Schöne Aussicht
Bei meiner Arbeitsstelle gab es eine Büro-Rochade. Diese ist nicht gerade klein, und mehrere Leute mussten ihr Büro wechseln.
So auch mein Bürokollege und ich: Wir sind nicht mehr im 4. Obergeschoss hinten raus, sondern im 2. Obergeschoss auf die andere Seite. Statt Ausblick auf Sportplatz, Strasse und Spitäler mit Helikopterlandeplätze sehen wir nun über die Dächer unserer Schule hinweg auf die Stadt, den Üetliberg und mit einigen Verrenkungen auf die Glarner Alpen. Das Bellevue ist auch da unten. Schöne Aussichten halt.
Wenn der Nebel uns nicht umfängt …
Beim Velo-Parkplatz
Auf dem Areal des Zentrums Rämismühle hat es nicht nur ein Alters- und Pflegeheim, Alterswohnungen und „normale“ Wohnungen für alle. Es hat da ebenso Gehege für Alpacas, Minipigs, Ziegen und Kaninchen. Und – ganz zentral – einen grossen Spielplatz.
Nebst genügend Parkplätzen für den motorisierten Verkehr sind auch Velo-Parkplätze ausgeschildert. An schönen Wochenenden parkieren da immer einige Familien, die die Tiere bestaunen oder den Spielplatz geniessen möchten. Am letzten Sonntagabend jedoch, da war ein kleines Kinder-Fahrrad mit Stützrädern ganz alleine zurückgeblieben.
Wie war der Velo-Besitzer wohl nach Hause gelangt?
Nebel
Heute Morgen, als wir aufstanden, war es erst mal dunkel; man sah weder Himmel noch Nebel. Als ich jedoch später aus dem Haus ging, sah ich ganz klar die momentan sehr dünne Mondsichel, die Häuser und Bäume ringsumher. Es war ganz klar: Kein Nebel bei uns.
Nach etwa 50 Metern meines Wegs taucht die Strasse unter Hauptstrasse und Bahnlinie hindurch. Genau diese 50 Meter, die Unterführung und die Kurve um einen Ausläufer des Schauenbergs rum – und vielleicht auch die zunehmende Nähe zur Töss -, bewirkten jedoch, dass der Nebel auftauchte: Alles war feucht, die Sicht in die Ferne war stark eingeschränkt, Lichtquellen sonderten ihr Licht nur sehr diffus ab.
Zumindest morgens war auf dieser Seite der Unterführung definitiv der Herbst eingekehrt.
Ende der Sommerzeit
Gestern ging die Sommerzeit zu Ende. Wie im Herbst die Gartenstühle zurück gestellt, versorgt werden, wurden auch die Zeiger zurückgestellt.
Einmal mehr ging dieses künstliche Gebilde, das jedem körperlichen Gefühl entgegen steht, zu Ende. Ich konnte heute Morgen bei Tagesanbruch zum Bahnhof spazieren und nicht gefühlt durch die Nacht stapfen. Wenn ich aus dem Zug nach draussen schaue, sehe ich schon vor Winterthur, wie der Tag erwacht, mit Nebelschwaden, die über Wiesen und Feldern wabern.
Diese Zeit ist ja nicht nur einfach die Zeit, die im Winter vorkommt und deshalb Winterzeit heisst. Das trifft die Wirklichkeit nicht.
Jetzt ist die Normalzeit.
Telefon auf Lautsprecher
Mag sein, dass ich mich wiederhole: Ein Telefon, auch eines dieser modernen (smarten) Dinger, bietet die Möglichkeit, damit zu telefonieren, indem man es ans Ohr hält. Bei ebendiesen gescheiten Dingern kann man sogar Kopfhörer einstecken oder mit Bluetooth (einer nicht mehr ganz so neuen Technologie) verbinden. Dies nur so.
Einige Leute können dies offenbar nicht begreifen oder haben noch nie davon gehört. So auch der Mann, der am letzten Samstag im Thurbo einige Abteile weit entfernt sass und sich lautstark mit einer anderen Männerstimme unterhielt, dabei mit seinem Gescheit-Telefon wie wild im Zeug rumfuchtelte und so den ganzen Zug unterhielt.
