Auf der Tschentenalp
Die Tschentenalp oberhalb Adelboden wird beworben als „Der Hausberg für Geniesser“. Dies ist sie tatsächlich: In sieben Minuten fährt man aus dem Dorf mit einer „Gruppenumlaufbahn“ da hoch und ist anschliessend mitten im Schnee. Viel hat es nicht da: Eine Handvoll Skipisten, einige Schlittelbahnen inklusive Schlitten-Verleih, wenige Spazierwege, von denen diesmal je nach körperlicher Verfassung nicht viele so wirklich begehbar waren. Dazu die grosse Schaukel weiter vorne auf dem Berg, die wir diesmal jedoch links liegen liessen.
Für uns zählte jedoch als Genuss ganz klar auch der Aufenthalt im Restaurant. Zu zweit hatten wir ein „Plättli“ bestellt. Mit Fleisch- und Käsespezialitäten aus der Region. Wir konnten nicht anders: Wir mussten es geniessen. Langsam. Bissen für Bissen. Der Genuss war gross. Die Portion auch. Wir hatten zu zweit mehr als genug. Nächstes Mal nehmen wir ein kleines Plättli zusammen.
Das ist Genuss genug …
Guggeien-Höchst
Am Sonntag zog es uns hinaus. Nicht in die Höhe, nicht allzu weit in die Ferne, aber doch mindestens raus. Dem schönen Wetter geschuldet, sollte es ein Ort mit Aussicht sein.
Von einem Leidmahl her kannte ich das Restaurant „Guggeien-Höchst“ im Osten der Stadt St. Gallen. Von da aus hat man einen wunderschönen Ausblick auf den Bodensee.
Die drei Schwestern Fässler führen das Restaurant seit Anfang 2021. Was davor war, weiss ich nicht. Jetzt ist es jedenfalls eine sympathische Ausflugsbeiz im besten Wortsinn.
Das Restaurant war voll, die Speisekarte bestückt mit Klassikern wie Bratwurst mit Zwiebelsauce und Pommes Frites und Cordon-Bleu, und mit Spezialitäten. Leider fällt mir – schändlicherweise, muss ich sagen – nur der Wildteller mit Geschnetzeltem, Spätzli, Rosenkohl und dem Üblichen, was so dazu gehört, ein. Diesen jedoch genossen meine Frau und ich sehr.
Die Frau, die uns bediente, war sehr aufmerksam und freundlich, auch jene beiden Inhaberinnen, mit denen wir telefonisch und persönlich zu tun hatten, wirkten souverän und sympathisch.
Wir fühlten uns genau so willkommen, wie uns das Schild am Eingang hiess, und bei unserem nächsten Besuch werden wir den Rat von Frau Fässler beherzigen: „Wünschen Sie das nächste Mal einen Tisch am Fenster!“ Die Aussicht ist wirklich gewaltig!
Keine Angst, wir kommen wieder …
Smilestones (3)
Smilestones liegt im Industriegebiet von Neuhausen, unweit des Rheinfalls. Es ist deshalb auch naheliegend, dass ein rechter Teil der Anlage die Nordostschweiz im Allgemeinen und den Kanton Schaffhausen im Speziellen darstellt: Stein am Rhein mit den farbigen Häusern in den engen Gassen und der Burg Hohenklingen, die hoch oben über der Stadt thront; Neuhausen mit dem Rheinfall und dem Industriegebiet mit Smilestones – mit dem Rheinfall und dem Industriegebiet mit Smilestones und mit … aber lassen wir das …
Schaffhausen mit den vielen Erkern in den Gassen, mit dem Rhein, mit den Restaurants am Rhein und – noch viel herrschaftlicher als Hohenklingen – der Munot.
Gewaltig!
Der Crestasee
Noch besser als der Caumasee gefällt mir der Crestasee. Auch er liegt in einer Senke, und um dorthin zu kommen, fuhren wir zuerst mit dem Lift (cooles Ding!) hoch in Richtung Flims Waldhaus, um anschliessend praktisch nur noch bergab zu wandern. Wir kreuzten Mountain Biker, die mit Motor (sehr entspannt) und mit reiner Muskelkraft (teilweise total entkräftet) das Strässchen hoch fuhren.
Vom Restaurant (mit Goba Cola im Glasfläschchen; wo gibt es so etwas sonst noch?) sah man den See bereits. Als wir nach dem Mittagessen runter ans Ufer gegangen waren, zeigte er sich in vollster Pracht: Eine wildromantische Landschaft tat sich uns auf, mit bewaldeten Ufern, Schilf, einem kleinen Naturbad mit Liegewiese und einer türkis-petrolfarbenen Seeoberfläche.
Zum Verlieben!
