Stricken im Zug
Im Zug kann man sich verschiedener Formen der Ablenkung hingeben: Einige befassen sich mit ihren Smartphones oder lesen Zeitung, andere dösen vor sich hin. Wieder andere diskutieren – ich habe es erwähnt – laut, leise oder geräuschlos. Die Telefonierer gibt es auch.
Eine Frau jedoch, sie ist mir schon mehrmals aufgefallen: Sie nimmt jeweils ein Säcklein aus der Tasche, entnimmt diesem Nadeln und Faden oder Garn oder Was-weiss-ich und beginnt zu stricken. Sie scheint dabei ziemlich gut voranzukommen.
Was es wohl am Ende gibt?
Wie auf Eiern (2)
Auch heute früh glitzerte die Strasse wieder. Auch heute schien es, als ob es nachts auf den kalten Boden geregnet hätte und die Tropfen gerade gefroren seien. Auch heute war es schwierig, sich ohne Probleme fortzubewegen, mit meinen Schuhen auf dieser Unterlage.
Heute jedoch hatte ich bessere Strategien gefunden: Ich ging auf dem nach wie vor nicht asphaltierten Streifen, unter dem im Herbst die neuen Wasser- und Stromleitungen verlegt worden waren. Anschliessend kürzte ich ab über den Weg über die Wiese – häufig „pflotschig“, heute gefroren -, setzte mich anschliessend wieder der glitschigen Gefahr aus, um schliesslich auf dem Grasstreifen, der parallel zum Perron verläuft, in Richtung der Stelle zu zirkeln, wo ich den Zug besteigen würde.
Geschafft!
Im TGV
Gestern Nachmittag musste ich aus privatem Anlass nach Basel reisen. Nicht so lange, aber doch mittags hin und im Laufe des Nachmittags zurück.
Es traf sich relativ gut, dass mein Tram in Basel grad kurz vor halb vier am Hauptbahnhof eintraf: Die Aussicht, mit dem TGV nach Zürich zu reisen, gefiel mir. Was mir jedoch beim näheren Hinsehen nicht so sehr gefiel, war der Umstand, dass ich den Bahnhof um kurz vor 15:30 Uhr betrat und die Abfahrtszeit auf 15:33 angesetzt war.
Die Abfahrt verzögerte sich – und das stand da glücklicherweise auch – um etwa sechs Minuten. Also, nichts wie los, über die Passerelle, auf Perron 6. Dort zügig in den TGV – um ernüchtert feststellen zu müssen, dass da nicht wirklich etwas frei war. Der Zug war vollgestopft – grossteils mit ostasiatischen Leuten, die offenbar eine Europareise unternahmen.
Also: Wieder aussteigen, mit der Aussicht auf einen Platz im InterRegio um 15:43. Doch noch einen Blick in den vordersten Wagen erhaschend, stellte ich jedoch fest, dass dort tatsächlich noch zwei Abteile ganz leer waren. Also los: Einsteigen, abfahren.
Wieso der Zug anschliessend noch mehr Abgangsverspätung erhielt als prognostiziert, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf die Abfahrtszeit des Zuges trifft der Name „TGV“ schon mal nicht zu:
“Train à Grande Vitesse“ („Zug mit grosser Geschwindigkeit“) …
Sturm am Bahnhof
Gestern Abend regnete es im Raum Zürich/Winterthur nicht zu knapp. In Zürich erreichte ich den Zug noch ziemlich trocken, aber spätestens ab Dietlikon war kein Halten mehr. Der Regen peitschte an die Fenster, der Wind blies stürmisch, und es war richtig unangenehm.
Unangenehm auch die Vorstellung, bald in diesen Sturm raus zu müssen und dann gleichsam „heimgespült“ zu werden. Die leise Hoffnung war, dass es bei uns nicht regnen würde. Diese – die Hoffnung – stirbt bekanntlich zuletzt.
Der Sturm hatte sich bei meiner Ankunft im Tösstal etwas abgeschwächt. Der Wind liess jedoch trotzdem Schirme sich drehen, und der Regen war unerbittlich.
Viele Passagiere hatten Autos organisiert und retteten sich gleichsam im Sprung aus dem Trockenen ins Trockene. Ich jedoch spazierte mit meinem Schirm nach Hause.
