Gestrandet in Dietlikon
Dietlikon. Der Zug steht still. Nichts geht mehr. Passagiere steigen aus. Allesamt. Im Nirgendwo. In der Ferne das Pathé, die Ikea und Coca-Cola. Linienbusse fahren nach irgendwo. Pendler stehen rum. Ratlos. Schulterzucken. Telefongespräche. Textnachrichten. Wie weiter? Wohin jetzt? Gestrandet.
Zum Glück war das nicht mein Zug …
Am Flughafenfest (3)
Irgendwann wollte ich wieder heim. Das wäre normalerweise auch problemlos möglich gewesen, denn am Flughafen-Bahnhof fahren alle paar Minuten Züge Richtung Winterthur.
Leider war ich nicht ganz der Einzige mit diesem Ansinnen: Einige Leute warteten bereits auf den Zug.
Wer den Flughafen-Bahnhof kennt, weiss, dass er grosso modo aus vier Geleisen besteht, die über zwei Perrons erschlossen sind. Das Ganze unterirdisch, erschlossen wiederum durch je zwei Rolltreppen. Wenn das Perron voll ist, ist es voll.
Die Leute stauten sich zurück, die stehende Rolltreppe hoch und noch ein ganzes Stück nach hinten. Das müssen mehrere hundert Leute gewesen sein, die da warteten, bis sie schon nur in die Nähe ihres Zuges kämen.
Planänderung: Ich nahm das Tram. Hoch rennen zur Tramstation; warten; einmal rund ums Tram rum rennen, weil ich zu weit vorne stand; knapp vor Abfahrt zuhinterst ins bereits gut gefüllte Tram einsteigen; zum Bahnhof Stettbach schaukeln.
Dazwischen die Durchsage der Zürilinie: „Wegen hohem Fahrgastaufkommen (Dativ!) verkehren die Linien 10 und 12 in unregelmässigen Zeitabständen. Wir empfehlen Reisenden von und nach Flughafen, die S-Bahnen zu benützen.“
Jene S-Bahnen also, die man nur über den verstopften Bahnhof erreichte.
Das Verkehrskonzept: ein Desaster!
Postauto im Tösstal
Vor gut drei Wochen strandete mein Zug abends während der Stosszeit in Sennhof-Kyburg. Zwischen dort und Rikon, so hiess es, war das Gleis defekt. Uns Pendlern blieb nichts weiter zu tun als auszusteigen, an die Tösstalstrasse runterzupilgern, auf dass ein Bus käme und uns dort auflüde.
Die meisten der Wartenden waren einigermassen geduldig, während viele jemanden aufboten, der sie dort auflüde.
Zumindest aus meiner Sicht hatte sich das Warten gelohnt: Nach einer gefühlten halben Stunde kam ein Postauto und lud uns auf. Nicht irgendein Postauto, sondern eines der Firma Motrag, des Postauto-Unternehmens aus Flaach. Mit genau jenen Postautos war ich früher während 21 Jahren in der Freizeit und während knapp 10 Jahren beruflich als Fahrgast, als Pendler, unterwegs gewesen. Da ich aus jener Zeit noch mit dieser Firma – beziehungsweise mit deren Besitzerfamilie, die ich persönlich kenne – verbunden bin, freute ich mich zusätzlich, nicht von irgendeinem Bus, sondern von diesem Postauto aufgeladen worden zu sein.
Ein schöner Zufall!
Fermé
Als ich gestern Abend mit der S11 den Bahnhof Stettbach passierte, stand auf dem Nebengleis ein Zug. Das soll vorkommen; die zwei Gleise da sind grundsätzlich sehr stark ausgelastet. Dieser Zug jedoch, er war dunkel, ausgeschaltet, zu.
Irgendetwas musste mit diesem Zug vorgefallen sein. Was, das konnte ich nicht eruieren, denn wenn etwas durchgegeben worden wäre, so hätte ich es nicht gehört gehabt, weil ich in jenem Moment gerade nicht hinhörte.
So sah ich halt einfach den Zug da stehen, dunkel, ausgeschaltet, zu. Einen Zug mit einem offenbar frankophilen Lokführer:
Am Zug stand „Fermé“.
S11: Ausfall
Wenn man auf der Anzeige beim Bahnhof bereits beim Näherkommen einen roten Ring um die Status-Angabe rechts sieht, verheisst das für einen der nächsten Züge nichts Gutes. Meist handelt es sich dabei jeweils um einen Zugsausfall. Dies wird dann auch durch den gelb geschriebenen Vermerk „Ausfall“ verdeutlicht.
