Author Archives: Peter Haslebacher

„Zeitpunkt der Weiterfahrt in Abklärung“ hiess es beim Screen an unserem Bahnhof. Es war Morgen, ich war eine Stunde später dran als normal, und ich wartete auf meine S11. „Zeitpunkt der Weiterfahrt“: Wo? In Wila? In Turbenthal? Dass der Zug ausfiele, stand da jedenfalls nicht.
Wir hatten beim Frühstück nicht wie an anderen Tagen beachtet, ob die S11 überhaupt das Tösstal hochgefahren sei, oder nicht. Deshalb hatte ich auch keine Ahnung, ob da noch etwas käme.
Laut Anzeige blockierte ein Zug die Strecke zwischen Effretikon und Winterthur. Ob dies wohl unsere S11 war? Dann wäre auch klar, wo sie steckte.
Für mich jedenfalls hiess es wieder einmal: Hallo, S26!

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Abends, als die Sonne unter- und der Mond aufgegangen war, wurde der Laaxersee in ein spezielles, fahles Licht getaucht. Zu Beginn unseres Spaziergangs um den See am Freitag hoben sich die Berggipfel noch recht klar vom langsam dunkler werdenden Himmel ab.
Viele Leute waren rund um den See versammelt, um den Saxophon- und Klarinettenklängen zweier Musiker zu lauschen, die eine Open-Air-Serenade am See-Ufer gaben. Andere genossen im Halbdunkel ihre letzten Bäder des Abends.
Eine schöne Stimmung!

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Im Bündner Oberland gibt es bekanntlich verschiedenste schöne Wanderungen. Eine davon führt von der RhB-Station Versam-Safien zur Station Valendas-Sagogn, teils auf der Sohle der Rheinschlucht, teils an ihrer Flanke. Wie gestern angetönt, ist der Weg tagsüber velofrei, und im Grunde genommen hat es auch keine freilaufenden Hunde.
Praktisch während der ganzen Wanderung hat man einen schönen Ausblick über die Rheinschlucht und die schroffe Felswand zu ihrer linken Seite. Langsam, aber stetig steigt der Weg an, um anschliessend – wer hätte das gedacht – wieder abzusinken. Der letzte Teil verläuft dann noch unmittelbar oberhalb des Vorderrheins, und an einem Ort kurz vor dem Ende bauen Kinder sogar Steinmannli.
Ein Ausflug abseits der grossen Touristenströme, der sich – auch gerade deshalb – lohnt!

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Bevor ich morgen auf eine weitere schöne Wanderung eingehe, die wir in der Surselva gemacht haben, möchte ich auf einen „Schilderbaum“ am Wegrand eingehen.
Der Weg führte stellenweise der RhB-Strecke entlang, um anschliessend linkerhand in die Höhe zu führen. Deshalb war es logisch, dass geradeaus ein „Fussgänger-Verbot“ („kein Durchgang“ halt) signalisiert war und der Bergwanderweg-Pfeil nach links zeigte.
Ein weiteres kleines Täfelchen zeigte an, dass Hunde an der Leine zu führen seien. Die unterste Tafel schliesslich besagte:
„Biker sind rücksichtsvoll / Dieser Weg ist von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr für Wandernde reserviert.“
Nichts gegen Velofahrer, aber die Handvoll, die uns entgegenkam, musste falsch abgebogen sein.
Viel schlimmer noch jene Hundehalter, die ihre Hunde ohne Leine mit sich führten und solcherart nicht im Griff hatten, dass der eine Hund – Grösse Sennenhund, Charakter unbekannt – sich uns bedrohlich näherte. Bei latenter Kynophobie nicht eben förderlich.
Was am Wort „Leine“ hatten die nicht verstanden?

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Vor einiger Zeit habe ich behauptet, es fahre doch eigentlich gar nirgends ein Postauto auf der Autobahn. Damals wurde ich aufgeklärt, dass dies sehr wohl der Fall sei: Durch den Üetlibergtunnel führt eine Linie.
Auch von Chur via Flims nach Laax verkehrt ein Postauto. Für den ersten Teil, bevor es dann via Trin und Trin Mulin hoch in Richtung der bekannten Wintersportorte fährt, reiht sich das Postauto in den Verkehr auf der A13 Richtung San Bernardino ein.
Als wir am Samstag von Sent her gekommen waren, hatten wir uns – präzise ausgedrückt – in den Stau eingereiht. Als wir hingegen unter der Woche von einem Ausflug nach Landquart und Chur zurückkamen, floss der Verkehr.
Ein bisschen speziell ist es halt doch, mit dem Linien-Postauto auf der Autobahn zu fahren …