Frische – auch nasse – Luft tut gut …
Unter dem Lindor-Baum
Am Mittwoch gegen Abend hatte ich in Zürich noch ein bisschen Zeit. Es reichte schön, um einmal durch den Weihnachtsmarkt in der grossen Bahnhofshalle des Hauptbahnhofs zu streifen. Vorbei an den Schmuck- und Kerzenständen, jenen mit diversen Esswaren, Gewürzen, Winterkappen, Putzmittel und was der schönen Dinge mehr sind.
Zentral an diesem Weihnachtsmarkt ist jeweils die grosse Tanne. Ein Christbaum, sozusagen. Mit Lindor-Kugeln geschmückt. Ein Lindor-Baum also.
Das grosse Highlight für mich war hier jedoch nicht der Baum an sich. Auch die Verkostung der Lindor-Kugeln, die da verteilt wurden, nicht. Das Highlight zog unter dem Baum in rasantem Tempo seine Kreise:
Der Lindt-Weihnachtszug …
Durchsage, zweisprachig
Wie immer wieder mal üblich, musste unser Zug letzten Dienstagmorgen in Sennhof-Kyburg den Zug abwarten. Es bleibt ihm jeweils fast nichts anderes übrig, denn die S26 talaufwärts besetzt jeweils die einspurige Strecke zwischen Seen und Sennhof-Kyburg wie unser Zug. So ist eben an eine Weiterfahrt ohne Havarie eben nicht zu denken.
Kein Wunder, gibt es offenbar eine fixfertige Durchsage für diesen Fall. Nur sehr selten jedoch passiert es, dass an dieser Stelle, mitten im Nirgendwo, die Durchsage auch noch in Englisch gesprochen wird – wie eben am Dienstag.
Die Tösstaler waren für einmal so richtig, richtig international …
Ein Railjet in Winterthur
Dass der Railjet von Zürich nach Wien in Winterthur zu sehen ist, kommt so selten vor, wie … keine Ahnung, was. Selten genug, jedenfalls. Es war denn auch letzten Samstag nicht so, dass dies geschehen wäre, weil das die neue Linienführung ist, sondern weil am Wochenende wiederum wieder die Strecke dem Zürichsee entlang bei Thalwil gesperrt war. Deshalb konnte der Zug nicht – wie üblich – via Sargans fahren, sondern fuhr über St. Gallen ins Rheintal und weiter nach Österreich.
Die Reise mit diesem Zug an seine Endstation haben meine Frau und ich immer noch ob. Dann jedoch wahrscheinlich ab Zürich und via Sargans.
Ich freue mich darauf!
Grund unbekannt
Gestern Abend blieb meine S11 in Winterthur Seen stehen und fuhr eine Weile nicht mehr weiter. Aus dem Lautsprecher ertönte zuerst nichts, dann jedoch die vertraute Frauenstimme, die jeweils in den Zügen die nächsten Stationen, auf den Bahnhöfen die Gleis- und Richtungsmeldungen angibt und auf Störungen aufmerksam macht. Sie erzählte uns: „Geschätzte Fahrgäste, die Weiterfahrt dieses Zuges verzögert sich um einige Minuten. Der Grund dafür ist noch nicht bekannt. Wir bitten Sie um Geduld.“ Der Grund war unbekannt. Das hatte ich zuvor noch nie gehört. Nun denn: Irgendwann würde es hoffentlich weitergehen.
Eine Weile später hiess es, wir würden einen anderen Zug abwarten. Na, das war doch was. Eine klare und deutliche Ansage. Es würde also wirklich irgendwann weitergehen.
Es dauerte nicht lange, bis sowohl die SBB-App, als auch der Monitor im Zug mit den Stationsanzeigen und der Lokführer den wirklichen Grund durchgaben: Es hatte sich um eine technische Störung am Fahrzeug gehandelt. Um nichts anderes.
Der Zug jedenfalls, er fuhr wieder, mit einiger Verspätung halt …
Zukunftstag
An einem Donnerstag im November – an welchem genau, das wird wohl irgendwo festgelegt sein – ist der Zug jeweils morgens noch besser ausgelastet, als an „normalen“ Tagen. Das Durchschnittsalter der Passagiere ist dann auch bedeutend tiefer als sonst: Es ist Zukunftstag. Früher war das der „Töchtertag“. Kinder – damals nur die Mädchen, seit einiger Zeit auch die Knaben – gehen mit Vätern, Müttern, Paten oder sonstigen Bekannten mit und erleben einen Tag lang, was diese den ganzen Tag so…