So auch heute: Meine S11 kam nicht. Ein Grund wurde nicht genannt, aber offenbar hatte dieser Zug ein Problem gehabt und war bereits ab Wila ausgefallen.
Ich war erwartungsgemäss nicht der Einzige, der nun auf dem Perron gestrandet war. Dank der Schulferien war der Andrang jedoch sehr überschaubar. Die S26 fuhr bereits zwölf Minuten später; ebenfalls ein positiver Punkt.
Ein junger Mann, dem ich sagte, es würde nichts mit der S11 und wir könnten allfällige Termine nicht einhalten, zeigte Verständnis für die SBB und meinte, die Arbeitgeber würden das sicher verstehen.
Was ich heute bemerkt habe: Mit den Leuten auf dem Perron kann man ja sprechen!
Begrüssungen
Im Zug, Bus oder Tram durch den jeweiligen Chauffeur begrüsst zu werden, erachte ich nach wie vor nicht als selbstverständlich. Wenn das zur frühen Morgenstunde passiert, umso schöner.
In der S23 am Montag wandte sich der Lokführer („Geschätzte Fahrgäste, hier spricht Ihr Lokführer“) an uns:
„Ich begrüsse Sie in der S23. Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche, ganz viel Sonnenschein und freue mich, dass Sie mit der SBB unterwegs sind.“
Das musste ich mir doch grad notieren …
Wieder einmal „Türe defekt“
Irgendeiner Gesetzmässigkeit folgend, kommt es regelmässig vor, dass bei Zügen, die ich benutzen will, Türen defekt sind. Mal ist es eine, mal sind es zwei, mal zuvorderst, mal ganz hinten, mal links, mal rechts – oder auch beide, links und rechts.
So auch bei dem Thurbo, mit dem wir letzthin von Winterthur heimwärts fahren wollten: Die mittlere der drei Türen war ordnungsgemäss mit den gelben Klebern beklebt, auf denen in vier Sprachen und mit einem Bild klar gemacht wurde, das die Türe defekt war. Zusätzlich war inwendig ein rot-weisses Band gespannt.
Da wir auf der anderen Seite würden aussteigen müssen, wo die Türe funktionierte, stiegen wir vorne ein und gingen im Zug drin zurück, wo wegen genau dieser Umstände weniger Personen mitfuhren.
Herrlich, den Leuten zuzuschauen, die kamen, den Türöffner drückten, dann die Aufschrift lasen, den Kopf schüttelten und weitergingen.
Sie schienen das Offensichtliche schlicht nicht zu sehen …
Zell LU
Am Samstag waren wir mit einem befreundeten Ehepaar unterwegs ins Emmental. Je nach dem, wo man da hin will, kommt man mit dem Zug bei Zell vorbei. Zell, wie meine Wohngemeinde. Im Kanton Luzern, mit der BLS erschlossen, statt im Kanton Zürich, mit der SBB. Mit einem dörflichen Charakter statt aufgeteilt in mehrere kleinere Ortsteile, fast alle ohne „richtigen“ Ortskern. Mit 2121 Einwohnern statt 6487. Ungefähr auf der selben Meereshöhe wie „unser“ Zell.
Hätten wir nicht ein anderes Ziel gehabt an diesem Tag, hätte es mich gereizt, auszusteigen und dieses „fremde“ Zell zu erkundigen …
Ein Zug im Grünen
Nun ja: Eigentlich schreibe ich nicht innert weniger Tage zweimal über praktisch das selbe Thema, aber wenn sich eine Foto so sehr anbietet wie diese von gestern Morgen, kann ich fast nicht anders.
Dass weder der Vordergrund noch der Zug ganz scharf sind, habe ich gemerkt. Dennoch finde ich das Bild – es ist wie jene vom Dienstag kurz nach der Unterführung entstanden – sehr gelungen.
Eine Fahrt durchs Grüne halt …
Nach der Unterführung
Mein Weg zum Bahnhof ist, wie schon mehrfach erwähnt, unterteilt in ein Stück vor und ein Stück nach der Bahnunterführung – wobei auch diese selbst als eigener Teil angeschaut werden kann. Lang genug ist sie jedenfalls.
Meist bin ich ja in der Unterführung oder sogar noch davor, wenn die S26 nach Rüti da durchrauscht. Heute jedoch war ich gerade so genügend weit durch gekommen, dass ich sie von der anderen Seite fotografieren konnte.
Obwohl ich wusste, dass sie jeden Moment auftauchen würde, war ich doch grad einen Augenblick lang überrascht, als sie plötzlich hinter dem Hügel auftauchte. Deshalb verpasste ich es, die Spitze des Zuges zu fotografieren.
Aber zum Glück hat ein Zug ja zwei Enden …