Author Archives: Peter Haslebacher

Gestern war bei uns Sonnenfinsternis. Partielle Sonnenfinsternis. Knapp sieben Prozent der Sonne wurden durch den Mond verdeckt. Ein bisschen also. Aber etwas mehr als nichts. Wir hatten verpasst, dass die Physiklehrer das Ganze – es war um 12:22 am besten zu sehen – mit Folien und speziellen Feldstechern beobachteten. Stattdessen musste die iPhone-Frontkamera dran glauben: Mit Blick über die Schulter, den Rücken zur Sonne, gelangen mir Sonnenfotos von „erstaunlicher“ Qualität. Sie sind so erhebend, dass man mit viel Phantasie drauf…

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Letzten Freitag, an ihrem letzten Schultag, gestalteten die Maturklassen gewissermassen das Schulhaus um und begrüssten die anderen Schüler mit Rasierschaum, Schminkstiften und Wasserpistolen. Nachdem das Ganze letzes Jahr der Pandemie zum Opfer gefallen war, hatte man diesmal das Gefühl, sie würden es in besonders angenehmer und entspannter Art geniessen. Viel kriegte ich nicht mit, da ich mich gut in mein Büro zurückziehen konnte. Was mir jedoch auffiel, waren zwei Dekor-Elemente: Baumelnde Mate-Kartons (anscheinend das In-Getränk schlechthin) und Masken (selbsterklärend). Es…

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Wenn am Morgen die S11 nicht von Wila her kommt, wenn ich losgehe, sondern dorthin fährt, bin ich entweder eine halbe Stunde später oder früher dran als sonst. Momentan – es ist Maturprüfungszeit mit Schreiben am Computer – bin ich früher dran. Gerade gestern war mein Tag ziemlich durchgetaktet, und ich war froh um die zusätzliche, der Nacht abgerungene Zeit. Abends merkte ich dann jedoch, dass die S11 nicht immer das Gelbe vom Ei ist: Ich wäre gerne direkt von…

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Gestern regnete es in der ganzen Nordostschweiz heftig, teils mit Blitz, Donner und Überschwemmungen. In Zürich war dies nicht so heftig zu spüren wie zum Beispiel im Tösstal, wo auch Keller ausgepumpt werden mussten. Versönlich stimmte das Wetter heute Morgen, als beim Verlassen des Hauses in Richtung Osten zwischen den grauen Wolken ein blauer Fleck zu sehen war. Es besteht noch Hoffnung … (Heute Abend: Ich fahre bei Regen heim. Hoffentlich gibt es zwischendurch eine Pause …)

Am Samstag, auf dem Weg Richtung Bahnhof, begegneten wir einem Mann, der sich anschickte, den Inhalt seines Kofferraums in der Entsorgungsstelle zu entsorgen: Glasflaschen und Einmachgläser, aber auch Büchsen und Dosen. Er schien etwas irritiert zu sein, dass man da jetzt entsorgen kann. Ein bisschen etwas von der Sachlage hatte er bereits mitbekommen, als ich ihn fragte, ob er die Entsorgungsstelle einweihe. Anscheinend hatte es früher schon mal so etwas gegeben; jedenfalls antwortete er mir, er habe nicht gewusst, dass…

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Löcher in Mauern, die mit quadratischen Blechdeckeln mit quer verlaufenden Öffnungsschlitzen versehen sind, deuten meiner Erfahrung nach meist auf die Be- und Entlüftung von Räumen hin: Die Luft in WCs wird so ausgetauscht, Dampfabzüge sehen von aussen so aus, Klimaanlagen und wahrscheinlich anderes mehr. Wieso jedoch braucht es neben der Unterführung unter der Tösstalstrasse ein solches Abluftrohr? Oder anders gefragt: Wer wohnt da drin?

Mit der Zeit hat sich bei mir – ich habe schon mehrmals darüber geschrieben – ein idealer Zeitpunkt herauskristallisiert: Wenn ich um 06:45 die Wohnung verlasse, kann ich ruhig, ohne Stress, zum Bahnhof spazieren und komme zwei Minuten vor Abfahrt des Zuges dort an. Wenn ich später bin, ist mir dies unangenehm, weil ich das Gefühl habe, besonders pressieren zu müssen. Und dann gibt es noch die Tage, an denen ich bereits um 06:43 oder gar 06:42 losgehe, weil ich…

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Es kommt vor, dass ich später heimkomme als geplant, oder dass ich weiss, dass ich später heimkomme, aber nicht genau weiss, wann. Dies hängt mit zusätzlichen geschäftlichen oder privaten Terminen zusammen oder auch mit Zwischenstopps für Einkäufe unterwegs. Die Ankunft zu Hause kündige ich auf iMessage oder dem WhatsApp-Familienchat jeweils durch eine Foto aus dem Zug oder gleich vom Bahnhof an. Oft jedoch, wenn ich es schon zum Vornherein weiss, gebe ich kurz und knapp Bescheid und bediene mich dabei…

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Seit einigen Wochen bereits steht bei uns am Bahnhof ein Stuhl. Ein türkisfarbener Gartenstuhl mit Metallgestell und Plastikbändern, die als Sitzfläche und Rückenlehne gespannt wurden. Nichts Schönes eigentlich, aber wahrscheinlich noch recht bequem zum Sitzen und Ausruhen. Der Stuhl bewegt sich am Bahnhof umher: Das erste Mal, als ich ihn sah, stand er vor dem Selecta-Automaten. Jetzt lädt er etwa 30 Meter weiter westlich, vor dem Bahnhofsgebäude, zum Verweilen ein. In Zürich, auf dem Sechseläutenplatz, stehen eine ganze Menge von…

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Skurrile Szenen spielten sich gestern in Winterthur am Bahnhof ab: Hinter den Baustellenbrettern bei Gleis 9 duschte ein junger Mann, eine Art Hipster, mit rotblondem Männer-Dutt und Dreitagebart. Er duschte, wurde aber dennoch nicht nass: Der Wasserschlauch zur Brause, die er in der Hand hielt, fehlte. Während dieses skurrilen Treibens wurde der Mann gefilmt. Ein anderer Mann hielt vom Perron aus mit dem iPhone drauf. Sollte das irgendeine Instagram-Influencer-Sache werden? Dann wäre es – habe ich es schon erwähnt? –…

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