Der Bauzug
In Winterthur und Umgebung gibt es momentan auf und neben den Schienen irgendwie ständig etwas zu bauen. Praktisch immer sieht man orange eingekleidete Männer – und selten auch mal eine Frau -, die irgendetwas ausbessern, den Kies im Kiesbett oder gar die Schwellen auswechseln. Darüber habe ich ja glaub schon mal geschrieben.
Letzthin jedoch stand beim Winterthurer Hauptbahnhof ein Bauzug, bei dem mir nicht ganz klar werden wollte, was damit getan werden konnte. Jedenfalls war er lang, gelb und fast ein bisschen monströs.
Der Name des Ungetüms war „Boa“. Ich weiss nicht, weshalb und woher es diesen Namen erhalten hatte. Jedenfalls würde der lateinische Name wirklich gut passen:
Einfach Boa constructor statt Boa constrictor …
Anzeige: Hinter den Kulissen
In jedem Wagen der S11 hat es vier Monitore, auf denen einige Stationen auf dem Weg, die Ankunft dort und zwischendurch auch die Anschlusszüge und -busse am nächsten Bahnhof angezeigt werden. Alles Wichtige halt. Unspektakulär. Eigentlich.
Spannend wird es, wenn der Monitor mal ausgefallen ist und neu gestartet wird: Da werden einige Prozesse neu gestartet, eine Sicherungskopie des Betriebssystems in den Arbeitsspeicher geladen, die Möglichkeit für eine Fernabfrage gegeben und eine Verbindung mit dem Medienserver hergestellt.
Eine Weile nach meiner Aufnahme lief alles wieder, und niemand hätte daran gedacht, dass dies eigentlich nicht einfach ein Monitor ist, sondern dass ein Computer mit Debian Linux dahintersteckt.
Spannend – aber sympathisch, dass die SBB hier auf Open Source setzt …
Noch ein Extrazug
Gestern lag die Frage nahe, ob der FC Winterthur wohl wieder irgendwo ein Spiel habe: Etwas abseits, vor dem Hotel-„Banana-City“-Gebäude, stand um 13:30 Uhr ein Zug bereit, wie er eine Woche zuvor für das Auswärtsspiel bei GC zum Einsatz gekommen war.
Diesmal jedoch – das fand ich nach kurzer Online-Recherche heraus – war der FC St. Gallen auf der Schützenwiese zu Gast. Auch jene Fans waren also mit dem Zug angereist, in der Hoffnung auf einen Sieg ihrer Mannschaft. Auch jene Fans mussten hingegen einen Sieg der gegnerischen Mannschaft hinnehmen, wie der FCW eine Woche zuvor.
Und der FCW ist jetzt nicht mehr auf dem 12., sondern auf dem 11. Platz, direkt hinter den Zürcher Stadtclub (FCZ; 10.) und GC (9.).
Dass mir die Stadtclubs von Zürich und Winterthur bedeutend sympathischer sind als der dritte Zürcher Vertreter in der Super League versteht sich von selbst …
Der Postwal
So, genau so, sahen früher die Postautos aus. Der grosse Bus, an dem ich momentan jeden Tag auf meinem Weg zum Bahnhof vorbeikomme, trägt immer noch seine ursprüngliche gelb-weisse Lackierung mit dem breiten roten Streifen unterhalb der Fenster. Auch das Schild auf dem Rückfenster, mit dem darum gebeten wird, man möge den Bus nach einer Haltestelle sich wieder in den Verkehr eingliedern lassen, wenn er blinke, ist noch da. „Grazie“ steht darauf. Das Postauto hat also früher in der italienischsprachigen Schweiz verkehrt.
Das Interieur ist – was man sieht – ebenfalls noch zum Teil gleich: rot-braun-schwarz karierte Sitze, die unterdessen ziemlich durchgesessen sein dürften. Diese wurden jedoch zum Teil gedreht und ergeben ein Ensemble mit vier Stühlen und einem Tisch.
Was hat es wohl auf sich mit dem Gefährt mit dem wohlklingenden Namen „Postwal“ und der Ergänzung „Rudelvilla en route; ciao a tutti“?
Ein Extrazug
Am Sonntag wartete am besten Ort in Winterthur im Hauptbahnhof ein Extrazug. Nirgends konnte ich einen Vermerk finden, für wen der Zug gedacht wäre. Ebenfalls stand nirgends, wohin der Zug führe.
Trotzdem war es eindeutig: Alle Passagiere trugen mindestens einen Schal oder ein Trikot in rot und weiss, den Farben „ihres“ Fussballclubs. Ja, die Fans des FC Winterthur waren unterwegs zum Auswärts-Match.
