Fehlendes Fahrpersonal
Eine merkwürdige Durchsage schallte gestern durch die Winterthurer Bahnhofshalle: „Der Intercity 5 um 18:59 nach St. Gallen erhält circa 20 Minuten Verspätung. Grund dafür ist fehlendes Fahrpersonal.“ Ja, haben die denn plötzlich den Lokführer verloren unterwegs? Oder wäre Schichtwechsel gewesen, und der Neue war nicht da? Wenn ja: Wieso hatten die das nicht vorher gemerkt? Und, vor allem auch: Wo stand der wartende Zug, so mitten in der Rush Hour? Die Reisenden ab Winterthur konnten mit den IC1 nach St.…
BMW M6
Auf meinem Weg zum Bahnhof steht neuerdings ein BMW M6. Ein schönes Auto, wenngleich es viellleicht etwas gar protzig aussieht. Aber irgendwie ist es auch untypisch und käme nach meiner Logik eigentlich gar nicht vor: Früher – und ich dachte, das sei heute noch so – gab es bei BMWs nur ungerade Nummerierungen. Die kleinsten BMWs waren die 3er mit 316 und 318, dann die 5er und die 7ner. Vom 5er gab es die getunte Version, den M5. Später kamen…
Im Geisterzug
Dass etwas anders war an dieser S23 am Montagmorgen, sah man schon von Weitem. Was anders war, fiel ebenfalls schon auf, als der Zug einfuhr: In keinem der Wagen brannte Licht. Überall war es bedeutend dunkler als normal, und die Szenerie hatte fast etwas Gespenstisches an sich. Die Monitore waren eingeschaltet, und auch die Türen liessen sich per Knopfdruck öffnen. Daraus liess sich schliessen, dass im Allgemeinen die Wagen nicht stromlos waren. Merkwürdig, eigentlich. Dafür sah man die verschiedenen Smartphones…
Der kleine Vogel
Der Vogel – war es eine Amsel oder eine Krähe? – zeigte kein typisch „vogeliges“ Verhalten. Wer an ihm vorbeiging, hätte ihn kaum beachtet, wie er da so auf dem Randstein verharrte und nicht wegflog. Er flog auch nicht weg, als ich mich umdrehte, um ihn zu fotografieren. Als ich dann doch zu nahe kam, hüpfte er auf beiden Beinen in die Hecke. War der kleine Vogelknabe wohl bei den ersten Flugversuchen gescheitert, oder hatte er einfach eine Pause gebraucht?…
Ein wunderschöner Regenbogen
Dort, wo der Regenbogen endet, ist ein Schatz versteckt.“ Wenn diese Redensart stimmen würde, hätte ich gestern haargenau gewusst, wo der Schatz liegt: Am Ufer der Töss. So jedoch konnte ich mich auf die Schönheit des Regenbogens konzentrieren. Vom Küchenfenster her sah es aus, als ob wieder nur ein kleiner Spickel vorhanden wäre. Als ich jedoch die Perspektive wechselte und aus dem Balkonfenster schaute, sah ich das wunderschöne Ende des Bogens. Ein lohnender Wechsel!
Der Friedhof
Neben unserem Schulhaus hat es einen grossen Friedhof. Er ist privat; das ist schon auf der Plakette ausserhalb des grossen Gittertors eingeprägt. Wunderschön sieht er aus mit all den grossen Bäumen und kleinen Büschen, um die herum die Gräber angelegt sind. In den zwölf Jahren, seit ich nebenan arbeite, habe ich einiges erfahren: Jedes Grab bleibt bestehen und wird nicht aufgehoben; die Gräber sind jeweils eigene, im Grundbuch eingetragene Liegenschaften; jedes Grab gehört einer alt eingesessenen Zürcher Familie. Der Friedhof…
Treppen am Bahnhof
Immer wieder mal frage ich mich, wozu die riesigen Treppen dienen, die am Bahnhof Winterthur in die Höhe ragen. Es kann sein, dass ich mich darüber sogar schon einmal ausgelassen habe. Riesengrosse Betontreppen, die scheinbar aus dem Boden himmelwärts ragen. Mir wurde vor einer Weile erklärt, dass die Treppen nach oben gebaut und anschliessend gleichsam nach unten geklappt würden. So richtig vorstellen kann ich mir dies nicht wirklich. So lange kann es ja nicht mehr dauern, bis herauskommt, wie das…
Dunkel, tagsüber
In den letzten Wochen arbeitete ich immer wieder bei heruntergelassenen und schräg gestellten Storen. Dies, weil ich so gut das Fenster offen lassen konnte, ohne dass etwas reingekommen wäre, vor allem aber auch, um die Sonne und die Hitze von draussen abzuwehren. Vom Licht her war dies nie problematisch. Ich hatte auch schon wesentlich dunklere Arbeitsplätze. Gestern jedoch wurde es auf einen Schlag richtig dunkel. Auch ein sofortiges Hochziehen der Storen brachte nichts; ich hätte künstliches Licht gebraucht, um weiterarbeiten…
Unwetter
Seit wir im Tösstal wohnen, haben wir das noch nie erlebt: Ein heftiges Gewitter, begleitet von Hagel, zog bei uns durch. Hätten wir die Pflanztöpfe auf dem Balkon nicht ein grosses Stück zurückgezogen gehabt, so wären die Blumen mit Bestimmtheit sehr stark zerzaust worden. So aber konnten wir den Abend ohne Verluste verbringen und uns dem Auf und Ab der Emotionen zwischen 21:00 und 23:45 Uhr hingeben. Mein Mitgefühl gilt all jenen, die gestern Abend – zum Teil zum x-ten…
Unbemaskt
Seit Samstag mus man auf den Bahnhofs-Perrons keine Maske mehr tragen. Dies hängt mit den jüngsten Lockerungen zusammen, die der Bundesrat letzten Mittwoch bekanntgegeben hat. Wobei: Zum Teil war das Obligatorium sowieso nicht ganz gut durchschaubar. Wieso genau musste man bei unserem Bahnhof auf einem Perron, das aus einer langen Fläche dem Gleis entlang, ohne Dach oder gar eine Wand im Rücken, eine Maske tragen? Dass man jedoch jetzt an allen Bahnhöfen, auch an den Grössten, von der Maskenpflicht befreit…