Author Archives: Peter Haslebacher

Etwa zehn Meter vom Eingang unserer Schule entfernt sass am Montag eine Katze. Eine rot-weisse Katze. Ein Kater vielleicht, ich weiss es nicht. Möglich. Diese Katze jedenfalls, sie sass vor einem Gebüsch und schaute ganz gebannt zwischen den Blättern und Ästen hindurch auf etwas, was sie da entdeckt hatte. Einzig der Schwanz, er zuckte. Sonst bewegte sich nichts. Sie hatte nur Augen dafür, was sie da beobachtete. Als ich später nochmals da vorbei kam, hatte sich nicht viel verändert. Ausser,…

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Das Zentrum Rämismühle hat den Slogan „Leben im Zentrum“: Jung und Alt leben auf dem Gelände, das unter anderem – und ja, schon vor allem – aus Alters- und Pflegeheim und Alterswohnungen besteht, aber auch einige „normale“ Wohnungen, zwei grosse Spielplätze und verschiendene Tier-Familien beherbergt. Gerade während Wochenenden und in den Ferien sind die Spielplätze sehr belebt. Letzte Woche wuselte es zum Teil noch mehr: Die Primarschule Zell führte eine Zirkus-Projektwoche mit dem Circolino Pipistrello durch. Wie das alles ablief…

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Am letzten Mittwoch hatte ich in Winterthur einen Zwischenstopp gemacht. Als ich weiterfahren wollte, erfuhr ich jedoch, dass zwischen Rikon und Turbenthal wegen eines Gleisschadens keine Züge führen. Meine S11 fuhr nur bis Sennhof-Kyburg. Der Lokführer gab über den Lautsprecher kurz vor dieser Endstation zwei scheinbar widersprüchliche Meldungen durch: „Steigen Sie um auf die S26 um 18:24 auf Gleis 1“ und „Die Fahrdienstleitung hat einen ersten Ersatzbus auf 18:20 angekündigt“. 18:20 war eher (ja, das ist die Steigerungsform von „bald“),…

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Coca-Cola hat momentan eine raffinierte Art, auf sich und seine Produkte aufmerksam zu machen: Alle Flaschen und Büchsen sind mit einem Vornamen versehen. Der durch den Markennamen, den Vornamen und etwas Beigemüse entstandene Slogan lautet dann entsprechend zum Beispiel in etwa „Share a Classic Coca-Cola with Maria“. So habe ich unter anderem schon Coca-Cola mit den Vornamen Kevin, Anja, Thomas, Sabrina und Nicole gesehen oder getrunken. Welchen Namen ich jedoch noch nicht entdeckt habe und sonst unbedingt kaufen müsste: Peter…

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Zwischen der Bahnlinie und der Tösstalstrasse hat es eine Wiese. Und selbstverständlich muss eine solche Wiese auch gepflegt werden. So war es nicht verwunderlich, dass gestern Morgen ein breiter Streifen ebendieser Wiese frisch abgemäht war. Was mir jedoch sehr gut gefiel, war der grosse Heuballen, der da nach getaner Arbeit zum Abtransport liegen gelassen worden war. Ob man das Ding überhaupt „Ballen“ nennt, oder wie es heisst, wenn Heu in einer Art Netz wie ein grosses Rad gepresst wird, weiss…

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Letzten Freitag nahm ich frei und fuhr ins Aargau, um nochmals in aller Ruhe Eisvögel zu beobachten. Ich hatte einen Slot „Hide exklusiv“ gebucht: Mit einem anderen Fotografen und seiner Frau – ebenfalls mit einem grossen Fotoapparat bewaffnet – konnte ich einen ganzen Morgen ungestört in der Beobachtungshütte verbringen und die Eisvögel beobachten, die sich da vor unseren Augen tummelten. Sie waren an der zweiten Brut, und die kleinen Vögel – nennt man Eisvogel-Babies auch Küken? – waren vor zwei…

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Fast jeden Morgen begegne ich morgens auf meinem Weg zum Bahnhof den selben zwei Personen. Sie machen jeweils einen Spaziergang mit ihrem Hund und grüssen immer freundlich. Wenn ein Mann täglich mit einer Frau unterwegs ist, müssen die beiden ja in irgendeiner Beziehung zueinander stehen. Es ergab sich vor einiger Zeit, dass ich erwähnte, dass ich meiner Frau von dem Pärchen mit Hund erzählt hätte, dem ich jeweils begegne. Worauf er mir – fast ein wenig entrüstet – erklärte, sie…

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Am Sonntag war es heiss, für Ungewohnte fast unerträglich heiss. Angekündigt waren jedoch starke Regenfälle und Wind. Was zu erwarten gewesen war, brach denn auch heftig über uns herein: Der Wind peitschte den Regen vor sich her; es war niemandem zu wünschen, dass er da draussen unterwegs gewesen wäre in dieser Zeit. Die meisten der Autos auf der Tösstalstrasse hatten ihre Geschwindigkeit zwangsläufig sehr stark verringert. Wie der Sturm gekommen war, zog er wieder ab. Mit sich gebracht hatte er…

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Als ich am letzten Samstag mit dem Velo zum Einlaufen fuhr, traute ich meinen Augen nicht: Da fuhr eine Re 460 mit ein paar Wagen das Tösstal hoch. Einer der Wagen war beschriftet mit „Infrastrukturdiagnose“ oder so. So richtig sehen konnte ich das nicht, und bis ich das iPhone gezückt hatte, war der Zug über alle Berge. Was wurde da wohl diagnostiziert; um welche Infrastruktur ging es da? War das eine Schlusskontrolle für die Gleisbauten der letzten Monate und Jahre?…

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Plötzlich rief mein Bürokollege gestern: „Schau, ein Fuchs!“. Tatsächlich schaute dieser uns vom äusseren Fensterbrett durchs Fenster traurig an, um gleich darauf auf die Dachterrasse unter uns zu springen. Da unser Schulhaus versetzt terrassenförmig angeordnet ist, handelte es sich um eine Höhe von nicht einmal zwei Metern, die er dazu überwinden musste. Jetzt, als er so da unten stand, wurde klar, dass der Fuchs einerseits krank, andererseits aber auch hungrig sein musste, so ausgemergelt, wie er aussah. Er konnte einem…

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