Zukunftstag
An einem Donnerstag im November – an welchem genau, das wird wohl irgendwo festgelegt sein – ist der Zug jeweils morgens noch besser ausgelastet, als an „normalen“ Tagen. Das Durchschnittsalter der Passagiere ist dann auch bedeutend tiefer als sonst: Es ist Zukunftstag. Früher war das der „Töchtertag“. Kinder – damals nur die Mädchen, seit einiger Zeit auch die Knaben – gehen mit Vätern, Müttern, Paten oder sonstigen Bekannten mit und erleben einen Tag lang, was diese den ganzen Tag so…
Ein direkter InterCity
Am Wochenende baute die SBB wieder einmal an ihren Geleisen. Diesmal in Thalwil (wobei nach wie vor nicht hundertprozentig geklärt ist, ob der Name des Dorfes denn nun Th-AA-lwil oder Thalw-II-l ausgesprochen wird). Aus diesem Grund konnten zwischen Chur und Zürich keine direkten Züge verkehren. Stattdessen fuhr der InterCity – so stand es in der SBB-App und am Zug – via Pfäffikon SZ – Rapperswil – Jona und Stadelhofen nach Zürich HB. Also auch über Rüti ZH. Dies gab uns…
Zürich am Abend
Am Mittwoch war ich abends in Zürich unterwegs. Jetzt, im Winterhalbjahr, gerade auch seit der Umstellung auf Normalzeit, wird es früh dunkel, und so konnte ich mit meinem iPhone von der Quai- und der Rudolf-Brun-Brücke aus herrliche Nachtaufnahmen schiessen.
Die klassischen Motive, die zu Hunderttausenden durch Touristen aus aller Welt aufgenommen werden. Einfach halt in der Nacht.
Von der Quaibrücke ganz klar zu erkennen war der Katharinenturm, ein provisorischer zweiter Turm beim Fraumünster, der an die Übergabe dieses Klosters an die Stadt Zürich vor 500 Jahren erinnern soll. Speziell, weil ungewohnt.
Gerade abends findet man tatsächlich auch in Zürich schöne Sujets, die so, wie sie sind, eine gewisse Ruhe ausströmen. Auch auf der Quaibrücke.
Wo im Rücken des Fotografen Trams fahren und sich auf vier Spuren Autos wälzen …
„Aazele, Böle schele …
… de Zug fahrt uf Walliselle …“ Ungefähr so lief es letzten Freitag: Statt wie üblich von Winterthur nach Zürich auf der Strecke über Dietlikon, Stettbach und Stadelhofen zu fahren, bog unsere S11 letzten Freitag vor Einfahrt in den Tunnel bei Stettbach nach Wallisellen ab. „Störung an der Bahnanlage“. Wer nach Stettbach wollte, konnte in Wallisellen ins Tram umsteigen, die anderen blieben sitzen bis Zürich HB.
Es folgte das in einem solchen Fall Übliche: Umsteigen in den Bus 31, fahren bis Sprecherstrasse, kurzer Spaziergang zur Schule. Eine Einbusse von ungefähr einer halben Stunde. Einigermassen im Rahmen.
Es wäre mir jedoch nach wie vor lieber, nur „d Chatz gieng uf Walliselle“ …
Die Sonne suchen
Der Nebel hing gestern hartnäckig über dem Mittelland. Darüber zu kommen, wäre wohl nicht so einfach, zumal wir erst nach dem Mittag in Winterthur abzufahren gedachten.
Der Üetliberg war im Nebel, der Schauenberg abgesehen davon auch. Das Emmental wäre nebelfrei gewesen – aber bei Tageslicht unerreichbar. Das Appenzellerland sah auf der Nebelkarte zumindest teilweise nebelfrei aus. Auf der Webcam zum Beispiel gerade auch die Hauptgasse in Appenzell. Auf ins Appenzellerland!
In Urnäsch drückte die Sonne durch, also raus aus dem Zug. Zuerst gings ins Bistro im alten Postlokal. Dieses ist angesiedelt im “Besucherzentrum 9107 für Handwerk und Kunst“ – worüber ich bereits im Frühling geschrieben habe.
Ein feiner Z‘Vieri, eine schöne Begegnung mit Personen aus der Vergangenheit, dann weiter über Appenzell, Gais und St. Gallen nach Hause.
Die Sonne sahen wir in Appenzell beim Umsteigen, den Säntis in Gais aus dem Zug. Aber der Zwischenhalt in Urnäsch hatte sich definitiv auch gelohnt …
Schöne Aussicht
Bei meiner Arbeitsstelle gab es eine Büro-Rochade. Diese ist nicht gerade klein, und mehrere Leute mussten ihr Büro wechseln.
So auch mein Bürokollege und ich: Wir sind nicht mehr im 4. Obergeschoss hinten raus, sondern im 2. Obergeschoss auf die andere Seite. Statt Ausblick auf Sportplatz, Strasse und Spitäler mit Helikopterlandeplätze sehen wir nun über die Dächer unserer Schule hinweg auf die Stadt, den Üetliberg und mit einigen Verrenkungen auf die Glarner Alpen. Das Bellevue ist auch da unten. Schöne Aussichten halt.
Wenn der Nebel uns nicht umfängt …
Beim Velo-Parkplatz
Auf dem Areal des Zentrums Rämismühle hat es nicht nur ein Alters- und Pflegeheim, Alterswohnungen und „normale“ Wohnungen für alle. Es hat da ebenso Gehege für Alpacas, Minipigs, Ziegen und Kaninchen. Und – ganz zentral – einen grossen Spielplatz.
Nebst genügend Parkplätzen für den motorisierten Verkehr sind auch Velo-Parkplätze ausgeschildert. An schönen Wochenenden parkieren da immer einige Familien, die die Tiere bestaunen oder den Spielplatz geniessen möchten. Am letzten Sonntagabend jedoch, da war ein kleines Kinder-Fahrrad mit Stützrädern ganz alleine zurückgeblieben.
Wie war der Velo-Besitzer wohl nach Hause gelangt?
Nebel
Heute Morgen, als wir aufstanden, war es erst mal dunkel; man sah weder Himmel noch Nebel. Als ich jedoch später aus dem Haus ging, sah ich ganz klar die momentan sehr dünne Mondsichel, die Häuser und Bäume ringsumher. Es war ganz klar: Kein Nebel bei uns.
Nach etwa 50 Metern meines Wegs taucht die Strasse unter Hauptstrasse und Bahnlinie hindurch. Genau diese 50 Meter, die Unterführung und die Kurve um einen Ausläufer des Schauenbergs rum – und vielleicht auch die zunehmende Nähe zur Töss -, bewirkten jedoch, dass der Nebel auftauchte: Alles war feucht, die Sicht in die Ferne war stark eingeschränkt, Lichtquellen sonderten ihr Licht nur sehr diffus ab.
Zumindest morgens war auf dieser Seite der Unterführung definitiv der Herbst eingekehrt.