Tag Archives: einsteigen

Gestern Abend, auf der Heimfahrt mit der S11, durchschnitt plötzlich, kurz vor Winterhur Seen, eine Stimme die gewohnte relative Stille: Der Lokführer meldete sich zu Wort.
Er erklärte uns Passagieren, dass wohl die automatischen Durchsagen ausgefallen seien. Deshalb mache er uns darauf aufmerksam, dass in Seen der hintere Zugsteil stehen bliebe und alle, die weiterfahren wollten, doch bitte kontrollieren sollten, ob sie sich wirklich im vordersten Zugsteil befänden. Zur Sicherheit lasse er während des Abkupplungsvorgangs die Türen geöffnet, auf dass man zur Kontrolle auch schnell aus- und wieder einsteigen könne.
Verschiedenste Leute standen auf und begaben sich hastig in Richtung Ausgang, um eben dies zu kontrollieren.
Als ob wir in Zürich oder Winterthur im vordersten Teil des Zuges eingestiegen wären und dann unterwegs weiter nach hinten teleportiert worden wären …

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Wenn ich morgens in den Zug steige, sitzt jeweils – obwohl mein Bahnhof erst der dritte an der Strecke ist – für gewöhnlich in jedem Abteil mindestens eine Person. Selbstverständlich immer in etwa die selben Personen, und jede immer ungefähr am selben Ort.
Am Montag nicht: Ein Abteil war ganz leer. Als typischer Schweizer Pendler setzte ich mich dorthin. Man will ja möglichst nicht kommunizieren am Morgen früh. Was ich jedoch nicht realisiert hatte: Wenn man sich in ein halb oder fast volles Abteil setzt, hat man die Kontrolle, mit wem man sich dieses teilt. So, alleine, muss man sich überraschen lassen.
Nun – am Montag war es ruhig und nicht unangenehm: Ich genoss eine Fahrt, so friedlich wie möglich. Ein guter Wochenstart.
Morgen ist bereits Freitag, also schon bald ein schönes Wochenende!

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Gestern Nachmittag musste ich aus privatem Anlass nach Basel reisen. Nicht so lange, aber doch mittags hin und im Laufe des Nachmittags zurück.
Es traf sich relativ gut, dass mein Tram in Basel grad kurz vor halb vier am Hauptbahnhof eintraf: Die Aussicht, mit dem TGV nach Zürich zu reisen, gefiel mir. Was mir jedoch beim näheren Hinsehen nicht so sehr gefiel, war der Umstand, dass ich den Bahnhof um kurz vor 15:30 Uhr betrat und die Abfahrtszeit auf 15:33 angesetzt war.
Die Abfahrt verzögerte sich – und das stand da glücklicherweise auch – um etwa sechs Minuten. Also, nichts wie los, über die Passerelle, auf Perron 6. Dort zügig in den TGV – um ernüchtert feststellen zu müssen, dass da nicht wirklich etwas frei war. Der Zug war vollgestopft – grossteils mit ostasiatischen Leuten, die offenbar eine Europareise unternahmen.
Also: Wieder aussteigen, mit der Aussicht auf einen Platz im InterRegio um 15:43. Doch noch einen Blick in den vordersten Wagen erhaschend, stellte ich jedoch fest, dass dort tatsächlich noch zwei Abteile ganz leer waren. Also los: Einsteigen, abfahren.
Wieso der Zug anschliessend noch mehr Abgangsverspätung erhielt als prognostiziert, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf die Abfahrtszeit des Zuges trifft der Name „TGV“ schon mal nicht zu:
“Train à Grande Vitesse“ („Zug mit grosser Geschwindigkeit“) …

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Das Perron an unserem Bahnhof ist 150 Meter lang – genügend lang für die S11-Komposition, eine RABe 511-Einheit, die morgens und abends durch das Tösstal rauf- und runterfährt. Diese nennt man auch Regio-Dosto – was heute aber nichts zur Sache tut.
Seit Jahren – seit ich diesen Zug nehme, um nach Zürich zu fahren – benütze ich zum Einsteigen die hintere Türe des vordersten Wagens. Ich stehe immer am selben Ort: dort, wo das Perron mit etwas anderen Steinen als das bisherige verlängert wurde. Auf der Grenze zwischen altem und neuem Perronteil sozusagen.
Heute Morgen war dies nicht möglich: Eine Frau stand etwa einen halben Meter links von „meinem“ Platz. Was so ja gar nicht geht, wenn man sich das so überlegt. Ich meine, das Perron ist ja lang genug, dass sie sich einen anderen Platz hätte aussuchen können.
Nun denn: Mein Platz war besetzt, und ich stellte mich mit etwas Abstand daneben.
Die Türe erreichte ich denn auch von dieser Stelle her gut …

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Gestern Abend war ich wieder mal etwas später unterwegs. Eine S26 hatte ich in Winterthur knapp verpasst, und so würde ich in der nächsten an der Wärme auf die Abfahrt Richtung Tösstal warten können.
Die wartende S26 bestand aus zwei Zugteilen – ein Luxus eigentlich, wenn man denkt, wie wenig Leute um jene Zeit noch unterwegs waren.
Da „mein“ Abteil – der Dreier hinter dem Führerstand – noch frei war, stieg ich im hinteren Zugteil zuvorderst ein und wanderte nicht bis ganz zur Zugspitze.
Dies sollte sich als Glücksfall erweisen: Als wir mit dem Zug ankamen, stellte ich mit Erstaunen fest, dass der vordere Teil des Zuges weg war.
Wäre ich in jenen Teil eingestiegen, wäre ich jetzt auch weg gewesen …