Etwas anstrengend …
Elephant Parade
“Swiss Edition 2024“ war der Untertitel bei der Spezialausstellung „Elephant Parade“ an der OLMA. Rund um die und im Vorraum der Kantonalbank-Halle standen künstlerisch bemalte Elefanten, jeder etwa 1.50 Meter hoch. Diese Elefantenparade wird – so stand zu lesen – auch an verschiedenen anderen Orten in der Schweiz noch ausgestellt werden. Die Parade zieht also nach der OLMA weiter.
Am besten gefallen hat mir unter all den vielen der Elefant mit dem Namen „The Journey“. Er ist im Scherenschnitt-Stil designt und zeigt laut der Website „elephantparade.com“ die Geschichte, als die Familie Knie 1920 die ersten Elefanten in die Schweiz brachte.
Eine gelungene Kombination der Erzählung mit dem typisch schweizerischen Scherenschnitt-Handwerk!
Ausflug nach Thun
Von Eggiwil, wo wir vergangenes Wochenende ein paar freie Tage genossen, zog es uns am Samstag nach Thun. Diese Stadt birgt bei mir teils schöne, teils durchzogene Erinnerungen. Durchzogen, weil meine RS vor gut 33 Jahren – nun ja – nicht immer ganz locker, flockig, aber dennoch auch irgendwie eine wertvolle Erfahrung war. Schön jedoch von einigen privaten Ausflügen (inklusive des Besuchs eines militärischen Anlasses vor rund 10 Jahren).
Ich liebe die Gässchen, die Winkel, aber auch den See. Ich liebe die Aare, die Aussicht auf Niesen und Stockhorn. Ich liebe die Schleusen, Eiger, Mönch und Jungfrau. Aber ganz besonders liebe ich die DS „Blümlisalp“, den Raddampfer, der während der Sommersaison den Thunersee durchpflügt.
Darauf will ich mal fahren, den Berner Alpen entgegen!
Bratwurst mit Senf
Es gibt die ewige Rangelei um den Senf zur Bratwurst: In St. Gallen isst man sie ohne, in anderen Teilen der Schweiz mit Senf. Wenn eine Bratwurst jedoch – da teile ich die Meinung der St. Galler – gut schmeckt und richtig heiss ist, braucht es dafür keinen Senf. Und wenn es Senf braucht, damit sie schmeckt, dann ist es sicher keine St. Galler Bratwurst, die ihren Namen verdient hat.
Vorgestern waren wir an der OLMA in St. Gallen. Da gibt es ein gutes Dutzend Bratwurst-Stände. Überall selbstverständlich ohne Senf, obwohl für die Auswärtigen hinter der Theke auch noch irgendwo ein Tübchen bereitläge.
Das grösste Sakrileg jedoch begeht „Kalte Lust“: Der kleine Glacé-Produzent aus Olten verkauft an seinem OLMA-Stand nebst vielen anderen – sehr gelungenen – Sorten auch die Glacé-Sorte „Bratwurst mit Senf“.
Kein wirklicher Gaumenschmaus, ich hab‘s probiert …
In der Heimat (2)
Während vieler Jahre war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Lützelflüh, meinem Heimatort, Albert Bitzius als Pfarrer angestellt. Dieser war recht streitbar, aber wohl auch recht leutselig. Während seiner Zeit im Pfarramt hatte die Familie Bitzius jedes Jahr zwischen 250 und gut 500 Besucher – total über 5000 Besuche von 440 verschiedenen Personen.
Ganz nebenbei schrieb Pfarrer Bitzius auch noch einige Kalenderblätter und Bücher – Erzählungen und Romane, in denen er unter anderem auch auf die Missstände im damaligen bäuerlichen Leben hinwies; unter anderem „Geld und Geist“, „Annebäbi Jowäger“, „Ueli der Knecht“ und „Ueli der Pächter“. Dies alles unter dem Pseudonym Jeremias Gotthelf.
Wir besuchten Gotthelfs Kirche, Gotthelfs Grab, den Gotthelf-Brunnen mit der Figur Uelis des Knechts, sowie das Gotthelf-Zentrum – das Museum zu Leben und Werk von Jeremias Gotthelf.
In den gesammelten Werken, in der Novelle „Die schwarze Spinne“, eine kurze Textstelle, einen Namen sogar, zu finden, erwies sich als ziemlich schwierig. Meine Frau fand die Stelle schliesslich ziemlich am Schluss der Novelle:
„… einen weisen Mann, der zu Haslebach gewohnt …“