Das Missverständnis
Immer wieder mal begegne ich morgens und ab und zu auch abends auf dem Weg von zu Hause zum Bahnhof und zurück einer Frau. Unterdessen weiss ich ziemlich genau Bescheid darüber, wo sie wohnt, dass sie zwischendurch einen anderen Weg einschlägt als ich. Sogar, wo sie ihre Zigarette anzündet, weiss ich. Dies alles weiss ich, weil ich vielfach ein Zäckchen hinter ihr zum Bahnhof gehe. Das gibt mir die Gelegenheit sie zu beobachten. Letzthin kamen wir abends kurz ins Gespräch.…
Stange festhalten
An den meisten Samstagen fahre ich mit dem Velo nach Turbenthal, um dort den Wocheneinkauf zu tätigen. Entweder kann ich der Strasse nach durchs Dorf, oder aber ab Friedtal der Töss entlang fahren. Auf dem Hinweg mache ich es jeweils von der S26 abhängig: Um zum Tössufer zu gelangen, muss man die Gleise überqueren, und vor der gesenkten Barriere warten will ich nicht, zumal man da am Berg anfahren muss. Auf dem Rückweg ist dies weniger tragisch: Ich kann vor…
Kein Zug
Im Allgemeinen steht in Winterthur jeweils der Zug bereits bereit, wenn man zehn oder fünfzehn Minuten vor Abfahrt am Bahnhof eintrifft. Kein Wunder: Es handelt sich jeweils um jenen Zug, der eine knappe halbe Stunde vor seiner nächsten Abfahrt nach Rüti von dort her angekommen ist. Gestern Abend jedoch, wir wollten auf den Zug um 21:43, war das Gleis leer. Das heisst, fast leer. Weit vorne stand eine Komposition mit der Aufschrift „Geschlossen“. Was sollte das wohl werden? Der Zug…
Kleine Kinder
Seelenruhig sass heute Morgen ein Mann mit zwei kleinen Kindern in der S26. Sie waren schon weiter talaufwärts eingestiegen, und gemäss ungeschriebenem Schweizer öV-Gesetz kann ein Viererabteil nicht weiter gefüllt werden, wenn da schon drei Personen sitzen – egal, wie alt diese sind. Deshalb waren sie allein im Abteil. Die Kinder hielten sich nicht an die Konvention, dass man am Morgen in der S-Bahn höchstens leise spricht, sondern vor allem das kleinere von beiden – noch im Buggy-Alter und in…
Kletterpartien
Manchmal dürfen „unsere“ Alpacas an einem benachbarten Wiesenbord herumstaksen und grasen. Zuzuschauen, wie sie jeweils förmlich am Hang kleben, ist durchaus spannend. Wer nicht klettern mag – wie Samson, das alte Alpaca-Männchen in der Herde – , bleibt unten, nahe beim Zaun. Finli, den knapp 3-wöchige Alpaca-Knaben, entdeckte ich jedoch mal am oberen Ende des Abhangs oder in dessen Mitte. Wie war der wohl da hoch gekommen? Käme er wohl irgendwie unbeschadet wieder da runter? Dass er später zuerst bei…
Geschlossen
Meine S23 in Winterthur war gestern etwas verwirrend angeschrieben. Auf der Anzeige an der Seite des hintersten Wagens stand nicht etwa „Zürich HB“, wie man das erwartet hätte. Nein, angeschrieben war er mit „Geschlossen“. Weit her konnte es damit jedoch nicht sein, denn drinnen sassen Leute, schweigend, ins Gespräch vertieft oder vielleicht auch telefonierend. Dass da wirklich etwas nicht stimmte, merkte man dann spätestens beim Betrachten des Bildschirms im Zug: Als nächste Haltestelle – wo auch der Zug tatsächlich geschlossen…
Ballast
Sperrige Pakete zu transportieren, und seien sie noch so leicht, ist manchmal nicht ganz einfach. Wir haben kein Auto, sind daher mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Da kann es halt vorkommen, dass wir mit grösserem Gepäck zu Fuss unterwegs sind. Wenn wir etwas für den normalen Postversand haben, können wir es der Pöstlerin ohne Zuschlag mitgeben, aber wenn es zum Beispiel im Laden etwas zurückzugeben gilt, muss man das Paket halt nach Winterthur schleppen. Für das Paket am letzten Samstag…
Die defekte Anzeige
Manchmal wundere ich mich, auf wie viele Arten eine Abfahrtstafel am Bahnhof kaputt sein kann: Mutwillig zerstört mit einem Stein oder so, stromlos, wie auch immer. Dass die untere Hälfte der Anzeige skurril quer gestreift immer wieder die selben Zeilen zu wiederholen scheint, war mir letzte Woche jedoch neu. War das wohl mutwillig zerstört worden, oder hatte der Monitor einfach so einen Darstellungsfehler? Die Züge jedenfalls, sie fuhren normal.
Das Cria
Es ist ja nun nicht so, dass ich besonders gut Spanisch spräche. Auch kann ich die Jungtiere von verschiedenen Tierarten nur zum Teil beim Namen nennen (Welpe, Kitz, Lamm, Fohlen, Kalb, …). Dass die Jungen der Alpakas „Crias“ genannt werden, musste ich mir jedoch durch Google beibringen lassen. Dies aus aktuellem Anlass: Eines „unserer“ Alpakas, also jener des Zentrums Rämismühle, hat geboren. Ein herziges Tierchen! Leider kam es zu früh zur Welt und musste zuerst fast eine Woche im Tierspital…