S11 nach Seen
Die S11 um 17:35 fährt von Zürich Stadelhofen nach Wila. Normalerweise. Die hintersten sechs Wagen fahren nur bis Winterthur Seen. Normalerweise. Der drittvorderste Wagen ist ungefähr da, wo ich warte. Normalerweise.
Gestern jedoch, da war alles ein bisschen anders: Irgendwo auf dem Schienennetz musste es ein Problem gegeben haben. Jedenfalls kamen alle Züge – inklusive unserem – zu spät. Unser Zug wurde verkürzt geführt, was bedeutete, dass die Dichte von Passagier pro Quadratmeter wieder um einiges erhöht war. Eine Störung am Zug liess uns noch später abfahren.
Dass der Teil des Zuges, mit dem wir unterwegs waren – also der ganze Zug -, nur bis Seen führe, wurde uns unterwegs mitgeteilt. Auch wurde uns die Möglichkeit schmackhaft gemacht, in Winterthur HB auf die S26 umzusteigen.
Als ich dort angekommen war, merkte ich, dass alle potenziellen S11-Passagiere mangels einer solchen ins Tösstal ebenfalls bereits in dieser S26 warteten …
Littering
Die Definition von Littering ist laut Duden „das ungeordnete Wegwerfen von Verpackungen ohne vorheriges Sortieren“. Dieser Definition entsprach das, was letzthin neben der Kleidersammelstelle anzutreffen war, ziemlich exakt: Säckeweise Hygieneartikel- und Lebensmittel-Verpackungen, von Feuchttüchern über Babybisquits bis hin zu Arborio-Reis.
Wer das wohl wieder war? Nun: Ich bin daran, Gelassenheit zu üben. Deshalb nur so viel:
Wenn man das Zeug in zwei 110-Liter-Säcke gestopft hätte, wäre es wohl nicht sehr viel teurer gekommen als mit diesen 2-Franken-Säcken aus dem Grossverteiler …
Frischer Rasen
„Frischer Rasen bitte nicht betreten / Danke“ stand auf dem A4-Blatt, das an einem Absperrband hing. Dieses wiederum war um den Spielplatz bei uns auf dem Gelände gespannt.
In der Sache ist alles klar: Der Rasen ist frisch angesät, und um ihm zu schonen, darf man ihn nicht betreten. Grammatikalisch tun sich jedoch Abgründe auf: Der Rasen schreit förmlich nach einem Akkusativ! WEN oder was nicht betreten? DEN Rasen.
Obwohl: Ob man das, was da wächst, wirklich als Rasen bezeichnen kann, ist mehr als fraglich. Wenn wir ehrlich sind, handelt es sich eher um eine Wiese. Und weil sich bei weiblichen Nomen der Akkusativ nicht vom Nominativ unterscheidet, wäre das Ganze auch einfacher richtig zu schreiben:
„Frische Wiese bitte nicht betreten“
Rüedu
„Rüedu / Dein Hofladen im Quartier“: So sind die mit Holz verkleideten Container angeschrieben, die bei verschiedenen Winterthurer Bahnhöfen stehen. Wie bei „richtigen“ Hofläden findet man dort Gemüse und Früchte, Joghurt, etwas Trockenfleisch, dazu Saucen aus „geretteten“ Früchten und Gemüsen und andere Agrarprodukte bis hin zu veganen Gemüsechips.
Als ich letzten Samstag unterwegs war, stieg ich extra in Winterthur Töss aus und schaute mir an, was die da feilbieten. Wie die Auswahl zeigt: Das Angebot ist umfassend.
Die Leute in Winterthur haben also keine Ausrede mehr, nicht beim Bauern einzukaufen:
Rüedu sei Dank!
Ein schwarzes Postauto
Postautos sind gelb. Das ist doch eigentlich ebenso gegeben wie jener Umstand, dass VBZ-Busse und -Trams blau-weiss sind.
Nun denn: Keine Regel ohne Ausnahme. Letzte Woche sah ich ein Postauto, das nur unten einen relativ schmalen gelben Streifen hatte, oberhalb des typischen schmaleren roten Streifens oberhalb dieses gelben Streifens jedoch in sattem Schwarz gehalten war. So schön mich das dünkte, so ungewöhnlich war es doch.
Es handle sich um eine Speziallackierung für die neuen MAN-Busse, erklärte mir ein Bekannter, der sich mit Bussen und Zügen gut auskennt. Ob das jetzt Schule macht, oder ob es sich nur um einzelne Fahrzeuge handelt, die dann erst noch bald wieder umgespritzt werden, weiss ich nicht. Auf alle Fälle:
Mir gefällt diese Farbgebung sehr!