Dem Untersee entlang (4)
In Ermatingen hatten wir den See rechts liegen lassen und hielten in Bahnhofnähe Ausschau nach einem Beizli, wo wir einen Coupe essen konnten. Leider gab es dies hier nicht, und so überlegten wir uns die nächsten Schritte.
Bald stand unser Entschluss fest: Wir führen mit dem Zug zuerst dem Untersee, dann ein Stück dem Bodensee entlang aufwärts. In Romanshorn gäbe es dann einen Coupe.
Gesagt, getan: Die Seelinie gehört übrigens zu den schöneren Zugstrecken der Schweiz – tatsächlich zum Teil auch mit Blick auf den See.
Im Hafenrestaurant in Romanshorn gibt es sehr schmackhafte Coupes, die ihren Namen verdienen und den Preis mehr als wert sind.
Nur das klassische Guetsli-Röhrli fehlte …
Am Weihnachtsmarkt
Am Samstagabend waren wir mit Kollegen in Winterthur unterwegs. Das Ziel war, zuerst den Weihmachtsmarkt zu besuchen und anschliessend zusammen essen zu gehen.
Wir hatten extra genügend Zeit eingeplant, um den Weihnachtsmarkt ohne Stress besuchen und anschliessend pünktlich beim Restaurant eintreffen zu können. Schliesslich hatten wir uns eine grosse Auswahl an verschiedenen Ständen versprochen, an denen man die Auslagen betrachten und vielleicht sogar etwas kaufen konnte.
Stattdessen gab es Essens- und Getränkestände ohne Ende: Raclette, Öpfelchüechli, Glühwein und Marroni war man sich an einem Weihnachtsmarkt gewohnt, aber hier gab es zum Beispiel auch Fondue im Brot („Stangen-Fondue“), Momos und sogar Zuckerwatte, die von innen heraus blinkte.
Und Leute! Der Markt war regelrecht überlaufen. Allgemein, aber vor allem dort, wo man etwas essen und dabei an einem Tisch stehen konnte.
Am Rand des Weihnachtsmarktes sah man die Weihnachtsbeleuchtung in der Winterthurer Marktgasse. Diese gehört meines Erachtens zu den schönsten der Schweiz und verbreitet ganz unaufgeregt ihr warmes Sternenlicht.
Weihnachtslicht halt.
Auf dem Schloss
Edinburgh ist gross, und für Leute ohne guten Orientierungssinn – für mich zum Beispiel – ist es etwas schwierig sich zurechtzufinden. Was wir jedoch am Samstag, dem Tag nach unserer Anreise, fanden und begutachteten, war die Royal Mile. Diese Strasse verläuft geradewegs zum Schloss Edinburgh hinauf und wird gesäumt durch Souvenir-Shops und Restaurants, eine Handvoll grössere und kleinere Kirchen und Museen.
Auf unserem Weg eierten wir auch etwas neben der Royal Mile hoch, nicht zuletzt auch durch touristisch nicht ganz erschlossene Gebiete, dem zwischenzeitlich einsetzenden Regen geschuldet aber auch mit Halt in der Kirche, in der Zara Tindall-Philips geheiratet hat, ihres Zeichens die Tochter von Princess Anne und Enkelin der Queen. Ein Abstecher ins Museum von Edinburgh lag ebenfalls noch drin, bevor wir bei trocknerem Wetter den Burghügel erklommen.
Wir sahen nur den Vorhof der Burg mit den für das Military Tattoo aufgerichteten Tribünen. Bereits diese waren jedoch gewaltig!
Die Vorfreude auf den Dienstag, wenn wir das Tattoo geniessen können dürfen würden, war gross.
Doch dazu nächste Woche mehr …
Tschüss Kyburg!
Das Ziel war am Sonntag ja nicht, die Kyburg, das Museum, zu besuchen. Da war ich schon mindestens zweimal, und deshalb reichte mir diesmal der Anblick von Schloss und Burggraben.
Was für mich jeweils auch dazugehört bei einer solchen Velotour, ist das Einkehren in einem Gartenrestaurant in der Nähe des Ziels, um eine Erfrischung zu konsumieren. Im besten Fall ist diese flüssig, dunkelbraun und wird im gläsernen Cola-Fläschchen serviert. So auch hier: Im „Hirschen“, keine 200 Meter von der Kyburg entfernt, setzte ich mich nieder. Wenn ich gewollt hätte, wäre ich bedient worden, bevor ich überhaupt recht sass. Der Kellner überfiel mich förmlich. Nicht nur angenehm …
Frisch gestärkt trat ich den Heimweg an, nachdem ich seelenruhig mein Getränk genossen hatte.
Tschüss Kyburg, bis ein anderes Mal!