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In die Rheinschlucht – rätoromanisch Ruinalta, gemeinhin als „Grand Canyon der Schweiz“ bezeichnet – hat sich der Vorderrhein zwischen Ilanz und Reichenau-Tamins tief in den Fels gefressen. Links und rechts geht es teilweise praktisch senkrecht nach oben.
Die Rheinschlucht erleben kann man gut, indem man sie mit dem Boot (Schlauchboot/Raft oder Kajak) durchfährt. Dabei gilt es jedoch auf die vielen Stromschnellen zu achten. Ein weiterer Weg ist das Wandern auf dem Wanderweg, der – mindestens teilweise – dem Fluss entlang führt. Auch die RhB fährt nur wenige Meter oberhalb des Flussbettes.
Wir schlugen einen anderen Weg ein: Wir fuhren mit dem Cabrio-Postauto von Laax aus quasi durch die Schlucht: Direkt runter zum Bahnhof Valendas-Sagogn, dann auf der anderen Seite wieder hoch. Anschliessend auf der rechten Seite der Schlucht, von der Strasse aus, die dierekt deren Rand entlang verläuft, immer wieder einen traumhaften Blick in die Tiefe.
Ein spezieller, unvergesslicher Ausflug!

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Noch besser als der Caumasee gefällt mir der Crestasee. Auch er liegt in einer Senke, und um dorthin zu kommen, fuhren wir zuerst mit dem Lift (cooles Ding!) hoch in Richtung Flims Waldhaus, um anschliessend praktisch nur noch bergab zu wandern. Wir kreuzten Mountain Biker, die mit Motor (sehr entspannt) und mit reiner Muskelkraft (teilweise total entkräftet) das Strässchen hoch fuhren.
Vom Restaurant (mit Goba Cola im Glasfläschchen; wo gibt es so etwas sonst noch?) sah man den See bereits. Als wir nach dem Mittagessen runter ans Ufer gegangen waren, zeigte er sich in vollster Pracht: Eine wildromantische Landschaft tat sich uns auf, mit bewaldeten Ufern, Schilf, einem kleinen Naturbad mit Liegewiese und einer türkis-petrolfarbenen Seeoberfläche.
Zum Verlieben!

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Von Laax aus machten wir einen Ausflug zu den meines Erachtens lohnenswertensten Zielen der Region. Zunächst ging es mit dem Postauto nach Flims Waldhaus und dann zu Fuss runter zum Caumasee. Mit seinem türkisfarbenen Wasser, der Lage inmitten einer Senke, der Insel darin und dem Wald rundherum wirkt er ganz apart.
Was mich persönlich doch etwas stört: Über eine grosse Strecke ist das Ufer abgesperrt und nur mit einem gültigen (teuren) Billett des Strandbades zugänglich. Erst, wenn man ihn fast halb umrundet hat gelangt man an eine Stelle, wo man ebenfalls – gratis – baden kann.
Von dort aus sieht man halt dann statt der wilden Natur am gegenüberliegenden Ufer das Strandbad.
Nun ja, man kann nicht alles haben …

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Das Schloss Tarasp ist sozusagen der Fixpunkt im Unterengadin, um den sich alles dreht. Gefühlt von allen Seiten ist es zu sehen. Diesen Sommer wurde es an der Rückseite saniert – zumindest war es eingerüstet. Deshalb gab es auf unserem Weg nach Avrona nicht wirklich viele wirklich schöne Fotos von jener Seite.
Eine letzte Gelegenheit, das Schloss zu fotografieren, ergab sich bei der Weiterfahrt nach Laax, wo wir anschliessend den zweiten Teil unserer Ferien verbrächten.
Diese Gelegenheit nahm ich denn auch wahr: Aus dem fahrenden Zug hinaus zielte ich und musste feststellen, dass die Sicht nicht immer wirklich frei war. Da waren immer wieder Häuser, Bäume oder Lärmschutzwälle im Weg, und vielfach konnte ich nicht rechtzeitig reagieren.
Schliesslich brachte ich dennoch ein paar Fotos zustande und die fast schon obligaten Aufnahmen waren „im Kasten“.
Tschüss Unterengadin, bis zum nächsten Mal!

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Allenthalben auf dem RhB-Netz begegnet man den modernen Capricorn-Formationen. Einzig auf der Albula-Strecke fährt meist der Alvra-Zug, und über den Berninapass verkehren alte Kompositionen oder aber auch der Bernina-Express.
Der Capricorn jedoch, er ist schon sehr schön, und als Passagier fühlt man sich wohl. Der Firma Stadler Rail ist da ein guter Wurf gelungen, wie mir scheint.
Eine Komposition ist genau 76.43 Meter lang, zwei solche – im Duett sind sie häufig unterwegs -, etwa das Doppelte. Die Tafeln, die mir am Bahnhof Davos Dorf aufgefallen sind, ergeben also durchaus Sinn: Statt dass eine 1 oder 2 für die Anzahl 100-Meter-Stücke angegeben wäre, steht dort auf den Tafeln „76m“ und „153m“.
Clever!

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