Es ging nach Zürich, in den Letzigrund, gegen GC. Die Stimmung war locker, die Fans zuversichtlich.
Leider verlor der FCW dieses Kantonalderby 2:1.
Ich hätte dem FCW einen Sieg von Herzen gegönnt!
Endstation Kalkbreite
Am Samstag war ich im Zürcher Hard-Quartier unterwegs und wollte anschliessend mit dem Tram 2 vom Albisriederplatz Richtung Innenstadt fahren. Ein schwieriges Unterfangen, war doch eine unbewilligte Demonstration unterwegs. Welche Strassen genau frei wären, wusste anscheinend kaum jemand.
Beim Tram Nummer 2, mit dem ich schliesslich fahren konnte, hiess es jedenfalls bei der Station „Kalkbreite/Bahnhof Wiedikon“ Endstation. Das Tram fahre ins Depot, alle Passagiere sollten aussteigen.
Ich stieg also aus. Andere Leute blieben sitzen oder stiegen gar ein: Das Tram fuhr weiter Richtung Tiefenbrunnen.
Irgendjemand hatte es sich anscheinend anders überlegt …
Ein neuer Zug (2)
Der Zug, den ich am Freitag bewunderte, hatte es mir wirklich sehr angetan. Er stand denn auch genügend lange dort, dass ich ihm entlang spazieren und ihn inspizieren konnte.
Auffällig war jedoch: Einzelne Fenster bei diesem Zug bestehen nicht aus Glas oder zumindest aus einem durchsichtigen Polymer, sondern aus einer soliden Holzplatte. Es ist auch ein bisschen irritierend: Ist das Kunst am Zug (wie Kunst am Bau)? Wollen die SBB ihr ökologisches Engagement zur Schau stellen?
Oder haben halt die Passagiere zukünftig ein Brett vor dem Kopf?
Ein neuer Zug
Am Freitagnachmittag ergab es sich, dass ich in Winterthur auf einem Perron ausstieg, an dem auf der anderen Seite ein neuer Zug stand. Ein wirklich neuer Zug. Virgin, jungfräulich sozusagen, wie aus dem Ei gepellt. Er war so neu, dass sogar die Sitzbänke noch mit Plastik eingepackt waren: 2. Klasse blau, 1. Klasse beige.
Ein wunderschöner Zug: Ganz in weiss gehalten, mit schwarzen Akzenten und roten Türen. Er sieht etwas aus wie ein jüngerer Bruder meiner S11: Die Typen-Bezeichnung RaBe 512 ähnelt meinem RaBe 511 ziemlich stark.
Momentan ist der Zug noch namenlos. Seinen Namen erhält er, so viel ich weiss, erst bei der Inverkehrssetzung.
Wo kann man sich wohl als Götti – als Pate – für den Zug melden?
Ich kenne da jemanden, der sich gerne zur Verfügung stellen würde …
Nochmals das Spielsofa
Nachdem das Spielsofa lange neben der Texaid-Sammelstelle gelegen hatte und in der Nacht auf gestern vom Sturmwind zum schwarzen Fiat 500 geblasen worden war, lag es heute ganz verloren auf dem Parkplatz rum.
Der Sturm und der Regen hatten dem Sofa arg zugesetzt: Es war schmutzig und nass. Es konnte einem fast etwas leid tun.
Was jetzt wohl mit diesem hübschen kleinen Spielsofa passiert?
Sturmtief
Letzte Nacht hat es – so habe ich mir sagen lassen – stark gestürmt. In den Bergen soll es sogar Orkanböen gegeben haben. Davon – vom Sturm – habe ich nichts mitbekommen. Ich habe ihn schlicht verschlafen.
Dass etwas dran sein muss an diesen Nachrichten, habe ich heute auf dem Weg zum Bahnhof gemerkt: Die Flugzeuge landen – wie bei Westwindlagen üblich – von Osten her, abgeknickte Ästchen liegen herum und immer wieder blies mir eine Bö (oder Böe? Wie ist die Einzahl von Böen?) ins Gesicht.
Und, ebenfalls ein untrügliches Zeichen: Das rosa Spielsofa, das jemand bei der Texaid-Sammelstelle deponiert hatte, war weggeblasen worden und lag jetzt zehn Meter weiter, an ein Auto gelehnt.
Und, ebenfalls ein untrügliches Zeichen: Das rosa Spielsofa, das jemand bei der Texaid-Sammelstelle deponiert hatte, war weggeblasen worden und lag jetzt zehn Meter weiter, an ein Auto gelehnt.