Ein Zug im Grünen
Nun ja: Eigentlich schreibe ich nicht innert weniger Tage zweimal über praktisch das selbe Thema, aber wenn sich eine Foto so sehr anbietet wie diese von gestern Morgen, kann ich fast nicht anders.
Dass weder der Vordergrund noch der Zug ganz scharf sind, habe ich gemerkt. Dennoch finde ich das Bild – es ist wie jene vom Dienstag kurz nach der Unterführung entstanden – sehr gelungen.
Eine Fahrt durchs Grüne halt …
Der Abfalleimer
Zuerst begriff ich einige Zeit lang nicht, was an dieser Szenerie neu, anders ist. Einzig die grosse Sauerei, die einmal mehr rund um den Abfalleimer bei uns am Bahnhof herrschte, regte mich auf: Ganze leere Six-Packs Bier inklusive Karton waren am Sonntagmorgen ebenso verstreut wie weitere Zeugen der vergangenen Nacht.
Irgendwann wurde mir klar, dass nicht nur der Abfall nicht dort war, wo er hingehörte, sondern dass der ganze Behälter seinen Standort gewechselt hatte und jetzt dort, wo er eigentlich stehen sollte, gähnende Leere herrschte. Beziehungsweise ebenfalls ein Abfallchaos.
Ob die Leute wohl ganz einfach nicht gemerkt hatten, dass das, in das sie ihr Zeug werfen konnten, nicht mehr da stand, worein sie es werfen wollten?
Gleis 1
Letzten Freitagabend reisten wir von einem Konzert eines Adonia-Teens-Chores nach Hause. Kurz gesagt bestehen solche Chöre jeweils aus etwa 60 bis 70 Jugendlichen mit Liveband, die in einem einwöchigen Camp – Treffpunkt ist Sonntag – ein christliches Musical (diesmal über Esra aus dem Alten Testament) mit Gesang, Soli, Theater und Tanz einüben und in der selben Woche von Mittwoch- bis Samstagabend vier Aufführungen an verschiedenen Orten zeigen. Diesen Frühling sind 19 solche Chöre unterwegs.
Jedenfalls waren wir an einem solchen Konzert gewesen und nun auf dem Heimweg. Der Online-Fahrplan gab an, dass unser Zug Richtung Weinfelden in Steinach um 22:01 auf Gleis 1 führe. Die Frage sei an dieser Stelle erlaubt:
Wieso gibt es bei einer einspurigen Haltestelle im Online-Fahrplan eine Gleisangabe?
Nach der Unterführung
Mein Weg zum Bahnhof ist, wie schon mehrfach erwähnt, unterteilt in ein Stück vor und ein Stück nach der Bahnunterführung – wobei auch diese selbst als eigener Teil angeschaut werden kann. Lang genug ist sie jedenfalls.
Meist bin ich ja in der Unterführung oder sogar noch davor, wenn die S26 nach Rüti da durchrauscht. Heute jedoch war ich gerade so genügend weit durch gekommen, dass ich sie von der anderen Seite fotografieren konnte.
Obwohl ich wusste, dass sie jeden Moment auftauchen würde, war ich doch grad einen Augenblick lang überrascht, als sie plötzlich hinter dem Hügel auftauchte. Deshalb verpasste ich es, die Spitze des Zuges zu fotografieren.
Aber zum Glück hat ein Zug ja zwei Enden …
Am Weiher
Wenn sich am Wochenende die Gelegenheit ergibt und das Wetter nicht allzu garstig ist, möchte ich – das habe ich mir vorgenommen – einmal wöchentlich rausgehen und in der Natur schöne Aufnahmen machen. Dabei habe ich nicht den Anspruch eines Profifotografen wie Martin Mägli oder Tobias Ryser, die so ihren Lebensunterhalt bestreiten, sondern suche einfach für mich schöne Sujets – im Kleinen -, an denen ich selbst und allfällige Betrachter Freude habe(n). Auf Mastodon und Instagram habe ich für die samstäglichen Naturfotos eigens einen Hashtag – aus „Nature“ und „Saturday“ kreiert: #Naturday
Am Karfreitag – ich habe darüber geschrieben – war es der Kormoran. Vor einer Woche hockte ein Amselmännchen geduldig etwa 10 Meter von mir entfernt in einem Busch und wartete, bis ich mit Fotografieren fertig war. In seiner Schlichtheit doch ein schöner Vogel! Vorgestern mussten Bilder vom Waldboden und dem Ufer des Weihers reichen, denn Vögel wollten sich im Nieselregen keine zeigen – oder flatterten weit weg von Ast zu Ast. Eine Frage sei angesichts des erwähnten leichten Regens erlaubt:
Wohin gehen eigentlich Vögel, wenn es regnet?