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Dass beim Bahnhof Grüze gebaut wird, habe ich schon mehrmals erwähnt. Dass es dadurch zu Einschränkungen kommt, ebenfalls.
Momentan sind Arbeiten am Perron und an der Rampe zur Unterführung im Gange. Dass dadurch gewisse weitere Umtriebe entstehen können, ist klar. Fast etwas amüsant war jedoch, was letzten Freitagmorgen passiert ist:
Kurz nach unserer Einfahrt meldete der Lokführer, wir müssten uns noch einen Moment gedulden: Er werde die Tür gleich öffnen. Ich hatte keine Ahnung, was daraufhin geschah, weil ich vom Obergeschoss des Wagens keine Sicht auf die Türen hatte.
Irgendetwas schien tatsächlich nicht zu stimmen: Man hörte nichts von den Türen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit öffneten sich die Türen, und die Passagiere konnten aus- und einsteigen.
Als wir wieder abgefahren waren, meldete sich der Lokführer nochmals. Er bitte um Entschuldigung für das Chaos mit den Türen. Er sei aufs andere Gleis geleitet worden und habe zuerst die richtige Türblockierung aufheben oder ändern oder so etwas – so genau habe ich das nicht verstanden – müssen.
So ganz richtig komme ich immer noch nicht draus, was da genau geschehen war …

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Die S11 brachte mich schliesslich nach Winterthur. Sie war bedeutend weniger überfüllt als das Tram, mit dem ich dorthin gelangt war. Auch verkehrte sie pünktlich. Keine Sorge also, dass ich die S26 in Winterthur erwischen würde.
Die S26 fährt jeweils um :13 und :43 ab, und die Ankunft der nächsten S26 ist jeweils um :17 und :47. Um 17:49 angekommen, sollte es also möglich sein, grad in den nächsten Zug einzusteigen und gut 20 Minuten zu warten.
Doch weit gefehlt: Der Zug war weit und breit nirgends zu sehen und kam erst um gut 18 Uhr an. Leer.
Wo er wohl gewesen war?

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Letzten Freitagabend, als ich aus Winterthur heimkehren wollte, war dies nicht einfach so möglich. Ich war vorgängig noch gewarnt worden, sonst wäre ich sprichwörtlich „dreingelaufen“:
Am Bahnhof Winterthur Grüze gab es einen Polizeieinsatz wegen eines „verdächtigen Gegenstandes“. Deshalb fuhren keine Züge durch jenen Bahnhof, und ich musste mit dem Linienbus durch die Stadt fahren, bevor ich in Winterthur Seen in meine S26 einsteigen konnte, die bereits gemütlich da wartete.
Einen solchen Polizeieinsatz stelle ich mir so richtig actiongeladen vor, mit Bombenräumkommando, kontrollierten Sprengungen und Robotern. Hier war glaub jedoch alles halb so wild. Beim Gegenstand handelte es sich auch nur um etwas „Feldflaschenähnliches“.
Aber immerhin: Ein Roboter war laut „20 Minuten“ im Einsatz …

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Es ist ja wirklich so: Wenn man von mir zu Hause normal schnell weggeht, schafft man es gut in sieben, wenn man etwas zügiger unterwegs ist in sechs Minuten zum Bahnhof.
Wenn man normal schnell geht. Es kommt jedoch vor, dass ich zu früh dran bin, ins Schlendern gerate, den Kohlmeisen lausche und sehr gemütlich meines Weges gehe.
So war es auch heute: Noch ein Stück entfernt vom Bahnhofplatz, war es bereits 6:41 Uhr, und mein Zug würde um 6:43 Uhr abfahren. Meiner Gewohnheit folgend, musste ich in diesen zwei Minuten jedoch nicht nur zum Perron, sondern auch diesem entlang bis zur Spitze des Zuges gelangen.
Die Tatsachen spielten mir jedoch in die Hände: Die S11 fährt bei uns nie pünktlich. Ich war also knapp, für meinen morgens üblichen Standort beim Einsteigen eigentlich zu spät. Die S11 fuhr jedoch heute drei Minuten zu spät.
ich darf diese drei Minuten Pufferzeit jetzt einfach nicht als gegeben anschauen, sonst komme ich wirklich mal zu spät …

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Er sass da und schaute.
Eine Frau im Rollstuhl war am Sonntagabend in Winterthur in die S26 eingestiegen. Sie fuhr im Rollstuhl und hatte ein elektrisches Zugfahrzeug vorgespannt. Sie hatte sicher nicht wenige Male in einem Thurbo parkiert. Jedenfalls stand sie innert Kürze längs zur Fahrtrichtung, während das elektrische Gefährt quer vor ihr stand. Fast schon souverän hatte sie das gelöst.
Als ich sie das nächste Mal beachtete, hatte sie eine dünne blaue Decke neben sich ausgebreitet, auf der es sich ihr Hund bequem gemacht hatte. Warum dieses Tuch? Warum gerade blau? Ich weiss es nicht. Was jedoch zum Hund zu sagen ist:
Er sass da und schaute. Mit grossen Augen …

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10/21