geschrieben habe, fand in Regensdorf statt. Da in der Nähe – eine Busfahrt von Endstation zu Endstation entfernt – bin ich aufgewachsen. Ein Auto besassen wir damals nicht; wir waren mit dem öV unterwegs. Trotzdem habe ich damals einen Teil der Umgebung da kennengelernt.
Lange kam ich nicht draus, wo in Regensdorf sich denn nun das Gebäude befand, in dem meine Weiterbildung stattfand. Erst aufgrund eines anderen Gebäudes, das damals schon stand, konnte ich darauf schliessen, dass die Wehntalerstrasse neben dem Haus verlief – die Ausfallachse aus Zürich, über die man jeweils mit dem Individualverkehr von dort zu mir nach Hause kam.
Als ich nun zu meiner Weiterbildung unterwegs war, fuhr ich zwischen Zürich Seebach und Zürich Affoltern jeweils gefühlt über grüne Wiesen und Waldrändern entlang. Gefühlt wenig städtisch, fast schon ausserhalb des Stadtrandes.
Google Maps gab mir schliesslich recht: Da hinten, hinter einem kleinen Hügel war der Katzensee!
Eine nasse Alternative zum trockenen Seminar …
Winterferien (3)
Wenn es in Adelboden schon praktisch keinen Schnee hatte, so konnten wir wenigstens mit dem Bus an einen anderen Wintersportort fahren, wo es wohl ebenfalls keinen Schnee hätte, die Gegend jedoch etwas anders aussähe: nach Kandersteg.
Der Bus von Adelboden nach Frutigen fährt von dort direkt weiter, das Kandertal hinauf nach Kandersteg. Wobei dieser Ort uns nicht gar so stark beeindruckt hätte: Schnee hatte es auch dort fast keinen. Diesen hätte man wohl beim Oeschinensee gefunden, aber da hoch fuhren wir aus Zeitgründen nicht.
Stattdessen begegneten wir Adolf Ogi. Also, nicht ganz: Wir gingen ein Stück der Strasse entlang, die nach ihm, dem berühmten Bürger des Ortes, benannt ist. Der Bundesrat Adolf Ogi-Strasse.
Freude herrscht!
Postauto im Tösstal
Vor gut drei Wochen strandete mein Zug abends während der Stosszeit in Sennhof-Kyburg. Zwischen dort und Rikon, so hiess es, war das Gleis defekt. Uns Pendlern blieb nichts weiter zu tun als auszusteigen, an die Tösstalstrasse runterzupilgern, auf dass ein Bus käme und uns dort auflüde.
Die meisten der Wartenden waren einigermassen geduldig, während viele jemanden aufboten, der sie dort auflüde.
Zumindest aus meiner Sicht hatte sich das Warten gelohnt: Nach einer gefühlten halben Stunde kam ein Postauto und lud uns auf. Nicht irgendein Postauto, sondern eines der Firma Motrag, des Postauto-Unternehmens aus Flaach. Mit genau jenen Postautos war ich früher während 21 Jahren in der Freizeit und während knapp 10 Jahren beruflich als Fahrgast, als Pendler, unterwegs gewesen. Da ich aus jener Zeit noch mit dieser Firma – beziehungsweise mit deren Besitzerfamilie, die ich persönlich kenne – verbunden bin, freute ich mich zusätzlich, nicht von irgendeinem Bus, sondern von diesem Postauto aufgeladen worden zu sein.
Ein schöner Zufall!
London Taxi
Spätestens seit dem Erscheinen des Gesellschaftsspiels „Scotland Yard“, das 1983 zum „Spiel des Jahres“ erkoren wurde, ist bekannt, dass die typischen öffentlichen Verkehrsmittel die U-Bahn, der Bus und das Taxi sind. Die Farbe und das Aussehen der Busse und Taxis gehören zum Allgemeinwissen: Busse sind rot und doppelstöckig, und Taxis sind schwarz. Erstere haben nicht mehr die selbe altertümliche Form wie jener, der sich bei meinen Matchbox-Autos befindet und den ich vor einigen Jahrzehnten von meinem Gotti erhalten habe. Mit…